Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0364 - Die grüne Bestie

Titel: 0364 - Die grüne Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
majestätischer Ruhe, Doch diese Ruhe war nur äußerlich, scheinbar und von der Einsicht in die Unvermeidbarkeit der Gefahr bestimmt. Von Zeit zu Zeit vernahm er das bedrohliche Aufheulen der Umformerbank seines Energieaggregats. Auf die Dauer würde er nicht durchhalten können.
    Er sah sich um. Die gesamte Roboterarmee schien sich auf ihn zu konzentrieren. Die vordere Hälfte Claras war von den Wächtern entblößt.
    „Jetzt, Ras!" schrie er ins Mikrophon. „Viel Glück!"
    „Wir beide können es brauchen", antwortete der Teleporter.
    Aufatmend registrierte Tschu Piao-Teh, daß Tschubai den Deflektorschirm seines Kampfanzugs aktiviert haben mußte. Obwohl die Glut des Pulsationstriebwerks einmal kurz aufleuchtete, blieb der Teleporter unsichtbar.
    Professor Tschu zog sich weiter zum hinteren Ende des Ungeheuers zurück. Er landete im Zwischenraum einiger hoch aufragender Stacheln. Die Kleinroboter stießen sofort nach. Doch die Stacheln zwangen sie zu komplizierten Ausweichmanövern. Ihr Feuer wurde unkonzentriert, sporadisch und wirkungslos.
    Tschu Piao-Teh atmete auf. Er schoß nur noch auf Ansammlungen mehrerer Roboter.
    „Ich habe das Orientierungsorgan Claras entdeckt", kam es aus dem Helmempfänger. „Ein kleines, linsenartiges Gebilde, kaum zu erkennen. Anscheinend ist es reizempfindlich für Wärmestrahlung.
    Möglicherweise auch für Individualimpulse. Ich versuche, mit meiner Helmlampe eine Reaktion zu erzeugen."
    Der Kosmopsychologe begriff, was das bedeutete. Um Lichtstrahlen von außen nach ihnen oder umgekehrt dringen zu lassen, wurde Tschubai seinen Deflektorschirm desaktivieren müssen. Damit wäre er wieder sichtbar für die Roboter.
    „Viel Glück!" wünschte er Tschubai. „Hier geht alles nach Plan."
    Er biß die Zähne zusammen und schaltete sein Pulsatortriebwerk ein. Sogleich stieg er aus dem Bereich der Stacheln heraus. In zwanzig Metern Höhe bremste er ab, schaltete für kurze Zeit seinen Schutzschirm aus und schleuderte eine Desintegrations-Handgranate auf Claras Rücken.
    Eine Wirkung auf die widerstandsfähige Körperhülle des Ungeheuers war nicht zu erkennen.
    Lediglich einige Roboter lösten sich in grünliche Gasschwaden auf.
    Die anderen Wächter stürzten sich von drei Seiten zugleich auf Tschu. Ihre Waffenstrahlen belasteten die Umformerbank des Schutzschirmaggregats erneut bis an die Leistungsgrenze. Tschu konnte nur hoffen, daß der Teleporter bald einen wirksamen Erfolg erzielte, sonst würde er schließlich doch der Übermacht erliegen. Er wagte es jedoch nicht, sich wiederum in die Deckung der Stacheln zu retten oder auf eine Distanz auszuweichen, die außerhalb des Wachtbereichs der Roboter lag. Dadurch hätte er es den Wächtern nur ermöglicht, Ras Tschubai zu orten und anzugreifen.
    Wieder einmal heulte die Umformerbank in schrillem Diskant. Die rote Warnlampe über Tschus Augen flammte auf. Er sackte einige Meter ab, da die Sicherheitsautomatik zur Stabilisierung des Individualschirms dem Antigravaggregat Energie entzog. Unmittelbar über einem bedrohlich aussehenden Riesenstachel wurde der Sturz aufgefangen. Die Roboterwolke rotierte unablässig um den Psychologen. Von den Außenmikrophonen des Druckhelms wurde überdeutlich das Knistern und Knacken der Entladungen innerhalb des Schutzschirms übertragen. Die ersten Strukturrisse entstanden So ist das also! dachte Tschu Piao-Teh. Seltsam! Eigentlich glaubt man immer, der Tod wäre etwas, das nur anderen zustoßen könnte. Und plötzlich war es doch soweit.
    In instinktiver Auflehnung gegen das Schicksal senkte sich Tschus Hand auf die Antigravsteuerung.
    Ein paar Schaltungen, und er würde in die relative Sicherheit der Stacheln absinken...
    Nein!
    Der Psychologe versetzte seinen Körper durch kurze Impulsstöße aus dem Triebwerk in schnelle Umdrehung. Die auflösenden Strahlen des Desintegrators rissen Breschen in die Traube der Roboter.
    Aber immer neue Wächter fühlten die Breschen wieder aus.
    Die Warnautomatik des Kampfanzuges signalisierte Tod. Blendende Entladungsblitze zuckten aus dem Schutzschirm und erhitzten das Material des Kampfanzugs. Die Klimaanlage arbeitete wie rasend.
    Tschu verlor die Orientierungsfähigkeit.
    Er wartete auf den Tod.
    Doch der Tod kam nicht. Allmählich kühlte sich die Atmosphäre innerhalb des Anzugs auf normale Werte ab. Das schwindende Bewußtsein kehrte zögernd zurück.
    Tschu Piao-Teh empfand zuerst Verwunderung, dann Bestürzung.
    Der Rückzug der Roboter konnte nur

Weitere Kostenlose Bücher