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0368 - Von Galaxis zu Galaxis

Titel: 0368 - Von Galaxis zu Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dorthin, wohin er immer wollte. Er verspürte keinen Drang, sich von der Lichtung zu entfernen. Er wollte hierbleiben und sich im Wind wiegen, und es schien in der ganzen unendlichen Weite des Kosmos keinen Wunsch zu geben, der geeigneter war als dieser, sein Bedürfnis nach ultimater Glückseligkeit zu erfüllen.
    Er fragte sich, ob es Mainart und Ofar und Phillip ebenso erginge wie ihm selbst. Er wollte sie danach fragen, aber bei dem Bemühen, die Frage zu artikulieren, stellte er fest, daß es zumindest eine Fähigkeit gab, die er im Zuge der eigenartigen Transformation verloren hatte: Er konnte nicht mehr sprechen.
    Die Feststellung beunruhigte ihn nicht. Er hatte es nicht nötig zu sprechen. Er war glücklich, wie er war.
    Er beobachtete Mainart, während er seine Zigarette rauchte, und versuchte, aus seinen Bewegungen zu lesen, ob er auf dieselbe Art verwandelt worden war wie er. Dabei machte er eine zweite Entdeckung. Mainarts riesige Gestalt verschwamm vor seinem Blick. Er blickte auf Ofar, dann auf Phillip und hatte Mühe, den einen vom anderen zu unterscheiden. Es war, als sei eine Wand aus intensiver Hitze zwischen ihm und den anderen aufgewachsen, die die Luft zum Zittern brachte und ihm den Anblick trübte.
    Er war plötzlich beunruhigt.
    Er wurde sich von einer Sekunde zur anderen darüber klar, daß der Zustand, in dem er sich befand, alles andere als normal war. Er wunderte sich, warum er nicht schon längst auf diesen Gedanken gekommen war.
    Er versuchte von neuem zu sprechen, aber da war kein Mechanismus mehr, den die Befehle des Gehirns erreichen konnten. Es war, als hätte ihm jemand die Sprechwerkzeuge geraubt.
    Er war verrückt, schoß ihm durch den Kopf, ganz und gar übergeschnappt. Die Luft mußte eine toxische Beimengung enthalten, die ihn berauschte und ihm die Fähigkeit raubte, die Gefahr zu erkennen, in der er sich befand.
    Er konnte Mainart, Ofar, Phillip und den Gleiter kaum mehr sehen. Der Dschungel war eine finstere Wand ohne Gliederung, und das leise Rauschen des nahen Flusses dröhnte ihm wie Trommeln in den Ohren. Der Gedanke an Dunko Tames kam von irgendwoher aus den Tiefen des Unterbewußtseins.
    Tames hatte minutenlang reglos gestanden und das Wesen angestarrt, das sein Mörder werden würde.
    Tames schien unter einem Bann gestanden zu haben.
    Einem Bann...!
    Stand er unter dem gleichen Bann?
    Wartete der Mörder hinter der schwarzen Wand des Dschungels, bereit den tödlichen Schlag zu führen, sobald seine teuflische Kraft jeglichen Willen zum Widerstand erstickt hatte?
    Paol sprang auf.
    Im selben Augenblick war er wieder Herr seiner Glieder, Muskeln und Nerven. Es hatte nur das bewußte Erkennen der tödlichen Gefahr bedurft, um den Bann zu heben.
    Er schrie Mainart und den beiden Korporalen eine Warnung zu.
    Im selben Augenblick fing der Dschungel auf unheimliche Art an zu rauschen.
    Schwärme von Elstern brachen aus dem Dickicht hervor und stürzten sich auf das kleine Lager.
     
    *
     
    Paol handelte instinktiv. Als ob sie eigene Intelligenz besäße, griff die rechte Hand nach dem Blaster, riß ihn in die Höhe und machte ihn schußbereit. Fauchend löste sich die erste Salve und fuhr mit vernichtender Wirkung unter die flatternde Schar der fremden Wesen.
    Verbrannte Körper stürzten zu Boden, aber die übrigen Angreifer ließen sich durch den Rückschlag nicht erschüttern. In dichten Haufen drangen sie auf die vier Terraner ein.
    Paol warf sich zu Boden und kroch auf den Gleiter zu. Er hörte einen schrillen Schrei und sah Ofar zu Boden gehen. Er hörte Mainart etwas rufen, ohne ihn zu verstehen. Auf Ellbogen und Knien robbte er auf das Fahrzeug zu, und über ihm verdunkelte sich das rötliche Zwielicht unter den riesigen Schwingen der Elstern.
    Er erreichte die Deckung des Gleiteraufbaus und warf sich herum. Die massive Karosserie des Fahrzeugs gab ihm ein gewisses Gefühl der Geborgenheit. Anstatt von dem Gedanken an seine eigene Rettung besessen zu sein, konnte er wieder daran denken, wie der Angriff der Elstern am besten abgewehrt werden könne. Die Luft vibrierte von den hastigen, klatschenden Schlägen riesiger Flügel. Paol schätzte die Zahl der Angreifer auf mehr als einhundert. Es bestand kein Zweifel an ihrer Absicht. An der Stelle, an der Ofar zu Boden gegangen war, war eine Handvoll der geflügelten Bestien gelandet und schlug mit zuckenden Schnäbeln auf den Gestürzten ein.
    Phillip war nirgendwo zu sehen aber Mainart war noch auf den Beinen. Er lief

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