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0362 - Der Mann mit der eisernen Faust

0362 - Der Mann mit der eisernen Faust

Titel: 0362 - Der Mann mit der eisernen Faust
Autoren: Der Mann mit der eisernen Faust
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anbieten?«
    »Geben Sie uns ein paar Hamburger, bitte«, sagte Phil schnell.
    Die Blondine hatte uns im Nu das Bestellte serviert.
    »Kommen Sie doch nach hinten«, offerierte sie. »Da können Sie sich den Kampf ansehen, während Sie essen.«'
    »Keine schlechte Idee«, fand Phil und schnappte sich seinen Pappteller.
    Im hinteren Raum des Lokals Varen mehrere Gäste und offenbar das gesamte Personal vor dem Bildschirm versammelt. Jeder starrte gebannt auf die Mattscheibe. Unser Eintreten wurde nicht bemerkt.
    Eddy Patterson, der bekannte Sportreporter, kommentierte den Fight. Er führte sein Fernsehpublikum in die Vorgeschichte der beiden Boxer ein und stellte vorsichtige Prognosen.
    Floberts Deckung war ausgezeichnet. Tirana, der Schwarze Berglöwe kam mit seiner gestochenen Linken kaum durch.
    Schon hach der ersten Minute musste der Ringrichter Tirana verwarnen, weil er nach dem Trennkommando noch geschlagen hatte.
    Das Publikum reagierte nach der Verwarnung mit Pfiffen - es billigte die Entscheidung des Ringrichters nicht. Eindeutig lagen die Sympathien des Publikums noch bei Tirana, dem schwarzen Berglöwen.
    Die erste Runde brachte Flobert, nicht nur der Verwarnung wegen, leichte Vorteile. Er konnte mehrmals seinen gefürchteten linken Haken anbringen, während Tirana den Nahkampf vorzog, aber nicht immer fair blieb.
    Nach dem Gong herrschte vor dem Bildschirm großes Stimmengewirr. Jeder sprudelte seine Meinung heraus und versuchte, den anderen zu übertönen.
    Ich schaute Phil an und grinste. Er hatte genau wie ich noch immer den Pappteller in der Hand. Und darauf lagen die Hamburger, die wir noch nicht einmal probiert hatten.
    »Der ist ganz gut, dieser Flobert«, sagte Phil und biss den ersten Hamburger an.
    »Hm«, bestätigte ich mit vollem Mund. »Es sieht fast so aus, als ob der Junge ‘ne Mordswut im Bauch hätte und alles auf eine Karte setzt, um den Kampf zu gewinnen.«
    ***
    »Bleib hier!«, herrschte Stan Tirana das Mädchen an. »Verflucht, setz dich hin und lass mir meine Ruhe!«
    »Ich werde doch wohl noch auf mein Zimmer gehen dürfen?«, empörte sich Eve.
    Es flimmerte auf dem TV-Schirm. Das Bild wurde umgeschaltet.
    »Nichts wirst du tun!«, sagte Stan laut. Er drehte sich um. »So schnell werd ich dir das nicht vergessen, dass ich deinetwegen hier in der Bude hocken muss, um auf dich aufzupassen.«
    »Ich will ja nur auf mein Zimmer, Stan«, bat das Mädchen noch einmal.
    »Und dann zieht sich meine liebe Schwester um und rennt aus dem Haus und hinter diesem Kerl her, den unser Bruder gleich auf die Bretter schicken wird.«
    »Ich laufe bestimmt nicht weg, Stan«, sagte das Mädchen beschwörend. »Ganz bestimmt nicht.«
    »Nee, das hast du auch noch nie gemacht«, höhnte der Bruder. »Heute Morgen hast du diesen Kerl aus reinem Zufall getroffen, nicht wahr?«
    »Lass mich bitte auf mein Zimmer, Stan«, bat das Mädchen hoch einmal 22 eindringlich. »Ich will nicht dauernd in den Apparat starren.«
    »Ha! Das kann ich mir vorstellen«, brummte Stan. »Du kannst nicht mehr sehen, wie der Kerl, nach dem du dir die Augen ausguckst, von unserem Bruder fertiggemacht wird. Los! Komm her! Du setzt dich jetzt da in den Sessel und rührst dich nicht von der Stelle.«
    Er packte das Mädchen am Arm und zwang es in den Sessel, der genau vor dem Fernseher stand.
    »Und das, meine Damen und Herren, war der Gongschlag zur dritten Runde. Die beiden Kämpfer kommen aus ihren Ecken, Tirana hat sich offensichtlich wieder erholt…«, ertönte die Stimme von Eddy Patterson, dem Sportreporter.
    »Erholt hat er sich, hörst du, Eve? Jetzt wird er’s ihm zeigen!«, übertönte Stan Tirana die Stimme des Fernseh-Sprechers.
    »…und die Verletzung an seiner Schläfe scheint doch nicht so schlimm gewesen zu sein, wie es zunächst aussah. Tirana geht sofort zum Angriff über. Flobert zeigt sich nicht beeindruckt. Dafür jetzt der Konterschlag, blitzschnell, unterstützt von einer tadellosen Beinarbeit. Im Augenblick legt Flobert es darauf an, den Gegner zu ermüden. Jetzt schießt er einen rechten Haken ab, setzt die Linke hinterher und noch einmal, prachtvoll gemacht! Tirana steht diesen wohl gezielten Schlägen machtlos gegenüber,«
    »Der ist ja verrückt«, schrie Stan Tirana vor dem Bildschirm, »der hat ja keine Ahnung!«
    Mit einem Satz sprang er aus dem Sessel und drehte den Tonknopf ab.
    Jetzt lief nur das Bild. Deutlich konnte man in einer Großaufnahme jeden Zug im Gesicht von Tirana, dem Schwarzen
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