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0368 - Alptraumzeit

0368 - Alptraumzeit

Titel: 0368 - Alptraumzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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kommen. Aber ihn offen zu verdächtigen, konnte im Moment vielleicht Verdruß bringen. Wer wußte denn, wie hier der eine mit dem anderen verbrüdert war und wen sich die Ewigen dienstbar gemacht hatten…? Bisher schien lediglich der merkwürdige Sheriff auszuscheiden aus dem Reigen der Verdächtigen.
    »Ich werde Mark davon erzählen«, versprach Micky. »Das ist immerhin eine Schweinerei ersten Ranges, an meinen Autos herumzuwurschteln. Sie hätten doch die Limousine nehmen sollen, da ist die Benzinleitung aus Metall und nicht aus Kunststoff.«
    Er wartete ab, bis Zamorra tatsächlich Bremsen und Lenkung geprüft hatte. »Rufen Sie Mister Jeromee an und sagen ihm, daß wir okay sind?« rief Zamorra ihm nach.
    »Wird gemacht«, schrie der Autovermieter und holperte mit seinem Geländewagen in rasendem Tempo davon. Er tanzte förmlich auf der unebenen Straße.
    »Und wir?« fragte Nicole.
    »Wir fahren in die Stadt, duschen uns, machen uns wieder fit für den abend und sehen uns dann, wie du so schön vorschlugst, bei Nacht das Anwesen am Buchanan-Fluß an. Einverstanden?«
    Nicole nickte.
    ***
    Wilbur Jeromee war heilfroh, daß die beiden Narren ausgestiegen waren. Sie hätten sich sonst vielleicht gewundert, wie gern er auf einen Arzt für Joany Lawrence verzichtete. Sie brauchte keinen Arzt.
    Sie würde den Schock der Dhyarra-Zerstörung von selbst überstehen. Ein Arzt hätte ihr ohnehin nicht helfen können.
    Wie vorausberechnet, kam sie wieder zu sich, noch ehe sie den Bungalow erreicht hatten. Er erklärte ihr, wo die beiden Fremden geblieben waren.
    Wenig später wurden sie von Alex empfangen.
    »Ich habe einige Male versucht, Sie zu erreichen«, sagte der Butler. »Aber niemand meldete sich.«
    »Das muß entweder während unserer Unterhaltungen mit den Aborigines gewesen sein, oder während wir beim Sheriff waren«, vermutete Joany. »Worum ging es denn?«
    »Hier waren zwei Besucher. Ein Mann und eine Frau. Der Mann nannte sich Zamorra. Er wollte mit Ihnen über die Flugzeug-Angelegenheit reden, Miß Lawrence.«
    »Ach«, sagte sie verblüfft. Jeromee hob die Brauen.
    »Der Mann interessierte sich auffallend für Dinge, die ihn nichts angehen«, fuhr Alex fort. »Er fand die Dingo-Kadaver, und er hatte eine silberne Scheibe… er muß ein Magier sein.«
    »Woraus schließen Sie das?«
    »Nun…« Alex schilderte seine Empfindungen und Gedankengänge. »Schon vorher kamen mir die beiden recht seltsam vor. Ich habe die Benzinleitung ihres Wagens angeschnitten und sie dann fortgeschickt.«
    Jeromee schüttelte den Kopf.
    »Und wir haben den Leuten geholfen… aber, warum zum Henker haben sie sich uns gegenüber nicht zu erkennen gegeben? Jetzt begreife ich auch, wieso sie so seltsam reagierten, als sie unsere Namen hörten.«
    »Wer mögen sie sein?«
    »Niemand von uns«, sagte Joany. »Sonst hätten sie sich identifiziert.«
    »Vielleicht geheime Beobachter, die uns überwachen und prüfen sollen, ob wir auch zuverlässig arbeiten.«
    »Oder die uns ausschalten sollen, weil wir zu viel Aufmerksamkeit erregt haben«, gab Joany zu bedenken. »Denke an das Erdbeben Ende Januar bei Tennant Creek. Es hätte nicht sein müssen. Stärke sieben auf der Richter-Skala… und das ist durch die ganze Weltpresse gegangen, ebenso wie die Flugzeugsache! Etwas mehr Unauffälligkeit täte uns ganz gut.«
    »Dann verrate mir, wie wir ohne die Erdverschiebung die Goldader hätten öffnen sollen.«
    Joany winkte ab. Sie trat dicht vor Jeromee. »Mein Dhyarra-Kristall ist zerstört worden«, sagte sie. »Dir ist doch klar, was das bedeutet, oder?«
    Wilbur Jeromee nickte.
    »Natürlich. Die ganze Arbeit liegt jetzt bei mir.«
    Sie schürzte die Lippen. »Du meinst also, daß eine Person reicht, das gesamte Pensum zu bewältigen.«
    »Muß reichen«, erwiderte er. »Erstens sehe ich keine Möglichkeit, dir einen neuen Kristall zu verschaffen, und zweitens dürfte der ERHABENE auch keine Ablösung deiner Person in Betracht ziehen. Die Planungen laufen anders.«
    »Wie recht du hast«, sagte sie nachdenklich. »Was schlägst du nun vor?«
    »Was soll ich schon vorschlagen? Du wirst dich auf den eigentlichen Verwaltungsbereich der Holding stürzen müssen, während ich mich verstärkt um den magischen Einsatz kümmere.«
    »Und dann verpfuschst du immer mehr, weil du nie gelernt hast, unauffällig zu arbeiten«, sagte sie.
    Ihre Handkante zuckte vor und traf Wilbur Jeromee. Bewußtlos brach er zusammen. Sie riß ihm die Jacke vom

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