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0367 - Der Boß läßt seine Meute los

0367 - Der Boß läßt seine Meute los

Titel: 0367 - Der Boß läßt seine Meute los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Boß läßt seine Meute los
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das hochragende Handgelenk des Burschen, packte es fest, drehte sich um seine Achse und bückte sich jäh nach vorn.
    Der Gegner rollte über Phils Rücken, stieß einen überraschten Schrei aus und ließ den Knüppel fallen.
    Im richtigen Augenblick löste Phil seinen Griff, sodass der junge Bursche wie von einem Katapult geschnellt gegen das eingebeulte Heck eines verrosteten Autowracks stürzte.
    Ein blechernes Scheppern wurde laut. Phil musste vom zweiten Gegner einen Haken einstecken, der aber nicht voll traf. Immerhin reichte es zu einem jäh ins Gehirn schießenden Schmerz.
    Phil war für ein oder zwei Sekunden benommen. Nur mühsam hielt er den nachdrängenden Gegner auf Distanz. Mein Freund schüttelte sich ' den Schmerz äus dem Kopf, schnappte zweimal kräftig nach Luft und blockte dann im letzten Augenblick einen Uppercut ab, der ihn sicher zu Boden geschickt hätte, wenn er ungehindert hätte landen können.
    Keuchend tänzelten sie ein paar Sekunden voreinander her. Der erste stemmte sich gerade wieder in die Höhe. Es wurde Zeit die Geschichte zu einem Ende zu bringen, wenn er nicht doch noch von den beiden verprügelt werden wollte.
    Phil tupfte eine Linke vor. Der rothaarige Gegner schob sie fast ironisch beiseite.
    Langsam dämmerte es bei Phil. Der Junge verstand etwas von dem, was man mit zwei Fäusten anfangen konnte. Er konnte es sich leisten, auf andere Waffen zu verzichten.
    »Ich komm gleich, Tim!«, krächzte der Mann am Boden, lehnte sich gegen den Stapel der Autowracks und rieb sich ächzend die Hüftpartie.
    »Das mach ich allein«, rief Phils Boxgegner selbstbewusst. Er wollte mit der Rechten bis zu Phils kurzen Rippen durchkommen.
    Aber jetzt drehte Phil auf. Er ging blitzschnell in die Knie, schob den Kopf aus der Schlagrichtung und stieß in die geöffnete Deckung hinein. Während die Faust des Gegners dicht an seinem Ohr vorbeistieß, traf Phil nur wenig unterhalb der Achselhöhle.
    Sein Gegner fuhr zusammen und war für eine halbe Sekunde erschüttert. Das genügte Phil, um noch einmal nachzusetzen, sodass sein Gegner ernsthafte Wirkung zeigte. Phil federte aus den Knien wieder hoch, schlug zwei harte Gerade auf die Arme seines Gegners und achtete darauf, dass er mit den Knöcheln halb von oben genau auf die Handgelenke traf.
    Der Boxer verzog schmerzlich das Gesicht, während die Fäuste halb nach unten sanken.
    Nun war die Deckung aufgerissen. Phil setzte eine Linke gegen das Brustbein und eine Rechte gegen die Kinnspitze.
    Das genügte. Der Kerl bekam einen glasigen Blick, wankte auf unsicheren Beinen zwei Schritte rückwärts und ging dann in einer korkenzieherartigen Bewegung zu Boden.
    Phil holte tief Luft. Er wollte sich nach dem anderen umsehen, aber der machte sich schon bemerkbar. Von hinten bekam Phil den wieder aufgenommenen Gummiknüppel voll auf die rechte Schulter. Der Schlag dröhnte dumpf und mächtig durch seinen ganzen Körper. Phil fing sich, wollte zum Schlag ansetzen, als eine Stimme hart sagte: »Stopp, mein Junge, Hände hoch!«
    Aus verschwommener Nähe sah Phil plötzlich den Lauf einer Pistole auftauchen. Die Mündung zeigte auf seinen Magen.
    ***
    Der blaue Mercury war vor mir durch den Holland-Tunnel gerollt. Ich hatte zwei oder drei Wagen zwischen uns gelassen, damit er nicht sofort merkte, dass ich ihm auf den Fersen war. Es ging die Canal Street entlang bis zur Mündung in den Broadway. Dort bog er nach Norden ab. Ich blieb hinter ihm. Er fuhr den Broadway in nördliche Richtung hinauf bis zu der weltberühmten Gabelung, wo die Fifth Avenue abzweigt. Gleich darauf wandte er sich nach Osten und fuhr in die 27th Street hinein.
    Plötzlich tippte er vor einer Abbiegung im letzten Augenblick den rechten Blinker an und rollte auf einen eingezäunten Parkplatz. Ich fuhr langsam daran vorbei und sah, wie er ausstieg.
    Er mochte an die sechs Fuß groß sein und hatte eine ungewöhnlich farblose Haut. Sein Gesicht wirkte fahl wie die Gespenster eines Gruselfilms. Ich bog an der nächsten Ecke der Lexington Avenue ab, ließ zehn Schritte hinter der Ecke den Jaguar stehen und lief den Weg zurück, den ich gerade gekommen war. Es war kein Vergnügen in der Hitze.
    Sein Mercury stand noch auf dem kleinen Parkplatz. Aber von dem Mann war bereits nichts mehr zu sehen. Ich spurtete auf den flachen Pavillon zu, der auf der Rückseite des Parkplatzes stand. Breite Glasschwingtüren führten in einen Flur, der zu beiden Seiten mit Schaukästen ausgestattet war. Ich warf

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