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0367 - Der Boß läßt seine Meute los

0367 - Der Boß läßt seine Meute los

Titel: 0367 - Der Boß läßt seine Meute los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Boß läßt seine Meute los
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spreche mit der Frau, Phil, und du könntest dir inzwischen mal diesen Rucci ansehen. Rechts um die Ecke und vier Blocks weit, da kann man doch nicht von Entfernung reden. Je früher wir in unserem schattigen Office sitzen, umso mehr Aussicht besteht, diesen Tag zu überleben.«
    »Gut, teilen wir uns«, stimmte Phil müde zu. »Wo treffen wir uns?«
    »Hier beim Wagen.«
    Phil stieg aus, seufzte und marschierte los. Ich steckte mir eine Zigarette an, entstieg dem Jaguar und wollte auf die andere Straßenseite hinüber, wo das große Zweifamilienhaus lag, dessen rechte Hälfte der Familie Peabody gehören musste.
    Gerade, als ich mich anschickte, vom Wagen wegzugehen, öffnete sich drüben die Haustür, und ein Mann kam heraus. Er sprang die vier Stufen hinab und hatte mit wenigen, weit ausgreifenden, elastischen Schritten ■v den Weg hinter sich gelassen.
    Vorn an der Bordsteinkante blieb er stehen und suchte etwas mit beiden Händen in seinen Taschen. Es musste der Autoschlüssel gewesen sein, denn als er ihn gefunden hatte, machte er die zwei noch fehlenden Schritte auf einen geparkten Mercury zu, schloss die Tür auf und warf sich hinein.
    Alle seine Bewegungen wirkten seltsam explosiv, als ob er die Kraft seiner Muskeln nicht ausreichend unter Kontrolle hätte.
    Ich schloss meinen Jaguar wieder auf und setzte mich ans Steuer.
    Das Gespräch mit der Witwe des ermordeten Mannes konnte warten.
    Im Augenblick interessierte mich der Mann in dem blauen Mercury mehr.
    Denn es war ein Mann, der trotz der Hitze einen hellgrauen Hut und einen bis zum Kragen zugeknöpften Mantel trug.
    ***
    Da es Lunchzeit war, drängten sich auf den Gehsteigen die Menschen, die zum Essen gingen oder schon vom Essen kamen. Phil ließ sich in der Menge treiben.
    Er befand sich in einer Industriegegend. Kleine Fabriken und Werkstätten reihten sich aneinander.
    Phil hielt Ausschau nach einem Schild, auf dem der Name Rucci stand. Er fand nichts und machte kehrt und ging die ganze Front noch einmal zurück. Und jetzt fand er den gesuchten Namen, allerdings winzig klein unter dem Geschäftsnamen einer Gebrauchtwagenhandlung. Der Autohändler hieß Belani, und er hatte seinen Namen auf eine große Holztafel malen lassen, die über der Zufahrt zu seinem Grundstück hing. Links von der Zufahrt stapelten sich die Autoveteranen, während rechts eine lange Kette von Wagen zweiter Hand auf neue Besitzer wartete.
    Die Wracks auf der linken Seite waren zu großen, rechteckigen Stapeln aufgeschichtet. Phil hörte Männerstimmen, er konnte aber niemanden sehen. Mein Freund bog vom Hauptweg ab und ging zwischen den Blechstapeln weiter.
    Als er kurz vor der Ecke war, wurden die Stimmen verständlich.
    »… auf die Nerven fallen, Rucci«, sagte eine raue Männerstimme, und jemand antwortete: »Reg dich nicht auf. Du wirst bar bezahlt, und alles andere braucht dich nicht zu kümmern.«
    »Du hast gut reden, Rucci! Wenn ihr auf fliegt, sitze ich auch drin! Was soll es denn diesmal sein?«
    »Buick, Le-Sabre-Modell.«
    »Ich weiß nicht genau, ob ich’s habe.«
    »Wann kannst du es wissen?«
    »Heute Abend!«
    »Okay. Dann eben heute Abend. Aber vergiss es nicht.«
    »Nein, natürlich nicht. Komm gegen acht in mein Office, Rucci.«
    »Okay, Belani!«
    Phil trat rasch zwei Schritte zurück. Sollte einer der beiden Männer zufällig hier auftauchen, brauchte er nicht unbedingt auf den Gedanken kommen, dass Phil einen Teil ihres seltsamen Gesprächs belauscht hatte.
    Er wollte eine Weile warten, bis er sicher sein konnte, dass sich die beiden Männer entfernt hatten.
    Während er noch gespannt lauschte, hörte er plötzlich ein leises Knirschen des Kiesbelages hinter sich.
    Er wandte den Kopf und sah gerade noch den ausholenden Arm.
    Sofort duckte er sich nach links weg und warf sich herum, aber er konnte es nicht verhindern, dass der Schlag mit dem kurzen Gummiknüppel ihn auf die linke Schulter traf.
    »Pack ihn, Tim!«, rief der Schläger, ein junger Kerl von etwa zweiundzwanzig Jahren.
    Der andere war gleichaltrig, er wollte sich allerdings nur auf seine Fäuste verlassen, denn er hatte keinerlei Waffe in den Händen.
    »Hören Sie«, rief Phil hastig, während er mit schmerzender Schulter einen Schritt zurücksprang, »ich…«
    »Halt’s Maul!«, fiel ihm der mit dem Knüppel ins Wort und holte wieder aus.
    Das wurde Phil zu viel. Er sprang vor und unterlief den zweiten Hieb des Gummiknüppels. Mit einem blitzschnell angesetzten Judogriff erwischte er

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