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0364 - Mongolenfluch

0364 - Mongolenfluch

Titel: 0364 - Mongolenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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neuen Diener nur den Befehl, das Vorhaben des Mädchens zu unterstützen. Er hätte es früher wissen müssen, und es wäre nicht zu der Konfrontation mit dem Schwertkämpfer gekommen.
    Der Dämon konnte Ten Piao gezielt zu dem Mädchen lenken. Ten Piao würde es nun unverzüglich herbringen.
    Blieb noch das Ausschalten des Schwertkämpfers, der sich ebenfalls auf den Weg nach Ghet-Scheng gemacht hatte. Der Dämon spürte auch ihn auf - was nicht schwer war, denn wen er erst einmal erkannt hatte, den fand er immer wieder.
    Er mußte diesen Mann stoppen.
    Wieder begann er nach geeigneten Dienern zu suchen. Er konnte welche aussenden aus Ghet-Scheng selbst, er konnte den Mann aus der Vergangenheit, mit dem ihn so viel verband und dem er dennoch den Tod zugedacht hatte, aus Ansi verfolgen lassen. Aber er hatte zu wenig Kontaktpersonen, die über geeignete, schnelle Fahrzeuge verfügten. Und der Mann hatte einen zu großen Vorsprung.
    Die geeigneten Menschen, die »aktiviert« werden konnten, schieden aus, weil ihnen die Möglichkeit fehlte, Wang Lee Chan schnell zu verfolgen.
    Es mußte eine andere Möglichkeit gefunden werden.
    Und der Dämon fand sie, als er nach anderen Bewußtseinen tastete, nach Menschen, die neu in der Gegend waren und die er bisher noch nicht berührt hatte.
    Der Dämon von Ghet-Scheng wurde fündig…
    Und ein Mensch wurde von der Macht seines Geistes überwältigt. Der Dämon las aus den Gedanken des neuen Sklaven, daß dieser ihm so gut helfen konnte wie kein anderer. Nur zögernd zog der Dämon sich zurück. Dieses Wesen würde schnell genug sein. Aber es mußte einen Grund bekommen, aufzubrechen. Dieser Grund mußte sich entweder bald selbst ergeben, oder er mußte konstruiert werden.
    Noch wartete der Dämon ab…
    Und Wang Lee Chan kam ihm unaufhaltsam näher.
    ***
    Su Ling war maßlos erstaunt, als der Mann neben ihr auftauchte und ihr anbot, sie nach Ghet-Scheng zu fahren.
    Zuerst begriff sie nicht, wer oder was Ghet-Scheng überhaupt war. Dann aber durchzuckte sie die Erinnerung.
    So, wie sie den Mann kannte, der sie aus den Händen der Entführer befreit hatte, so entsann sie sich auch an Ghet-Scheng. Es war der Name jener Ruinenstadt, von der sie wußte, seit sie den Boden Chinas betreten hatte.
    Die Stadt, zu der sie mußte…
    Jemand erwartete sie dort… jemand, der sie brauchte… so hatte es der Mann formuliert, ihr Fahrer, der sich ihr nicht vorgestellt hatte und der seinen Wagen jetzt mit hohem Tempo und brüllendem Motor nach Norden fuhr. Jede Bodenwelle ließ einen heftigen Schlag durch den Wagen gehen. Die Fahrt war alles andere als gemütlich.
    Und das soll ich für eine unbestimmte Zeit aushalten? fragte sich Su Ling, der schon nach ein paar Dutzend Kilometern die Sitzfläche schmerzte -die Sitze des Wagens waren fast überhaupt nicht gepolstert und die Straße mehr als uneben.
    Aber es war besser, von einem Unbekannten unter geheimnisvollen Umständen am Straßenrand aufgelesen und nach Ghet-Scheng gefahren zu werden, als zu Fuß gehen zu müssen oder einen Diebstahl zu begehen.
    »Wie weit ist es bis Ghet-Scheng?« fragte sie den Fahrer.
    »Ich weiß es nicht«, sagte er. »Ich war noch nie dort.« Und dann hüllte er sich wieder in Schweigen.
    Er fuhr und fuhr. Irgendwann verließ er die Straße und lenkte das Fahrzeug querfeldein. Dadurch wurde es zwangsläufig langsamer. »Was soll das?« fragte Su Ling. »Sind wir bald da?«
    »Nein«, erwiderte er. »Wir umgehen nur den Grenzposten.«
    Und von da an schwieg er wieder. Selbst, als er den Diesel aus dem ersten Reservekanister in den Tank umfüllte.
    Da hatten sie die Grenze zur Mongolei bereits hinter sich gebracht.
    Die Grenzposten hatten nicht einmal die Staubwolke des Pickup gesehen.
    ***
    »Wir fliegen die Strecke nach Norden ab«, bestimmte Zamorra. »Aufs Geratewohl, auch wenn uns das allen nicht so recht gefällt.«
    »Könnte ein Nachtflug werden, nicht wahr?« gab Tendyke zu bedenken. Diesmal fuhr er den Jeep. Sie verließen Ansi wieder und fuhren zum Ölcamp hinaus, wo der Hubschrauber auf sie wartete. »Hoffentlich ist Ti-Lai Mikou damit einverstanden. Sie hat sich ja auch gestern schon geweigert, in der Nacht zu fliegen.«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Es wird sich eine Lösung finden. Ich habe nicht vor, länger als nötig hier zu warten oder im Dunkeln zu tappen. Wir wissen jetzt, daß Wang Lee in der Nähe ist, und ich bin sicher, er ist ebenso wie Su Ling zur Ruinenstadt unterwegs. Wenn wir

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