Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0365 - Im Spiegel sah sie ihren Mörder

0365 - Im Spiegel sah sie ihren Mörder

Titel: 0365 - Im Spiegel sah sie ihren Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Spiegel sah sie ihren Mörder
Vom Netzwerk:
Rückwärtsgang.« Wir bewegten uns im Schneckentempo, und als wir etwa zweihundert Yard zurückgelegt hatten, krachte in der Ferne ein Schuß. Fast augenblicklich folgte ein zweiter, und dann blieb alles still.
    ***
    Eine halbe Stunde später befand sich Wanda Frazer in Phils Obhut, und ich erreichte die Stelle, wo Cliff- Wilker im Sterben lag.
    Eine Gruppe Kollegen hatte sich versammelt, und ein Arzt, den man eiligst aus Rocky Point geholt hatte, bemühte sich um den Hundezüchter. -— Die Kugel eines Kollegen hatte ihn m die Brust getroffen, und Wilkers Tod war nur noch eine Frage von Minuten. Der Verbrecher hatte — nachdem ihm klar geworden war, daß der Höllenmaschinentrick nicht funktionierte — versucht, sich nach Süden zu seinem Fahrzeug durchzuschlagen. Es stand in Rocky Point. Cliff Wilker hatte sich stundenlang mit der Dogge im Wald versteckt.
    Bei seinem Rückzug war Wilke/ auf die Absperrung gestoßen. Sofort hatte er die Dogge auf einen meiner Kollegen gehetzt, der unvermittelt vor ihm auftauchte. Der Kollege hatte auf das Tier geschossen und es tödlich getroffen. Wilker hatte seine Waffe hochgerissen, und die Kugel hätte meinen Kollegen getötet, wenn nicht ein anderer G-man auf Wilker gezielt hätte. Die Kugel sollte den Verbrecher nicht töten, sondern ihm nur die Waffe aus der Hand schlagen. Doch bei der Schnelligkeit, mit der sich alles abspielte, war ein genaues Zielen unmöglich gewesen, und die Kugel hatte nicht Wilkers Hand getroffen, sondern sie war ihm in die Brust gedrungen.
    Bevor der Hundezüchter starb, verriet er uns, wo Peggy Frazer versteckt war. Und er verriet uns nicht nur das. Was uns der Todgeweihte in seinen letzten Minuten erzählte, entsetzte mich.
    ***
    Ein verlassenes Haus am Rande von Brooklyn. Ein enger Hof. Darin eine verfallene Garage.
    Das Tor war nur angelehnt, und als ich näher schlich, sah ich Simon Nadler. Er saß auf der Kühlerhaube eines gelben Chevrolets und putzte die Windschutzscheibe. Es war ein Chevrolet Corvette. Es war Peggy Frazers Wagen.
    Ich trat durch das Garagentor und sagte: »Hallo, Nadler.«
    Er hielt mitten in der Bewegung inne. Dann ließ er den Lappen fallen, wandte den Kopf und blickte mich an.
    »Aus der Traum, Nadler. Machen Sie keine Schwierigkeiten. Es lohnt sich nicht.«
    Er hielt nichts von meiner Warnung, sondern riß ein Messer mit feststehender Klinge aus dem Gürtel, richtete sich blitzartig auf und schnellte sich von dem Kühler des Wagens auf mich herunter.
    Ich machte einen Side Step, und der Indian ergesichtige verfehlte mich, dann schlug ich zu.
    Es knackte, als ich das Kinn des Verbrechers traf. Er brach in die Knie, fiel wie im Zeitlupentempo auf das Gesicht und blieb reglos liegen.
    ***
    Wir drangen in das Haus ein und fanden Peggy Frazer in einem der Hinterzimmer. Es war ein großer Raum, und es befanden sich nur ein großer Wandspiegel darin — und Peggys Leiche.
    Das Mädchen lag vor dem Spiegel Ihr Gesicht verriet noch im Tode das Entsetzen, das sie gepackt haben mußte, als der Mörder hinter sie trat und das Messer zückte.
    Phil bückte sich und hob den Kamm auf, der neben der Hand der Toten lag
    »Sie hat vor dem Spiegel gestanden und sich gekämmt, als Nadler hereinkam, Sie muß ihn im Spiegel gesehen haben. Aber der Kerl war so schnell, daß sie nicht mal mehr Zeit hatte, sich umzudrehen.«
    ***
    Wir saßen in Mr Highs Büro Wanda Frazer, der Chef. Phil und ich. Auf dem Schreibtisch stand ein Tonbandgerät und eine Kanne Kaffee Wir rauchten und blickten die Frau an. die mit ausdrucksloser Stimme ein Geständnis ablegte. Wanda Frazer war eine Mörderin. Zwei Menschen hatte sie umgebracht. Ihr Plan war so satanisch, daß ich eine Weile brauchte, bis ich alles begriff Wanda Frazer wußte, daß sie verspielt hatte. Sie wußte, daß Leugnen sinnlos war. Peggys Ermordung hatte ihr den Rest an Nervenkraft geraubt, und ohne Zögern erzählte sie, wie sich alles zugetragen hatte.
    »Mein Mann wollte sich von mir scheiden lassen«, sagte sie »Er wußte, daß ich ihn mehrfach betrogen hatte. Er wußte, daß Peggy zu mir hielt und sich herumtrieb. Sein Stolz war verletzt, und ich sollte keinen Cent Abfindung erhalten. Die Schuld lag klar bei mir, und ich konnte nichts machen Zum Schein willigte ich ein. Aber ich beschloß, Emmett umzubringen, Das heißt, eigentlich war es nicht mein Plan, sondern Peggys Idee, Peggy hatte Angst davor, plötzlich völlig mittellos dazustehen, Denn auch sie sollte keinen Cent

Weitere Kostenlose Bücher