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0368 - Von Galaxis zu Galaxis

Titel: 0368 - Von Galaxis zu Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Charakter der Vegetation zu ändern. Die Gewächse sahen dürftiger aus als unten im Dschungel, und der Boden war mit Felsgestein durchmengt.
    Am 22. September, 0300 Uhr, erging ein Befehl von Perry Rhodan, der sämtliche Gruppen dazu veranlaßte, nach Westen abzuschwenken. Die Weisheit der Anordnung wurde zwei Stunden später offenbar. Dort, wo man sich ohne den Befehl befunden hätte, eruptierte mit Weltuntergangsgetöse ein Vulkan. Rotes Leuchten tauchte die fremde Welt in ein unwirkliches Licht, und eine Stunde lang war der Schwefelgehalt der Luft so hoch daß die Helme geschlossen und die Klimaanlagen in Betrieb genommen werden mußten.
    Dennoch wurde es kühler. Die Lufttemperatur betrug nur noch knapp vierzig Grad. Die Feuchtigkeit hatte abgenommen. Es gab nur noch kleine, scharfnadelige Pflanzen, die irdischen Tannenbäumen glichen. Es ging ständig bergauf, und gelegentlich verlegte ein riesiger Felsblock den Weg.
    Um 1300 Uhr am selben Tag erreichte die vorderste Gruppe den südlichen Rand des Hochplateaus.
    Die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer, und neu entstandener Optimismus beschleunigte den Marsch. Zwei Stunden später befand sich die letzte Gruppe auf dem Plateau. Die Hochebene war von beträchtlicher Ausdehnung und von Büschen und Gras bewachsen. Die Lufttemperatur betrug nur noch fünfunddreißig Grad, und die relative Feuchtigkeit war auf sechzig Prozent abgesunken.
    Angesichts des Paradieses fielen die Leute nieder, wo sie gerade standen. Sie hatten nahezu sechsunddreißig Stunden ununterbrochenen Marsches unter schwierigsten Bedingungen hinter sich.
    Um 1400 Uhr glich der Südrand des Plateaus einem Schlachtfeld, auf dem die Kämpfenden ihre Toten zurückgelassen hatten. Die Besatzung der CREST lag in ohnmachtähnlichem Schlaf. Die vier Haluter, durch ihre Konstitution vor physischer Erschöpfung geschützt, patrouillierten die Peripherie des Lagers und hielten im Laufe der nächsten dreißig Stunden die Gefahren von den Schlafenden fern: eine Gruppe von drei Echsen, die Vettern der zuvor entdeckten Sumpfeidechsen zu sein schienen, einen Zug von Millionen handtellergroßer Ameisen mit achtunggebietenden Beißwerkzeugen, eine Horde von Dschungelhunden, eine Schar von fledermausähnlichen Geschöpfen und schließlich einen Schwarm von Hornissen, der vom Dschungel heraufschwirrte und sich in der Nähe des Lagers niederzulassen drohte.
    Nur gegen eine der mannigfaltigen Naturerscheinungen der fremden Welt waren auch die mächtigen Haluter machtlos: gegen den Regen.
    Er begann gegen 2000 Uhr am 23. September zu fallen, und gegen ihn waren selbst die stürmischsten Wolkenbrüche, die die Sternfahrer je in den tropischen Zonen selbst der ungestümsten Welten erlebt hatten, ein harmloses Plätschern.
    Eine solide Wand aus Wasser stürzte vom verhangenen Himmel herab. Von einem Augenblick zum anderen stand das Lager einen Fuß tief unter der lehmigen, rauschenden Flut, die von höhergelegenen Stellen über den Rand des Plateaus auf den südlichen Hang hinausschoß. Mehrere Leute wurden mitgerissen, kamen halb benommen zu sich und schafften es erst im letzten Augenblick, sich vor dem Davongeschwemmtwerden zu retten.
    Das Lager war im Nu wach. Perry Rhodan ordnete an, daß die Anzugtriebwerke in Tätigkeit gesetzt würden, um die Männer auf höhergelegenes, trockeneres Land zu befördern. Gegen 2100 Uhr erreichte ein Voraustrupp eine Erhöhung, die, wie sich später herausstellte, im geometrischen Mittelpunkt der Hochebene lag und verhältnismäßig trocken war. Sie war gleichzeitig die einzige Stelle innerhalb des Plateaus, die nennenswerten Baumbewuchs enthielt.
    Der Regen hörte gegen 2400 Uhr auf. In den vier Stunden seit dem unsanften Erwachen im Lager am Südrand des Plateaus war nach vorsichtiger Schätzung eine Regenmenge von einhundertundfünfzig Zentimetern gefallen.
    Infolge der Umstände lagen die Vorzüge des sanften Hügels im Mittelpunkt der Ebene sozusagen auf der Hand. Perry Rhodan entschied, daß hier vorläufig haltgemacht wer. den sollte.
    Welche Zeitspanne der dehnbare Begriff „vorläufig" umfaßte, wurde nicht gesagt. Kurze Zeit später jedoch erhielten die Bataillonskommandeure Anweisung, ihre Leute zum Holzfällen auszuschicken. Angesichts der widrigen Umweltbedingungen war der Großadministrator zu dem Entschluß gekommen, für die Dauer der Warteperiode, wie gering sie auch immer sein mochte, Unterkünfte zu errichten, die die Leute wenigstens vor den gröbsten

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