Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0363 - Der Teufel machte Überstunden

0363 - Der Teufel machte Überstunden

Titel: 0363 - Der Teufel machte Überstunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel machte Überstunden
Vom Netzwerk:
vergangen waren. Wahrscheinlich war das ständige Streicheln meines Unterbewusstseins mit bestem Whiskygeruch daran schuld, dass ich so schnell wieder zu mir gekommen war.
    Als die Tür aufgerissen wurde, nahm ich sofort wieder den Ausdruck eines fest schlafenden Säuglings an.
    Ohne sich um mich zu kümmern, schlug der Eintretende die Tür zu und drehte den Schlüssel um. Dann hörte ich Schritte, ein Schrank wurde aufgeschlossen.
    Dann erkannte ich das typische Geräusch eines Funkgeräts.
    »Ich bin’s, Purvis«, knurrte eine leise Stimme. Anschließend war eine Minute Pause. Aus einem entfernten Quaken schloss ich, dass der Gangster neue Anweisungen bekam.
    »Okay, Boss, das Geld ist hier. In 24 Stunden ist es soweit. Ja, das erledige ich ganz allein.«
    Sosehr ich mich auch anstrengte, von der Antwort konnte ich nichts verstehen.
    »He, aufmachen, da ist einer hinter uns her«, schrie Clark und trommelte an die Kabinentür.
    Purvis Stimme wurde hastiger. »Ich rufe später noch mal an. Welche Nummer?«, fragte er dann.
    Er wiederholte deutlich die einzelnen Ziffern, dann legte er auf. Im Eiltempo war er an der Tür.
    »Verdammt, warum sperrst du ab?«, rief Clark wütend. »Diese Geheimniskrämerei hängt mir zum Hals ‘raus.«
    Ohne sich um den Protest zu kümmern, hielt Purvis Ausschau. Endlich konnte er das näher kommende Motorboot erkennen.
    »Da scheint jemand gemerkt zu haben, dass wir uns den Kahn geliehen 44 haben«, brummte er verächtlich. »Polizei ist das jedenfalls nicht.«
    Aus Clarks Rufen erkannte ich, dass die Gangster ihrem Ziel nahe waren. Sie machten sich fertig, das Boot zu verlassen.
    Ich konnte unseren Verfolger nicht sehen, denn es war mir unmöglich, mich aufzurichten. Ich sah jetzt wohl, dass wir dicht am linken Ufer waren.
    Trotz des lauten Geräusches der Maschine hörte ich zweimal ein kurzes Platschen auf dem Wasser, als ob etwas ins Wasser geworfen worden wäre.
    Ich hatte mich zusammengerollt und arbeitete fieberhaft an meinen Fußfesseln.
    Da die Hände immer noch mit meinen firmeneigenen Manschetten geschmückt waren, war es ein mühseliges Unterfangen. Der Lederriemen saß fest wie handgeschmiedet.
    Mühsam kam ich wenigstens auf die Füße. Da sich im Augenblick niemand um mich kümmerte, zog ich mich an dem eingebauten Tisch zum Bullauge hin.
    Was ich da erblickte, ließ mir einen eisigen Schauer über den Rücken jagen. Keine zweihundert Meter vor mir tauchten die messerscharfen Felsen auf. Und das Boot lief mit unverminderter Geschwindigkeit auf sie zu.
    Im selben Augenblick peitschten Schüsse auf. Ich fuhr herum und sah das verfolgende Boot, das Ziel der Gangster.
    Es war ein hoffnungsloser Versuch, hinauszugelangen. Mit den gefesselten Beinen kam ich mir vor, als stünde ich auf einem runden Holzstamm, der zudem noch mit Kernseife eingeschmiert war. In dem vibrierenden und schwankenden Boot fand ich keinen Halt.
    Plötzlich durchlief eine kleine Erschütterung die Jacht, dann noch zwei!
    Die Ratten verlassen das Schiff!, durchfuhr es mich. Es hörte sich so an, als seien die drei Gangster ins Wasser gesprungen, um schwimmend das Ufer zu erreichen.
    Mein Blick irrte durch die Kabine. Ich musste den Kurs ändern oder die Maschine zum Stillstand bringen.
    Mein Blick haftete an einem unscheinbaren schwarzen Kasten. Erbefand sich direkt neben der Hausbar, aus der ich den Whisky hatte nehmen müssen.
    Ohne Rücksicht auf meinen Anzug zu nehmen, warf ich mich zu Boden und rollte mich wie ein Akrobat durch den engen Raum. An der noch halb geöffneten Bar fand ich Halt genug, um mich aufzurichten. Kaum stand ich, riss ich den Deckel auf.
    Weiß glänzend lagen vier Sicherungen vor mir. Alles Automaten, die mit Knöpfen bedient wurden.
    Viermal hämmerte ich mit den geballten Fäusten auf die kleinen roten Stifte, die die Sicherungen ausschalteten. Sofort begann der Motor zu spucken und starb schließlich ab. Fast ruckartig verlangsamte das Boot seine Fahrt und sank etwas tiefer ins Wasser.
    Durch diese Schlingerbewegung verlor ich das Gleichgewicht.
    Ich versuchte noch, mich am Flaschenschrank zu halten, doch ich erwischte nur eine Flasche und stürzte zu Boden.
    Im gleichen Augenblick gab es ein Krachen und Bersten. Es klang, als rasiere ein Bombenflugzeug einen Hochwald ab.
    Zum zweiten Male innerhalb einer Stunde verlor ich das Bewusstsein.
    ***
    Als die Schüsse aufpeitschten, hatte Phil das Mädchen am Steuer abgelöst.
    Er hieß sie volle Deckung nehmen und steuerte

Weitere Kostenlose Bücher