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0369 - Das Grauen aus dem Bleisarg

0369 - Das Grauen aus dem Bleisarg

Titel: 0369 - Das Grauen aus dem Bleisarg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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anderen Gegner zu.
    Es war Suko.
    »Du hast alles gehört?« fragte sie, als sie auf ihn niederstarrte.
    Suko schaute in die leeren Augenhöhlen, und er hatte das Gefühl, dass diese Person ihn trotzdem sehen konnte. Sie war ein magisches Phänomen für ihn.
    »Ich gehöre nicht zur Familie«, erklärte Suko.
    »Das wissen alle, aber du hast dich an uns gehängt. Und wir wollen keine Zeugen haben.«
    Obwohl Sukos Lage mehr als bescheiden war, konnte er sich ein Lachen nicht verkneifen. »Du bist zum Skelett geworden, auch dein Hirn hat etwas abbekommen. Es ist auch nicht mehr vorhanden, wie ich mir vorstellen kann. Die Welt draußen hat sich verändert. Sie ist auch nicht mehr so wie vor zweihundert Jahren. Da hat sich einiges getan, Lady Dorothy…«
    »Das weiß ich von James.«
    »Vielleicht weißt du etwas. Alles wird er dir nicht erzählt haben, wie ich mir vorstellen kann. Man rollt nicht mehr mit Kutschen dahin. Es gibt Autos, Telefon, Flugzeuge. Heutzutage können Menschen nicht so ohne weiteres verschwinden. Man wird dich und auch die anderen sehr schnell finden und euch rausholen. Ich habe es auch geschafft, euch zu verfolgen. Ihr habt mich nicht gesehen…«
    »Ja, du bist allein.«
    »Das sieht nur so aus. Es gibt jemanden, der genau Bescheid weiß und der sicherlich hier erscheinen wird…«
    »Dann bleibt auch er ein Gefangener.«
    »Du kannst es versuchen«, erwiderte Suko mit einem spöttischen Lächeln. »Du kannst es wirklich versuchen.«
    Das Skelett schüttelte den knochigen Schädel. »O nein, so einfach ist es nicht. Ich habe Sicherungen eingebaut. Eine davon ist mein Diener James, der Vampir. Sollte sich ein Feind diesem Haus nähern oder über den Friedhof gehen, wird James ihm eine Falle stellen. Die Sucht nach dem Blut steckt in ihm. Er wird froh sein, wenn er es trinken kann, denn er giert danach. Du hast Glück gehabt, andere werden es nicht haben, das kann ich dir versprechen, und ich werde dich in den Familienclan aufnehmen. Du wirst sehr bald spüren, was es heißt, nur mir zu gehören. Schau auf die Rose, sie verblüht nicht. Die Blüte schöpft ihre Kraft aus meiner Anwesenheit, und sie kann meine Wünsche, Befehle und Gedanken auf dich übertragen. Das alles wirst du erleben, wenn du deine Lippen auf die Blütenblätter…«
    Suko war nicht mal überrascht. Mit etwas Ähnlichem hatte er gerechnet. Das Teuflische an seiner Lage war, dass man ihm sogar die Waffen gelassen hatte. Nur konnte er an sie leider nicht heran. Die Stricke spannten sich wie Stahlseile um seinen Körper. Es gelang ihm auch nicht, unter ihnen wegzurutschen.
    Nur die Füße konnte er ein wenig bewegen, aber damit erreichte er überhaupt nichts.
    Nach den letzten Worten der Lady Dorothy kamen die anderen näher. Ihre Füße schleiften über den Boden. Sie bildeten hinter dem gespenstischen Wesen eine dichte Mauer aus Leibern, denn jeder aus dem Clan wollte zuschauen, wie ein Fremder in ihren Kreis aufgenommen wurde.
    Die Knöcherne beugte sich vor. Sie tat es sehr langsam, beinahe genussvoll, und sie kostete jede Sekunde aus.
    Den dornigen Stiel der Rose hielt sie zwischen ihren skelettierten Händen fest eingeklemmt. Und der Blütenkopf senkte sich allmählich dem Gesicht des Chinesen entgegen.
    Bisher hatte Suko keinen Blütengeruch wahrgenommen. Das änderte sich nun, denn ein gewisser Duft erreichte plötzlich seine Nase. Es war ein widerliches Aroma, das sich aus Moder, fauligen Pflanzenteilen und einem schweren, süßlichen Duft zusammensetzte.
    Suko empfand dies als widerlich.
    Hinter dem Kopf der Rose sah er den breiten, blanken Schädel der knöchernen Gestalt. Sie bot einen widerlichen Anblick, doch als viel schlimmer empfand Suko den Anblick der Rose.
    Eine Blume bedeutet Leben, Freude, auch Schönheit.
    Hier nicht.
    Zwar gab sie auch ein Leben ab, aber es war ein anderes. Ein untotes, ein grausames, ein nicht normales. Auch Suko würde sich dagegen nicht wehren können, wenn seine Lippen mit nur einem Blütenblatt der Rose Kontakt bekamen.
    Alle hörten den Schrei!
    Dumpf und gurgelnd hallte er durch das Gewölbe. Von ihnen hatte ihn keiner ausgestoßen. Die Mitglieder des Clans waren selbst geschockt, und die Köpfe fuhren herum, damitjeder in die Richtung schauen konnte, aus der der Schrei aufgeklungen war.
    Sein Echo war noch nicht verhallt, als die Anwesenden ein weiteres Geräusch vernahmen.
    Das Knacken und Splittern von Knochen. Teile wurden am Ende der Rutsche hochgewirbelt. Bleiche Gebeine, die

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