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0363 - Der Teufel machte Überstunden

0363 - Der Teufel machte Überstunden

Titel: 0363 - Der Teufel machte Überstunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel machte Überstunden
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einen Zickzackkurs.
    Dadurch vergrößerte sich der Abstand zwar, doch sie konnten so viel schwerer getroffen werden.
    Die Projektile klatschten wirkungslos ins Wasser.
    Dann erkannte Phil die Absicht der Gangster, das Boot auf die Klippen rasen zu lassen.
    Er sah ein, dass er das Gangsterboot trotz des starken Motors nicht mehr einholen konnte.
    Zwei dunkle Bojen wurden von den Gangstern über Bord geworfen. Harmlos wie Tellerminen schwammen sie auf der Wasseroberfläche.
    Phil machte einen leichten Bogen. Er wollte nicht in die Luft fliegen.
    Bis auf zweihundert Meter hatte er aufgeholt. Deutlich erkannte er die drei Gestalten, die sich an Deck zu schaffen machten. Dann spritzte das Wasser dreimal uferseitig auf.
    Mit kräftigen Stößen schwammen die drei Verbrecher aufs Ufer zu. Es waren nur mehr etwa dreißig Meter.
    Phil konnte sich nicht um sie kümmern. Er ahnte, wo sie steckten und versuchte verzweifelt, sein möglichstes zu tun, um das Boot vor dem Zerschellen zu bewahren.
    Noch vierzig Meter bis zu den Klippen.
    Phil biss die Zähne zusammen. Was bei dieser Geschwindigkeit von dem Boot und seiner Fracht übrig bleiben würde, war Schrott im Kleinformat.
    Noch dreißig Meter. Wie gebannt starrte Phil auf das Heck.
    In diesem Moment stotterte der Motor, das Boot ruckte, der Motor stockte.
    Nur noch vom eigenen Schwung getrieben, rauschte die Jacht dahin. Sie wich vom Kurs ab, da das elektromagnetisch gehaltene Ruder nicht mehr reagierte.
    Gerade als Phil tief durchatmete, strandete die Jacht. Der Felsen lag unter Wasser. Ruckartig stoppte der Bootskörper und bäumte sich nach vorn auf.
    Das Brechen der Holzplanken drang trotz des Motorheulens bis zu ihm durch. Er drosselte den Motor, da er sich bis auf 60 Meter dem Boot genähert hatte.
    Seine Begleiterin hatte sich wieder erhoben und griff sofort ins Steuer.
    »Scharf rechts und dann senkrecht rüber«, rief sie Phil zu. »Ich kenne das Wasser hier.«
    Er gehorchte und näherte sich im rechten Winkel. Zwischen den Untiefen hindurch rauschten sie auf die Unfallstelle zu.
    Laut rauschend drang das Wasser durch den aufgerissenen-Boden in das Boot. Phil sprang, als der Renner nur noch zwei Meter entfernt war, auf das Wrack. Er riss die Kabinentür auf und hechtete vorwärts.
    ***
    Ich wachte auf, erneut vom scharfen Geruch nach Alkohol umgeben. Mein Mund war voll von dem brennenden Zeug, das ich diesmal nur widerwillig schluckte.
    Als ich die Augen öffnete, blickte ich in zwei strahlend blaue Mädchenaugen. Langes blondes Haar fiel bis auf meine Stirn und kitzelte mich.
    »Und ich dachte immer, ich lande mal in der Hölle«, murmelte ich und schloss die Augen noch einmal.
    Als ich zwei Sekunden später wieder aufblickte, war der Spuk verschwunden. Noch war ich mir nicht ganz klar, ob ich träumte oder wirklich wieder da war.
    »Schade«, seufzte ich und versuchte, mich zu bewegen.
    Das empörte Grunzen einer mir wohlbekannten Stimme überzeugte mich, dass ich noch auf dieser Erde weilte. Phils Gesicht erschien in meinem Blickfeld.
    »Entschuldige, dass ich dich in deinen Träumen störte«, sagte er anzüglich. »Du scheinst dich mit den Schnapsbuddeln ganz gut unterhalten zu haben.«
    »Du weißt, ich bin Anti-Alkoholgegner«, grinste ich zurück. Dass ich mich immer noch auf dem nassen Element befand, spürte ich am Schaukeln des Bodens, auf dem ich lag. »Mir scheint der Alkohol Trugbilder vorzugaukeln«, seufzte ich. »Stell’ dir vor, eben glaubte ich tatsächlich, ein bildhübsches Mädchengesicht gesehen zu haben.«
    »Was heißt hier Traum«, sagte eine sanfte Stimme hinter mir.
    Verblüfft erhob ich mich halb und drehte mich um. Es war also reine Wirklichkeit. Der Engel von eben war leibhaftig da.
    »Also ist mein Verstand doch noch in Ordnung«, sagte ich erleichtert.
    Mir taten zwar einige Knochen weh, doch es schien nichts gebrochen zu sein. Als ich mich ganz erhoben hatte, sah ich keine fünfzig Meter weiter den Luxuskahn, der mein Sarg hatte werden sollen.
    Ein erneutes Bersten durchschnitt die Luft. Dann rutschte das Boot nach achtern ab und verschwand unter der Wasseroberfläche.
    Ein Wirbel und ein paar schwimmende Holzteile zeigten die Stelle an, wo es gesunken war.
    »Schade um das Prachtstück«, sagte ich.
    Ich sah die Wassernixe an.
    Es wurde Zeit, ich stellte mich vor.
    »Patrizia Sandys«, lächelte sie zurück.
    »Sandys?«, fragte Phil verblüfft, »dann gehört Ihrer Familie das Boot?«
    »Ja«, sagte sie, »aber wir werden es

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