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0363 - Der Werwolf von Alaska

0363 - Der Werwolf von Alaska

Titel: 0363 - Der Werwolf von Alaska Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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keine«, bellte Zamorra. Er faßte den Schamanen an den Schultern, der nicht von MacNells' Seite weichen wollte, und riß ihn zurück. Tauraks Augen glühten förmlich, als er Zamorra zurückstieß.
    »Was hast du mit ihm gemacht?« stieß Zamorra hervor. »Was tust du überhaupt hier?«
    »Angaunok hat ihn hereingebeten«, sagte Smythers. »Was wollen Sie hier, außer Unruhe stiften? Mister MacNell kann jeden Moment erwachen, und dann braucht er absolute Ruhe. Also raus mit Ihnen!«
    »Ich muß MacNell Fragen stellen«, sagte Zamorra. »Es ist wichtig. Lebenswichtig. Er kennt wahrscheinlich den Mörder, der hier sein Unwesen treibt.«
    »Du wirst MacNell keine Fragen stellen können«, sagte Angaunok von der Tür her.
    »Wollt ihr ihn vorher umbringen, damit er nichts verraten kann?« stieß Zamorra hervor.
    Angaunok zuckte mit den Schultern.
    »Nachdem Yonkin tot und MacNell schwerverletzt ist, bin ich derzeit der Leiter des Camps«, sagte er. »Du verschwindest, Zamorra. Pack am besten schon mal deine Sachen und die deiner Begleiterin. Ich lasse einen Hundeschlitten fertigmachen. Taurak oder ich werden euch noch in dieser Stunde fortbringen.«
    »Umbringen, meinst du?« fragte Zamorra leise.
    »Gehen Sie jetzt«, sagte der Arzt.
    Im gleichen Moment sah Zamorra, daß MacNell erwachte. Er schob Taurak beiseite und trat zu dem Lagerleiter.
    »MacNell«, sagte er. »Erkennen Sie mich?«
    »Sie sind Zamorra«, sagte MacNell. »Natürlich. Warum bin ich hier? Was ist passiert?« Er sprach leise, krächzend. Seine Augen flackerten. Er begriff, wo er sich befand.
    »Haben Sie keine Erinnerung daran?« fragte Zamorra. »Sie wurden in Ihrem Bungalow überfallen.«
    »Ich? In meinem Bungalow? Wann?« fragte MacNell heiser. »Das ist doch… unmöglich…«
    Zamorra fror innerlich. Langsam wandte er sich zu Taurak um. Um dessen Lippen spielte ein verhaltenes Lächeln.
    »Du hast ihm die Erinnerung genommen, Angaunok«, warf Zamorra ihm vor.
    »Es ist besser für ihn«, sagte Taurak. »Er könnte den Schock der Erkenntnis vielleicht nicht bei klarem Verstand verkraften.«
    Langsam ging Zamorra auf ihn zu. Taurak wich zurück.
    »Verschwindet«, forderte der Arzt erneut. »Gebt endlich Ruhe! Wenn ihr euch prügeln wollt, macht das draußen. Aber gönnt dem Patienten Ruhe!«
    Zamorra verließ den Raum. Die beiden Eskimos und Nicole folgten ihm. Im Korridor wandte Zamorra sich um.
    »Ihr beide - ihr steckt verdammt tief drin«, sagte Zamorra. »Selbst wenn Taurak nicht der Werwolf sein sollte -aber er unterstützt ihn. Er schützt ihn vor Entdeckung. Und du, Angaunok, hilfst ihm dabei…«
    »Ich diskutiere darüber nicht mehr«, sagte Angaunok. »Ihr verlaßt das Camp noch in dieser Stunde. Notfalls lasse ich euch von ein paar Männern hinausprügeln.«
    Zamorra wußte, daß es keinen Sinn mehr hatte. Er konnte höchstens noch zu ein paar Tricks greifen, das aber war alles. Die Männer, die jetzt das Sagen hatten, waren seine Feinde. Er konnte sich nicht auf Van Clanes Autorität als Firmenboß berufen. Van Clane war nicht zu erreichen. Außerdem wäre er trotzdem weit fort gewesen. Für Camp Eisbär konnte Houston ebensogut in einer fremden Galaxis liegen. Zamorra sah ein, daß er von Anfang an keine glückliche Hand bei diesem Fall gezeigt hatte. Er hatte die falschen Leute provoziert. Er hätte mit MacNell vorbehaltlos Zusammenarbeiten sollen, statt ihn zu verdächtigen, um ihn zum Handeln zu zwingen. MacNell hatte nicht gehandelt - oder wenn, dann ganz anders, als Zamorra es sich erhofft hatte.
    Er nickte Nicole zu.
    »Gehen wir«, sagte er.
    Er trat ins Freie.
    Da hörte er das Knurren und Hecheln. Es war ganz nah. Und im selben Augenblick griff der Werwolf ihn an!
    ***
    Die Wucht des Anpralls schleuderte Zamorra zu Boden. Das knurrende, geifernde Biest war über ihm. Zähne und Krallen, stinkender Atem… und ein lauter Schrei. Zwei Schreie. Einmal von Nicole, und einmal von Taurak.
    »Nicht - er bringt dich um, bist du wahnsinnig?«
    Krallen und Zähne fetzten sich durch den Parka, versuchten Haut und Fleisch zu erreichen. Zamorra hatte dem Werwolf den Ellenbogen gegen den Rachen geschlagen. Eine klauenbewehrte Pranke hieb nach Zamorras Gesicht, und er konnte sie nur mühsam abwehren. Er lag im Schnee, auf hartem, frostkalten Boden, und die Bestie war mit ihrem ganzen Gewicht über ihm. Zamorra wußte, daß er nur ein paar Sekunden durchhalten konnte, wenn kein Wunder geschah. Warum griff Nicole nicht ein? Irgendwoher

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