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0364 - Mongolenfluch

0364 - Mongolenfluch

Titel: 0364 - Mongolenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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vergangen«, wandte Nicole ein.
    »Für ihn nicht! - Aber wichtiger erscheint mir, daß Su Ling irgend etwas mit dieser Stadt zu tun haben muß. Woher weiß sie davon? Und was will sie dort? Das gibt mir ein Rätsel auf…«
    Tendyke vorn auf dem Copilotensitz zuckte mit den Schultern.
    »Vielleicht ist sie nicht ganz freiwillig dorthin unterwegs. Vielleicht unterliegt sie einem Zwang.«
    Ti-Lai Mikou zuckte leicht zusammen. So leicht, daß nur ein Eingeweihter es bemerken konnte.
    Auch sie befand sich unter einem Zwang!
    Trotzdem war Zamorra sicher, daß sie sich der Pilotin anvertrauen konnten. Wollte sie insgeheim auch zu der Ruinenstadt? Wurde sie von ihr angezogen?
    In diesem Fall deckten sich ihre Interessen, ohne daß sie darüber diskutieren mußten.
    »Wang muß doch bald irgendwo auftauchen«, sagte Nicole mit wachsender Ungeduld.
    Vorn wandte sich Rob Tendyke um. Er sprach französisch, was Ti-Lai wahrscheinlich nicht verstand - zumindest hatte sie einmal während des Fluges von Peking nicht reagiert, als Tendyke sie versuchsweise in französischer Sprache etwas gefragt hatte.
    »Vielleicht unterliegen wir einem Irrtum«, sagte er. »Vielleicht benutzt Wang Lee keinen Wagen…«
    »Daß er zu Fuß geht, glaubst du doch selbst nicht«, erwiderte Nicole spöttisch.
    »Vielleicht nimmt er die Abkürzung durch die Hölle«, gab Tendyke zu bedenken. »Vergeßt nicht, daß er da kommen und gehen kann, wie er will. Und er hat damit die Möglichkeit, von der Hölle aus jeden Punkt der Erde erreichen zu können.«
    »Oh«, machte Nicole. »Und was machen wir dann?«
    »Vermutlich ein dummes Gesicht«, warf Zamorra ein. »Aber ich bin mir ziemlich sicher, daß unser Weg der richtige ist.«
    Plötzlich machte sich die Pilotin doch wieder bemerkbar. »Wir erreichen bald die Grenze zur Mongolei«, sagte sie.
    Hinten nickte Nicole. »Ja. Ich denke, wir werden weiter müssen.«
    »Ja«, sagte auch Ti-Lai Mikou. Sie änderte den Kurs. Der Hubschrauber schwenkte nach rechts ab.
    »Was soll das?« fragte Zamorra mißtrauisch, obgleich sich der Grad der magischen Aura um Ti-Lai nicht verändert hatte. »Warum schwenken wir nach Osten ab?«
    »Die Straße führt über einen Grenzposten«, sagte die Pilotin. »Wir fliegen ohne Genehmigung in den Luftraum der Mongolei. Wir können die Genehmigung natürlich noch erbitten.«
    Zamorra preßte die Lippen zusammen.
    Vorn schüttelte Tendyke den Kopf.
    »Das dauert doch bei dem Bürokratismus hier eine Ewigkeit. Bis wir unseren Einflug begründet haben, und dann vielleicht sogar die Genehmigung kommt, ist es dunkel. Wahrscheinlich werden uns aber immerhin sogar die Chinesen den Ausflug verweigern.«
    »Dann wollen wir nur hoffen, daß es auf beiden Seiten keine tieffliegenden Patrouillen-Jäger gibt, die uns zum abdrehen oder zur Landung zwingen -oder uns abschießen«, sagte Nicole unbehaglich.
    Der Helikopter zog einen sehr weiten Bogen. Ti-Lai war vorsichtig. Irgendwann danach überquerten sie die Grenze.
    »Wahrscheinlich wird auch Wang einen Bogen gemacht haben«, vermutete Tendyke. »Unter Umständen treffen wir ihn sogar hier abseits der Straße.« Er sprach wieder französisch.
    Sie waren etwas mehr als eine Stunde unterwegs. Und sie konnten nur hoffen, daß Wang nicht von Anfang an eine ganz andere Strecke genommen hatte. Oder daß er nicht überhaupt eine ganz andere Himmelsrichtung bevorzugte! Dann konnten sie hier in der Mongolei lange suchen. Aber Zamorra war seiner Sache recht sicher. Er wußte nicht genau, wo Wang Lee seinerzeit Stadtfürst gewesen war, aber es mußte im Grenzland gewesen sein. Damals waren die Grenzen zwischen China und der Mongolei noch etwas fließender gewesen - wenn man einmal vom Bau der Großen Mauer absah. Aber die vgßx zu Wangs Zeit erst teilweise fertig gewesen.
    Gut fünfzig Kilometer hinter der Grenze sahen sie dann den dunklen Punkt, der sich der Ideallinie der unbefestigten Straße in spitzem Winkel näherte.
    »Tiefergehen«, murmelte Tendyke.
    Ti-Lai handelte bereits. Der Hubschrauber stieß wie ein Habicht auf das Fahrzeug hinab.
    Plötzlich ahnte Zamorra etwas.
    »Nicht!« befahl er. »Nicht tiefergehen!«
    Aber Ti-Lai reagierte nicht auf seinen Befehl. Der Hubschrauber beschleunigte noch. Es war der Moment, in dem das Amulett einen starken Warn-Impuls aussandte.
    Der dämonische Einfluß in Ti-Lai Mikou gewann die Oberhand. Der Dämon schlug zu!
    Er griff an und versuchte, seinen Gegner zu vernichten!
    ***
    Als der Unheimliche in

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