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0362 - Der Mann mit der eisernen Faust

0362 - Der Mann mit der eisernen Faust

Titel: 0362 - Der Mann mit der eisernen Faust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mann mit der eisernen Faust
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sofort in den Sportpalast«, sagte er. »Bei einem Kampf wurde ein Boxer getötet. Wir müssen auf Verlangen des Verbandes den Fall prüfen. Wo steckt ihr denn im Augenblick?«
    Ich nahm das Gas ein bisschen weg und beugte mich nach rechts.
    »Auf dem Weg zum Sportpalast«, sagte ich in das Mikrofon.
    ***
    Stan Tirana saß einen Augenblick wie erschlagen in dem Sessel. Nach der furchtbaren Durchsage des Sprechers war es einen Augenblick still gewesen. Dann wurde die Meldung wiederholt.
    Eve Tirana starrte ihren Bruder mit weit aufgerissenen Augen an. Ihr Mund stand vor Schreck offen.
    Stan Tirana ruckte aus dem Sessel hoch. Steif und mechanisch wie eine Gliederpuppe stakste er durch das Zimmer. Er hatte den Gang eines Schlafwandlers.
    Die Tür ließ er offen stehen.
    Das Mädchen schlug die Hände vors Gesicht.
    »Wie furchtbar!«, stammelte es leise. »Wie entsetzlich! Was soll nun aus uns werden?«
    Eve wurde von einem trockenen Schluchzen geschüttelt.
    Das Radio lief noch immer. Die Stimme des Sprechers klang bedrückt, leise wiederholte er noch einmal die Meldung, und dann gab er einen genauen Bericht.
    Das Mädchen stand langsam auf und schaltete das Radio aus. Eve Tirana lehnte sich gegen den Tisch, auf dem das Gerät stand. Ein Kloß steckte in ihrer Kehle. Sie konnte kein Wort 28 hervorbringen. Ihre Augen starrten ins Leere. Noch immer wurde sie von einem trockenen Schluchzen geschüttelt.
    Auf der Diele waren Geräusche zu hören. Sie gingen an Eves Ohr vorbei, ohne registriert zu werden. Auch als Stan Tirana mit schweren Schritten wieder ins Zimmer trat, blickte sie an ihm vorbei.
    Das Gesicht des Mannes sah furchtbar aus, es war verzerrt und zu einer teuflischen Maske erstarrt.
    Die Augen funkelten in einem unnatürlichen Glanz.
    »Ich werde dich rächen«, presste Stan Tirana in wilder Entschlossenheit hervor. »Ich werde dich rächen!«
    Das Mädchen schaute auf und sah das lange Messer in der Hand ihres Bruders. Stan prüfte die Schärfe des blitzenden Stahls an der Haut seines Daumens.
    »Was…was willst du tun, Stan?«, fragte das Mädchen mit angstvoll geweiteten Augen.
    »Ich werde unseren Bruder rächen«, antwortete Stan Tirana in finsterer Entschlossenheit und wurde sich erst jetzt der Anwesenheit des Mädchens bewusst. »Geh auf dein Zimmer, Eve!«
    »Was willst du tun, Stan?«, fragte das Mädchen wieder und wich vor ihrem Bruder zurück.
    »Ich werde unseren Bruder rächen«, wiederholte Stan Tirana fest. Am Klang seiner Stimme hörte Eve, dass der Entschluss ihres Bruders unumstößlich war. »Ich werde Flobert umbringen!«
    »Nein!«, schrie das Mädchen entsetzt. »Nein! Das darfst du nicht tun, Stan!«
    »Ich muss!«, gab der Mann entschlossen zurück. Er steckte das Messer in seinen Gürtel. »Einer von uns muss es tun. Ich bin der Älteste, deswegen werde ich dem Gesetz der Blutrache folgen!«
    Das Mädchen warf sich dem Bruder entgegen. Es wollte nach dem Messer greifen, aber der Mann stieß seine Schwester zurück.
    »Los! Geh jetzt auf dein Zimmer, Eve!«, befahl er. »Ich werde dich einsperren, damit du keine Dummheiten machen kannst. Schon einmal hast du unsere Familie verraten. Du würdest es wieder tun, nur damit dieser Kerl ungeschoren davonkommt. Aber ich sage dir, diesmal wird er bezahlen! Er wird sterben!«
    »Nein!«, schrie das Mädchen und wollte an ihrem Bruder vorbei zu der offenen Tür.
    Blitzschnell sprang Tirana vor. Er packte das Mädchen mit einem harten Griff am Arm, dass es vor Schmerz leise aufschrie. Dann stieß er Eve vor sich her.
    »Los, rauf in dein Zimmer!«, befahl er rau.
    Den Arm des Mädchens hielt er noch immer mit hartem Griff gepackt.
    Der Sportpalast war von einer hiesigen Menschenmenge belagert.
    »Ich möchte bloß mal wissen, wo die alle herkommen«, sagte Phil.
    »Und ich möchte wissen, wie wir hier durchkommen sollen«, gab ich ratlos zurück.
    Die Leute standen dicht um den Eingang gedrängt. Sie hatten wahrscheinlich den Palast schon verlassen, 30 als sie von der Todesnachricht hörten. Jetzt warteten sie auf die Bekanntgabe der Todesursache.
    Ich kam mit meinem Wagen nicht durch, ich setzte zurück und machte eine Runde um das riesige Gebäude.
    Auf der Rückseite war kein Gedränge. Vor einem der Ausgänge entdeckte ich einen Patrolman, um den drei Männer standen, die Fotoapparate umgehängt hatten.
    Ich setzte den Jaguar halb auf den Bürgersteig, wir stiegen aus und zeigten am Eingang dem Mann von der City Police unsere

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