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0364 - Die grüne Bestie

Titel: 0364 - Die grüne Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Piao-Teh fragte sich, was die beiden Haluter wohl denken mochten. Er hoffte, daß sie ihre Unvorsichtigkeit nicht mit dem Leben bezahlen müßten. Die Skelette der Bestien hatten bewiesen, welche mörderischen Fähigkeiten in den Ungeheuern steckten. Wer eine Bestie töten konnte, würde auch mit zwei Halutern fertig werden. Tolot und Teik wurden zwar im Moment noch durch die nahezu unverwüstliche Hülle ihres Raumschiffs geschützt. Aber wenn - wie die Erfahrung gezeigt hatte - sogar der relativ schwache menschliche Organismus fähig war, Ersatzorgane aus molekülverdichtetem Leichtstahl anzugreifen, dann erschien eine entsprechend stärker ausgeprägte gleiche Fähigkeit der Ungeheuer durchaus nicht absurd.
    Ras Tschubai gab eine kurze Lagemeldung an den Großadministrator durch. Danach wandte er sich dem Psychologen zu.
    „Rhodan ist verzweifelt", berichtete er. „Er hat Paladin einen Angriff auf den Schirmdrachen führen lassen. Dabei wurde der Roboter beinahe vernichtet."
    „Wir müssen eine Möglichkeit finden, Clara... „, Tschu grinste verstohlen, „... zu beeinflussen." Es schien, als wollte er noch etwas sagen. Aber er preßte die Lippen zusammen und schwieg.
    „Hm...!" machte der Teleporter gedehnt. „Ich konnte zwar bisher weder Augen noch sonstige Wahrnehmungsorgane bei Clara entdecken, aber mit irgend etwas muß sich die Dame schließlich orientieren..."
    Unvermittelt teleportierte er.
    Tschu Piao-Teh murmelte eine Verwünschung. Er fürchtete, Ras Tschubai könnte eine verhängnisvolle Unbesonnenheit begehen. Kurz entschlossen schaltete er das Flugaggregat seines Kampfanzuges ein und steuerte auf denjenigen Körperteil Claras zu, der sich in Marschrichtung befand; von einem Kopf im herkömmlichen Sinne konnte man bei diesem wandelnden Berg nicht sprechen.
    Er entdeckte Tschubai, nachdem er Clara überholt hatte. Der Teleporter schwebte ebenfalls mit Hilfe seines Flugaggregats in etwa zweitausend Metern Höhe schräg über dem Vorderteil des Ungeheuers.
    Er vollführte ziemlich abrupte und unerklärliche Flugmanöver. Erst nachdem der Kosmopsychologe bis auf ungefähr hundert Meter herangekommen war, sah er die silbrig blinkenden, scheibenförmigen Objekte, die um den Teleporter kreisten. Die Gebilde waren kaum großer als terranische Schwalben, offensichtlich aber nicht so harmlos. Sie stießen immer wieder auf Tschubai herab. An den Entladungen in Tschubais Schutzschirm war zu erkennen, daß die Gebilde mit Energiewaffen angriffen.
    Tschu Piao-Teh aktivierte ebenfalls seinen Individualschutzschirm und schwebte näher an den Teleporter heran. Dabei sah er weitere Gebilde über Clara kreisen. Es handelte sich sicherlich um Begleitroboter, die das seltsame Wesen schützen sollten. Der Psychologe fragte sich allerdings vergeblich, wovor das anscheinend unangreifbare Ungeheuer geschützt werden sollte - noch dazu von derartig winzigen Robotern.
    „Achtung, Ras!" rief er ins Mikrophon des Helmtelekoms. „Ich werde versuchen, den 'Mückenschwarm' auf mich zu ziehen. Führen Sie aus, was immer Sie vorhaben."
    „Verstanden!" gab Tschubai zurück. „Ich werde vorübergehend die Gefahrenzone verlassen."
    Das Pulsationstriebwerk in seinem Aggregattornister flammte auf. Raketengleich schoß Ras Tschubai in den dusteren Himmel. Die Mikroroboter verfolgten ihn etwa zwanzig Meter weit, dann kehrten sie um.
    Professor Tschu lächelte voller Selbstironie, als er seinen Handdesintegrator zog und Kurs auf das Vorderteil Claras nahm. Ausgerechnet er, der sich immer gegen physische Gewaltanwendung einsetzte, sah sich gezwungen, von einer Vernichtungswaffe Gebrauch zu machen. Wenn der Gegner nicht über Geist verfügte, konnte man ihm eben auch nicht mit geistigen Waffen beikommen. Außerdem handelte es sich nur um Maschinen.
    Der Angriff der Roboter traf ihn nicht überraschend. Mit breit gefächertem Desintegratorstrahl zerstörte er auf Anhieb sechs der scheibenförmigen Maschinenwächter. Die anderen behielten ihren Angriffskurs unverändert bei. Sehr variabel war ihre Programmierung demnach nicht.
    Tschu vergrößerte die Lücke in der Front der Roboter und stieß hindurch. Er flog rückwärts und beachtete den Schwarm nicht, der ihn von hinten unter Feuer nahm. Ein gewisses Risiko ließ sich nicht vermeiden.
    Allmählich lockte er immer mehr Roboter vom Vorderteil des Ungeheuers fort. Nach einigen Minuten umgaben sie ihn wie eine silbrig schimmernde Wolke. Der Kosmopsychologe wehrte sich mit

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