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0363 - Der Teufel machte Überstunden

0363 - Der Teufel machte Überstunden

Titel: 0363 - Der Teufel machte Überstunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel machte Überstunden
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nagelneuen Studebaker wieder ab.
    »Eine Motorjacht am rechten Ufer«, sagte Phil gespannt, als sie in die fragliche Gegend kamen.
    »Es gibt Dutzende hier«, sagte Bob. »Allein der Sportverein hat mindestens dreißig Mitglieder mit Motorbooten.«
    »Sind alles Privatgrundstücke?«
    »Ausnahmslos bis nach Rhinebeck.«
    »Dann ist die Gefahr nicht groß, dass sie den Wagen in den Fluss gefahren haben«, kombinierte Phil. »Sie können nicht wissen, ob sie nicht jemand dabei beobachtet. Wenn er nicht auf der Straße steht, müssen sie ihn in einen der Bootsschuppen gebracht haben.«
    »Davon gibt es nicht viele. Die meisten sind viel zu klein dazu.«
    Bob entzifferte die Nummern, Phil achtete scharf auf die Wagenspuren, die zum Ufer führten.
    Nirgends war die Grasnarbe durch Reifenspuren beschädigt.
    Als sie bei Nummer 800 waren, fuhr Phil langsamer.
    Aus einem der Holzhäuser glitt gerade ein schnittiger Außenborder heraus. Es war ein lang gestrecktes Boot, in prächtigem Blau gestrichen.
    Phil trat das Bremspedal durch und hetzte aus dem Wagen. Mit Schwung sprang er über den niedrigen Zaun, dann rannte er mit langen Schritten ans Ufer.
    Keine dreißig Meter vor ihm schaukelte das Boot in den Wellen. Zwei Fehlstarts zeigten ihm, dass der Flusskapitän gerade den Motor anlassen wollte.
    Am Steuerrad tauchte plötzlich ein Mädchengesicht auf.
    Langes blondes Haar, das nur von den Bügeln einer Sonnenbrille zusammengehalten wurde.
    »Ahoi«, brüllte Phil aus vollen Lungen und schwenkte seinen Hut.
    Die Blonde sah herüber und malte ein Fragezeichen in die Luft.
    Aus Phils Armbewegungen ersah sie, dass es dringend sein musste. Ihr Kopf tauchte weg, dann röhrte endlich der Motor auf.
    In eleganter Kurve pflügte das Boot durch die Wellen des Hudson River. In gerader Linie kam es ans Ufer, um dann mit einem Schwenk am Steg anzulegen.
    Phil hatte Bob herangewinkt und ihm mitgeteilt, dass er Kontakt mit den Streifenwagen aufnehmen solle.
    Dann sprang Phil auf den Steg und war mit einem Satz im Boot.
    »Nicht so stürmisch«, lächelte die Blondine. »Ich weiß noch gar nicht, ob ich Sie mitnehme.«
    Phil, sonst zu jedem Spaß mit Girls aufgelegt, blieb diesmal streng dienstlich. Er zeigte seinen Ausweis und erklärte die Situation.
    »Ich mache mit«, sagte sie kurz. »Es gibt nur zwei Boote hier, die schneller sind als meines«, erklärte sie dann. »Das eine ist gerade nach New York unterwegs. Das andere müsste am Kai liegen.«
    Sie gab Vollgas und fuhr dicht an den anderen Bootshäusern entlang. In jedes konnte man von der Wasserseite her Einblick nehmen.
    Nach wenigen Minuten deutete sie auf einen Schuppen, der größer war als die anderen.
    »Dort liegt die Jacht von Sandys & Sandys«, sagte sie. Nach zwei Minuten musste sie sich korrigieren.
    Phil hatte gleichzeitig den Jaguar entdeckt, der auf den Planken stand.
    »Stromabwärts sind sie nicht gefahren?«, fragte er seine Miss Captain.
    »Ganz bestimmt nicht. Ich bin seit zwei Stunden mit Jonny beschäftigt.«
    »Mit wem?«
    »Mein Renner heißt Jonny«, lachte sie. »Er fährt glatte 40.«
    »Dann geben Sie Vollgas, wir haben nicht mehr viel Zeit.«
    Der Bug des Bootes hob sich steil aus dem Wasser, die Schraube drehte sich mit voller Geschwindigkeit und der Motor röhrte wie ein Düsenjäger im Tiefflug.
    Aus der Kabine hatte sich Phil ein Fernglas genommen, das er an einem Haken hängen sah. Angestrengt suchte er die Wasserfläche vor sich ab.
    Einzelne Angler saßen in ihren Kähnen, ab und zu tauchte auch mal ein Segelboot auf. Von dem verfolgten Motorboot war jedoch nichts zu sehen.
    Sergeant Amity hielt gleiche Geschwindigkeit mit dem Studebaker auf der Uferstraße. Er wartete auf das Auf tauchen des ersten Streifenwagens.
    ***
    Ein doppeltes Brummen füllte meinen Kopf vollständig aus. Nur langsam kehrte mein Bewusstsein wieder.
    Dann konnte ich unterscheiden, dass das erste Brummen von meinem heftig schmerzenden Hinterkopf kam, dort musste eine prächtige Beule gedeihen.
    Das zweite Brummen lag weit hinter mir und ließ den ganzen Boden erzittern. Es stammte von dem Schiffsmotor.
    Als ich die Augen aufschlug, sah ich direkt vor meinem Gesicht eine braune Pfützei.
    Der scharfe Geruch nach Alkohol ließ mir schlagartig die Erinnerung an das letzte Geschehen wieder einfallen.
    Als ich mich erheben wollte, musste ich feststellen, dass meine Beine gefesselt waren.
    Ein Blick auf meine Armbanduhr zeigte, dass keine zehn Minuten seit dem Niederschlag

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