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0362 - Der Mann mit der eisernen Faust

0362 - Der Mann mit der eisernen Faust

Titel: 0362 - Der Mann mit der eisernen Faust
Autoren: Der Mann mit der eisernen Faust
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Metallabsätze ihrer hochhackigen Schuhe hackten ein helles Stakkato auf den steinernen Fußboden.
    Flobert begrüßte sie wortlos mit einem Händedruck.
    »Ich bin so froh, dass du gekommen bist«, flüsterte Pierre Flobert. »Gerade heute ist es wichtig für mich, dich bei mir zu wissen. Du weißt ja, Eve, der Kampf.«
    »Ich wäre auch fast nicht gekommen«, gestand das Mädchen und warf einen scheuen Blick zum Eingang. »Es ist leichtsinnig von mir, hierher gekommen zu sein, aber ich wollte dich nicht enttäuschen.«
    »Danke, Eve«, sagte der Mann, »aber wieso ist es heute gefährlicher gewesen als bisher? Du siehst verstört aus.«
    »Meine Familie ist dahintergekommen, dass wir uns lieben«, sagte das Mädchen. »Mein Vater hat verboten, dass ich dich wiedersehe.«
    »Wenn der Kampf vorüber ist, dann werde ich zu deinem Vater gehen und dann wird alles in Ordnung kommen«, versprach Flobert und streichelte mit seiner Pranke die zarte Hand des Mädchens.
    Eve zog erschrocken ihre Hand zurück. »Das darfst du unter keinen Umständen! Vater würde dich bestimmt umbringen.«
    »Kleiner Dummkopf«, lachte Flobert und streichelte die Schulter des Mädchens. »So schnell lässt sich Pierre Flobert nicht umbringen.«
    Das Mädchen antwortete nicht.
    »Und wenn der Kampf zu Ende ist, dann fahren wir beide einfach weg«, plante Flobert. »Irgendwohin, wo dein Vater uns nicht finden kann. Mit der Zeit wird er sich schon beruhigen und damit abfinden, dass wir zusammengehören.«
    »Aber ich kann doch nicht einfach mit dir wegfahren«, sagte das Mädchen erschrocken.
    »Eve, ich habe mir alles genau überlegt«, fuhr Pierre Flobert fort. »Morgen früh werde ich dich abholen, und dann fahren wir nach Danbury. Ich kenne den Friedensrichter dort. Er wird uns trauen. Und wenn wir erst einmal verheiratet sind, kann uns niemand mehr trennen.«
    Für einen Augenblick nahm das Mädchen seinen Blick von der Eingangstür und schmiegte sich leicht an Pierre Flobert.
    »Oh, wäre das schön«, schwärmte Eve Tirana. Dann schreckte sie zusammen: »Ich muss gehen, Pierre. Man wird mich vermissen.«
    Obwohl Pierre widersprach, ließ sich das Mädchen nicht mehr halten. Es zog ein kleines silbernes Kreuz aus ihrer rotbraunen Handtasche.
    »Hier, nimm das. Es soll dir heute Abend Glück bringen. Ich habe es von meiner verstorbenen Mutter.«
    Pierre Flobert nahm das kleine silberne Kreuz, das an einem dünnen Kettchen hing, und konnte im ersten Augenblick kein Wort des Dankes finden.
    Da war das Mädchen auch schon weg. Mit schnellen Schritten eilte Eve Tirana zum Ausgang.
    Kurz vor der gläsernen Schwingtür zuckte Eve Tirana zusammen. Wie angewurzelt blieb sie stehen.
    Blitzschnell drehte sie sich um und lief zu Pierre Flobert zurück.
    »Schnell, Pierre«, presste Eve Tirana hervor. »Mein Vater und Stan sind draußen. Sie sind mir gefolgt. Wir müssen durch einen Hinterausgang verschwinden. Sie dürfen uns nicht erwischen.«
    »Aber das kommt doch gelegen, Eve! Jetzt kann ich mit deinem Vater sprechen. Er wird uns schon nicht den Kopf abreißen.«
    »Komm, Pierre, komm«, flehte das Mädchen und fasste den großen Mann am Arm. »Wir müssen weg. Mein Vater wird dich umbringen, wenn er dich hier mit mir trifft. Er wird dich bestimmt umbringen!«
    ***
    Wir hatten nichts finden können. Der Mord an dem Boxmanager Rudington blieb ein Rätsel.
    »Es ist zum Haare ausraufen«, stöhnte Phil und ließ sich auf den Beifahrersitz meines roten Jaguars fallen. »Dieser Rudington scheint keinen Feind gehabt zu haben. Er lebte zurückgezogen in seinem Haus in Brooklyn, und die wenigen Leute, mit denen er Umgang pflegte, bescheinigen ihm, dass er ein Pfundskerl gewesen ist.«
    »Und ich glaübe sogar, dass nicht einer von den Leuten uns ein Märchen erzählt hat«, warf ich ein und steckte den Zündschlüssel ins Schloss.
    »Warum hat man ihn dann umgebracht?«, wollte Phil wissen.
    Ich hob die Schulter.
    »Wenn ich das wüsste, wären wir ein ganzes Stück weiter«, sagte ich. »Vielleicht hat der Mord etwas mit dem Beruf von Rudington zu tun.«
    »Wie kommst du auf diese Idee?«
    »Du weißt, dass manchmal im Boxgeschäft nicht nur hart zugeschlagen wird«, sagte ich. »Ich erinnere mich an einen Fall in Frisco. Da waren die Boxer von der Gegenseite bestochen worden, und der Kampf ging jedes Mal so aus, wie die Drahtzieher es haben wollten. Sie scheffelten mit den Wettgeldern einen tollen Gewinn ein. Und die Sache wäre nicht rausgekommen, wenn
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