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0367 - Schreckenstag

0367 - Schreckenstag

Titel: 0367 - Schreckenstag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verlassen, sich herauswinden aus der Fläche und zurück in das Reich der Schatten kehren, in das er gehörte und in dem er der große Herrscher war.
    Der Spuk widerstand!
    Sosehr ich mich konzentrierte und anstrengte, es gelang mir nicht, ihn aus dem Würfel zu verbannen. Es blieb innerhalb der jetzt wieder nach dem Verlassen der Druiden-Ghouls wieder rotviolett schimmernden Fläche, und es gelang ihm sogar, sich meinen Befehlen zu widersetzen.
    Der Dämon breitete sich aus.
    War er bisher nur auf eine Würfelseite beschränkt gewesen, so nahm er nun auch die anderen in Anspruch. Gleichzeitig verringerten sich die Chancen, den Würfel zu meinen Gunsten zu manipulieren.
    Und er verhöhnte mich.
    »Na, Sinclair, du großer Geisterjäger? Wie fühlst du dich jetzt, wo du doch den Würfel besitzt. Los, laß ihn für dich arbeiten, das wird er bestimmt. Sicherlich freut er sich darauf, dem Guten dienen zu können, oder sollte ich letztendlich trotzdem stärker sein? Möglich ist alles. Die Schwarze Magie wird überleben, das solltest du doch wissen.«
    Es war zum Verzweifeln. Ich beugte mich nach hinten, als hätte mich eine Kraft dazu gezwungen. Ich verzog das Gesicht, die Anstrengung war ungeheuer, und der geistige Druck nahm von Sekunde zu Sekunde weiter zu.
    Dazwischen sprach der Spuk. »Ja, ich sehe deine Niederlage. Dieser Würfel ist nicht für dich bestimmt. Er gehört mir. Auch ich habe länger gebraucht, ihn zu bekommen. In der Gruft der wimmernden Seelen hätte ich es fast geschafft, aber da wart ihr schneller. [2] Jetzt bin ich es. Auch du schaffst es nicht mehr. Im Gegenteil, der Würfel des Unheils wird auch zu deinem Schicksal, Geisterjäger. Ich habe mir dies vorgenommen, und ich werde auch weiterhin dafür sorgen.«
    Was konnte ich denn noch tun?
    Ich schrie, hörte dies selbst, vernahm auch das Echo und plötzlich wieder die Stimme des stummen Gotts.
    »Ich bin noch hier, John Sinclair, du kannst mich hören, aber es gelingt mir nicht mehr, dir zu helfen. Das ist leider unmöglich. Ich kann nichts für dich tun. Das Zentrum der Götter besteht nur mehr äußerlich. Der mächtige Dämon, dem es gelungen ist, in diese Welt zu kommen, hat auch die Kontrolle übernommen. Du mußt dich selbst wehren. Er hat recht. Der Würfel kann dir zum Schicksal werden…«
    Mehr hörte ich nicht, aber gerade die letzten Worte jagten mir eine schreckliche Angst ein.
    Was sollte ich tun?
    »Siehst du nun ein, daß du verloren hast, Geisterjäger?« klang das Organ des Spuks wieder durch. »Du hast versucht, den Würfel für deine Zwecke einzuspannen. Er gehorchte dir nicht, er wird dir niemals gehorchen, deshalb mußt du endlich die Konsequenzen ziehen. Du wirst es erleben, schon sehr bald, jetzt…«
    Das letzte Wort lag noch als Schrei in der Luft, als der Würfel, vom Spuk manipuliert, tatsächlich seine gewaltige und gefährliche Kraft ausspielte.
    Ich fühlte mich von einem Moment zum anderen so unendlich leicht, als hätte ich den Boden unter meinen Füßen verloren. Als ich nach unten schaute, stellte ich tatsächlich fest, daß ich keinen Kontakt mehr hatte.
    Ich schwebte.
    Höher, tiefer, seitlich, das war nicht festzustellen. Nur eines wunderte mich.
    Die Perspektiven verzerrten sich. Alles wurde so groß, viel größer als normal, und dann raste plötzlich mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit die Wand der Höhle auf mich zu.
    Einen Stopp würde es nicht geben. Mein Körper würde zerschmettert werden…
    Obwohl der Eiserne Engel es zunächst nicht wahrhaben wollte, mußte er trotzdem einsehen, daß er die Kräfte der Wesen unterschätzt hatte. Diese grünen Ghoul-Druiden waren nicht nur schnell, sie besaßen auch eine ungewöhnliche Kraft, die der Eiserne zu spüren bekam, denn selbst mit seinem Gewicht gelang es ihm nur unvollkommen, sich auf den Beinen zu halten, so daß er hin und wieder in die Höhe gerissen wurde.
    Und das genau behinderte ihn.
    Erst wenn er mit beiden Beinen auf der Erde stand, gelang es ihm, sein Schwert richtig einzusetzen. Dann konnte er kämpfen und wirbeln.
    Zwei Gegner waren noch übrig, und sie hatten es geschafft, ihn bis gegen die Wand zu drücken. Im ersten Moment sah es nicht gut für den Eisernen aus, denn es war den beiden gelungen, ihm durch ihre Kräfte den Boden unter den Füßen zu entziehen.
    Er schwebte.
    Aber er kämpfte.
    Zugleich jagten sie auf ihn zu. Seine Schwertklinge zeigte noch immer die Nässe des Schleims, als er den letzten Ghoul aufgespießt hatte. Das

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