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0364 - Die grüne Bestie

Titel: 0364 - Die grüne Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Band wieder geradeaus führte. Nach wenigen Sekunden kam es zum Stillstand.
    Sie standen in einer großen Halle unzweifelhaft einer Schaltzentrale. Schaltpulte von über drei Metern Höhe zogen sich an den Wänden hin. Ein schwaches Summen lag in der Luft.
    Und noch etwas war da!
    Das Gefühl drohender Gefahr. Es schien, als beobachteten zahllose Augen aus dem Verborgenen das Tun der beiden Terraner.
    Professor Tschu räusperte sich und ging auf die Überreste eines Skeletts zu, wie sie überall in der Halle verstreut umherlagen. Ras sicherte mit schußbereitem Strahler.
    „Eindeutig das Skelett einer Bestie", stellte Tschu sachlich fest. Er bückte sich und versuchte, das bleiche Gerippe anzuheben. Ächzend gab er es auf. „Schwer wie ein Roboter."
    „Ob die Bestien von Ungeheuern umgebracht worden sind?" überlegte der Teleporter laut.
    Tschu Piao-Teh antwortete nicht darauf. Er ging zu einem Schaltpult und zog sich daran hoch. Mit dem Fuß drückte er eine gelbe Schaltplatte nieder. Ein dumpfes Dröhnen erfüllte plötzlich den Saal.
    „Machen Sie keinen Unsinn!" warnte Tschubai.
    Der Psychologe zuckte die Schultern. Sein Fuß senkte sich auf die nächste Schalttaste. Geblendet schloß er die Augen, als in der Wand vor ihm ein gewaltiger Sektor aufleuchtete. Mit einem Sprung kehrte er auf den Hallenboden zurück.
    Aus etwa zehn Schritt Entfernung ließ sich das Bild am besten erkennen, denn es war ein Bildschirm, den Tschu aktiviert hatte.
    Auf der etwa sechs mal sechs Meter großen Fläche stand das dreidimensionale Abbild einer metallisch schimmernden Kugel. Eine Seite der Kugel hatte sich facettenartig geöffnet, und der halbfertige Körper eines Monstrums hing heraus.
    Jetzt erst wurde den beiden Männern klar, wie groß der kugelförmige Behälter wirklich sein mußte, denn das halbfertige Monstrum glich auf erschreckende Weise dem Ungeheuer Clara...
    „Das erinnert mich an die Geschichte vom Zauberlehrling", murmelte Tschubai. „Kennen Sie die?"
    Der Professor schüttelte den Kopf.
    Ras seufzte.
    „Es ist ein ziemlich makabrer Vergleich. In der bewußten Geschichte versucht ein Zauberlehrling in Abwesenheit seines Herrn, einen Besen in einen Wasserträger zu verwandeln, um sich die Arbeit zu ersparen. Es gelingt ihm auch, denn er kennt den entsprechenden Zauberspruch. Doch als er seinem Geschöpf Einhalt gebieten will, fällt ihm diese Zauberformel nicht ein. Sein Geschöpf waltet unermüdlich weiter seines Amtes, und wäre nicht der Gebieter rechtzeitig zurückgekehrt..."
    „Hier ist er offensichtlich nicht zurückgekehrt", bemerkte Tschu trocken.
    Nachdenklich betrachteten sie die Überreste der Bestien und das niemals fertig gewordene Ungeheuer. Die Tatsachen redeten eine deutliche Sprache.
    Die Bestien hatten diese Anlage wahrscheinlich von den eigentlichen Erbauern übernommen, aber in ihrer Unwissenheit etwas ganz anderes erzeugt als geplant.
    Und jenes andere hatte sie umgebracht.
     
    *
     
    Tschu Piao-Teh schob seine Minikamera wieder in die Außentasche des Kampfanzugs zurück.
    „Das genügt, Ras. Sollen die Kybernetiker das Material auswerten. Ich denke mir, daß hier ursprünglich Dolans produziert wurden - und später hirnlose Monstren."
    „Grauenhaft!" sagte Tschubai. „Man muß die ganze Satansbrut vernichten!"
    Der Kosmopsychologe runzelte die Stirn.
    „Vernichten? Warum?" Zornig stieß er hervor: „Welche verklemmte Ideologie hat nur von euch Besitz ergriffen? Woher nehmen eigentlich so viele Menschen den zweifelhaften Mut, über Wert oder Unwert andersartiger Wesen zu richten? Laßt den Ungeheuern doch ihre Welt. Da ihnen jegliche Intelligenz zu fehlen scheint, stellen Sie keine Gefahr für uns dar."
    „Ich wollte, Sie könnten das dem Schirmdrachen und Clara klarmachen, Professor", erwiderte Tschubai zynisch.
    Tschu lächelte.
    „Ich werde mein Bestes tun. Kehren wir also zu unserem lieben Norvo-Tardigraden zurück."
    „Ohne etwas erreicht zu haben?" fragte der Teleporter verblüfft.
    „Was wollen Sie hier noch erreichen, Ras? Bestimmt nichts, das uns der Lösung unseres gegenwärtigen Hauptproblems näherbrächte."
    Niedergeschlagen fand Tschubai sich mit den Realitäten ab. Wieder stellten die Männer den notwendigen körperlichen Kontakt her, dann teleportierte Ras Tschubai mit dem Psychologen an die Stelle zurück, an der sie Clara zuletzt begegnet waren.
    Das Ungeheuer marschierte stur auf den Schirmdrachen los, der noch immer das Haluterschiff umhüllte. Tschu

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