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0363 - Der Teufel machte Überstunden

0363 - Der Teufel machte Überstunden

Titel: 0363 - Der Teufel machte Überstunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel machte Überstunden
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verschmerzen können. Die Aufregung ist mir die Jacht wert.«
    Der Name Sandys war mir nicht unbekannt. Alles, was in den drei umliegenden Bundesstaaten in Konservendosen verpackt wurde, stammt aus einer der Weißblechfabriken von Sandys & Sandys.
    »Wo sind die Verbrecher hin?«, fragte ich Phil.
    »An Land geschwommen«, sagte er grimmig. Sein Kopfnicken zeigte mir die Richtung an. Ich folgte der Fluchtrichtung. Das Ufer war steil und stieg etwa vierzig Meter an. Nur wenige Büsche wuchsen auf dem steinigen Untergrund.
    Irgendwo zwischen Geröll und verdorrten Hagedornbüschen mussten sie sich wie die Hasen nach oben gearbeitet haben.
    »Zum Glück haben sie kein Gewehr bei sich, sonst könnten sie ein Scheibenschießen auf uns veranstalten«, brummte Phil.
    In diesem Moment hörten wir zwei Schüsse fallen. Wir gingen zwar sofort in Deckung, doch es wurde uns klar, dass die Schüsse nicht uns gegolten hatten.
    Eine Autohupe schickte ihren aufdringlichen Heulton über die Kuppe der Uferböschung. Dann zuckten wir 48 unter dem blechernen Klang eines Lautsprechers zusammen.
    Fragend sah ich Phil an.
    »Das wird Reading organisiert haben«, erklärte er mir. In ein paar Worten gab er mir Bericht, was er veranlasst hatte und wie er zu mir gefunden habe.
    ***
    Wir tuckerten vorsichtig ans Ufer. Patrizia steuerte durch die Untiefen und brachte Jonny sicher an einer Steinkante zum Ankern.
    Als ich an Land sprang, schmerzte mein Hinterkopf wieder erheblich. Doch gleich darauf polterten ein paar Steine den Abhang hinunter.
    Zwanzig Meter neben uns platschten sie in den Fluss. Interessiert sah ich nach der Ursache dieser Lawine.
    Ich brauchte nicht lange zu warten. Mit flackernden Augen, mehr fallend als laufend, stürzte Clark den Abhang herunter. Er hielt krampfhaft eine Pistole in der Linken. Seine Hände waren von dem scharfen Gestein aufgeschunden, die Haare hingen ihm wirr ins Gesicht.
    Er sah sich nicht um. Seine Rettung schien das Wasser zu sein. Er wollte in die einzige Richtung entkommen, die noch nicht von Polizei abgeriegelt war.
    »Stehen bleiben«, brüllte eine Bassstimme von oben. Ich sah auf blickend einen funkelnden Stern auf der berühmten achteckigen Mütze eines Polizeibeamten.
    Clark kümmerte sich nicht darum. Keuchend erreichte er einen Felsbrocken und stürzte sich von da in die Fluten.
    Gleichzeitig machte ich auf dem Absatz kehrt. Die Schmerzen waren vergessen. Nur eine Sekunde nach ihm hechtete ich ebenfalls in den Hudson River.
    Die Kälte durchzuckte mich wie ein elektrischer Schlag.
    Da sah ich den Kopf des Verbrechers vor mir auftauchen.
    Mit langen Stößen versuchte er, vom Ufer weg die freie Strömung zu erreichen. Die Pistole hatte er immer noch in der Hand.
    Clark war zu kopflos und erschöpft, um mit Verstand zu handeln. Es war leicht, ihn nach ein paar kräftigen Kraulstößen einzuholen.
    Er hörte das Platschen und drehte den Kopf. Als er mich erkannte, weiteten sich seine Augen. Dann entstieg ein wütendes Gurgeln seiner Kehle. Er drehte sich halb um und erwartete mich, die Pistole in seiner rechten Hand auf mich gerichtet. Doch offenbar hatte er vergessen, dass dies kein wasserdichtes Modell war.
    Unbeeindruckt von der Drohung, schwamm ich weiter. Ich sah, wie sich sein Zeigefinger krümmte, hörte ein kurzes »klick« und war bei ihm.
    Mit der Rechten schlug ich ihm die Waffe aus der Hand. Dann fiel er mich wie wild an.
    Ich wehrte seine ziellosen Schläge ab und hatte Mühe, mich über Wasser zu halten. Ich war noch nicht wieder so bei Kräften, dass ich einen langen, harten Kampf hätte durchstehen können.
    Mit einer kurzen Bewegung schleuderte ich Clark Wasser in den offenen Mund. Er verschluckte sich und hatte genug zu tun, das Wasser wieder auszuspucken.
    Weit ausholend, schlug ich ihm die geballte Linke an die Schläfe. Erstaunt sah er mich an, dann wurden seine Bewegungen langsamer. Er sank wie ein in Zeitlupe tauchendes U-Boot.
    Bevor er wegtauchte, packte ich seinen Kragen und nahm ihn in Schlepp. Langsam schwamm ich zum Ufer zurück. Jetzt erst spürte ich wieder die Eiseskälte.
    ***
    Phil stand mit drei Cops am Ufer. Sie nahmen mir den bewusstlosen Verbrecher ab. Phil half mir aus dem Wasser.
    »Gratuliere, jetzt haben wir den zweiten auch«, sagte Sergeant Amity und gab mir die Hand.
    Ich zitterte schneller, als ich frieren konnte. Patrizia hatte das beste Mittel von der Welt zur Hand.
    »Ist Ihre ganze Flotte so gut ausgestattet?«, fragte ich, als ich die Ginflasche

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