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0367 - Der Boß läßt seine Meute los

0367 - Der Boß läßt seine Meute los

Titel: 0367 - Der Boß läßt seine Meute los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Boß läßt seine Meute los
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kommt hin. Steht auf der Karte etwas über seine Hautfarbe?«
    »Ungewöhnlich blass, heißt es.«'
    »Das ist er«, bestätigte ich. »Die Blässe fiel mir auf. Wie heißt er?«
    »Sein bürgerlicher Name ist Bord Leasy. Zweimal vorbestraft wegen einfachen Diebstahls und wegen versuchter Nötigung. Aber im Archiv haben sie etwas über diesen Burschen gehört. Man kann es nicht beweisen, es wird eben nur so gemunkelt. Sie wissen ja, wie das mit solchen vertraulichen Tipps ist.«
    »Kenne ich. Und was wird nun über diesen Leasy gemunkelt?«
    »Er soll unter die Killer gegangen sein, unter die berufsmäßigen Mörder.«
    ***
    Phil hielt die Hände in die Höhe und kam erst jetzt dazu, die Leute in Ruhe anzusehen, mit denen er es zu tun hatte. Der Mann, der ihm die Pistole in den Magen drückte, hatte ein sonnengebräuntes Gesicht und war wenigstens vierzig Jahre alt. Seiner untersetzten Gestalt und den schwieligen Fäusten war anzusehen, dass sie harte körperliche Arbeit gewöhnt waren.
    Dieser Umstand machte Phil einige Hoffnung, denn erfahrene Gangster erwecken selten diesen Eindruck. Auch die beiden Jungen, mit denen er sich vor dem Auftauchen des Bewaffneten herumgeprügelt hatte, sahen nicht gerade wie Verbrecher aus. Schließlich entdeckte Phil in allen drei Gesichtern gewisse Ähnlichkeiten, sodass er auf den Gedanken kam, er müsse wohl einen Vater mit seinen beiden Söhnen vor sich haben. Zu dieser kurzen Musterung brauchte er höchstens ein paar Sekunden, dann sagte er: »Selbst wenn Sie einen Waffenschein haben, Mister Belani, sollten Sie es nicht übertreiben.«
    Er hatte einfach ins Blaue hinein den Namen des Gebrauchtwagenhändlers genannt, der vorn über dem Tor stand. Die Reaktion im Gesicht des Mannes bestätigte ihm, dass seine Vermutung richtig war.
    »Sie kennen mich?«, knurrte der kleine, stämmige Mann finster.
    »Nein. Ich nahm nur an, dass Sie hier der Boss sind.«
    »Well, dann haben Sie verdammt richtig geraten, und jetzt wissen Sie wohl auch, dass es mit Ihrem billigen Einkauf bei mir vorbei ist. Robby, du gehst ins Office und rufst das Revier an. Sie sollen diesen Burschen hier abholen.«
    »Ja, Dad«, sagte der junge Boxer.
    »Warten Sie einen Augenblick«, rief Phil. »Vielleicht brauchen wir die Cops von Jersey City nicht zu bemühen. In meinem Schulterhalfter hängt eine Pistole. Vielleicht sollten Sie sich die Waffe mal ansehen.«
    Belani runzelte die braune Stirn.
    »Versuch keinen Trick mit mir, Bruder«, knurrte er. »Tim, nimm ihm das Ding heraus, aber komm nicht in die Schusslinie.«
    Phil wartete geduldig, bis sie ihm die Dienstwaffe abgenommen hatten.
    Vater und Söhne steckten die Köpfe zusammen. Wie im Sprechchor murmelten sie gleichzeitig: »F - B -1!«
    »Richtig«, nickte Phil. »Ein Glück für mich, dass ihr keine Analphabeten seid. Kann ich jetzt die Hände runternehmen und meine Pistole wiederhaben? Wir dürfen unsere Schießeisen nämlich nicht verleihen.«
    »Da«, sagte Belani schnell und hielt Phil die Waffe hin. »Da, Mister! Stecken Sie das Ding wieder ein. Ehrlich gesagt, hatte ich gleich gedacht, dass Sie nicht der Bursche sein könnten, auf den wir warten.«, »Auf wen warten Sie denn?«
    »Auf einen Halunken, der uns die Radioantennen von den gebrauchten Wagen abmontiert. Meine Jungs halten jetzt Wache. Ich hoffe, dass sie nicht… ich meine… wegen der Prügel…«
    Phil rieb sich die rechte Schulter, wo er eine leichte Schwellung spürte. Außerdem hatte er ein paar kleine Kratzer an den Knöcheln und in der unteren Gesichtshälfte.
    »Wissen Sie, Mister Belani«, sagte er schnaufend, »bei der Temperatur freut man sich direkt, wenn man sich ein bisschen warm arbeiten kann.«
    »Freut mich, dass Sie’s auf die humorvolle Art nehmen, Sir. Tut mir wirklich leid, das Ganze. Kann ich was für Sie tun?«
    »Ja, ich suche einen gewissen Rucci. Sein Name steht am Eingang mit auf Ihrem Schild. Ist er Ihr Kompagnon?«
    »Nein«, rief der kleine Mann schnell, »Rucci hat bei mir die kleine Bude hinter dem Schrottplatz gemietet. Als Office sozusagen.«
    »Was treibt er denn?«
    Belani zuckte die Achseln.
    »Er nennt sich Makler«, erwiderte er. »Ich glaube, er vermittelt Ferienwohnungen und solche Sachen. Aber genau weiß ich das nicht. Man steckt seine Nase nicht in die Angelegenheiten seiner Mieter, solange sie pünktlich die Miete zahlen, nicht wahr?«
    »Besteht der Mietvertrag schon lange?«, fragte Phil.
    »Ein halbes Jahr etwa. Warum? Ist mit ihm was nicht

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