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0369 - Das Grauen aus dem Bleisarg

0369 - Das Grauen aus dem Bleisarg

Titel: 0369 - Das Grauen aus dem Bleisarg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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er nicht in die Höhe, obwohl seine Kräfte schon überdurchschnittlich waren.
    So etwas war ihm zudem noch nie in seiner gesamten Laufbahn passiert. Das war schon mehr als außergewöhnlich.
    Kate Lockhead ging ihren Weg. Sie drehte Suko den Rücken zu und beugte ihren Körper schließlich nach vorn, um gleichzeitig die Hand auszustrecken, denn sie wollte, das war genau zu erkennen, einen Kontakt mit der Rose herstellen.
    Ob sie die Blüte ganz umfasste oder nur einen Teil, konnte Suko nicht erkennen, jedenfalls bekam sie Kontakt, und durch ihren Körper lief ein Ruck.
    »Ja!« flüsterte Thelma. »Sie hat es geschafft. Sie war die Letzte, jetzt gehört sie zu uns.«
    Kate ging wieder zurück. Fast vorsichtig setzte sie ihre Schritte und blieb stehen, als sie aus dem Sarg heraus angesprochen wurde.
    »Nun gehörst du zu uns, Kate Lockhead. Du bist die Letzte gewesen und wirst dich fühlen wie die anderen. Merkst du es schon?«
    »Ja, ja«, erklärte Kate. Ihre Stimme klang leicht euphorisch. Sie drehte sich, lief weg. Suko sah sie dort verschwinden, wo auch die Rutsche auslief. Und er hörte, nachdem die Schritte verklungen waren, ein bekanntes Geräusch.
    Es war das Klappern der Knochen!
    Auch Kate hatte sich zwei Gebeine geholt, die sie gegeneinander schlug. Die beiden Knochen in den Händen kam sie näher. Das Klappern wurde lauter und war gleichzeitig ein Zeichen für die anderen, die ebenfalls die Gebeine nahmen und damit anschlugen.
    Ein hohl klingendes Geräusch entstand. Bei jedem Schlag wurde es noch verstärkt, sodass es wie ein unheimliches Echo durch die unterirdische Gruft hallte.
    Es war eine Musik, die Suko das Fürchten lehren konnte und ihm eine Gänsehaut über den Rücken trieb. Wie gern hätte er etwas getan, stattdessen lag er angebunden auf dem verdammten Sargdeckel und konnte sich so gut wie nicht bewegen.
    Die Mitglieder des Lockhead-Clans feierten. Es war ihr Sieg, zu dem ihnen ihre Ahnherrin verholfen hatte, und sie fühlte sich auch genötigt, den Sarg zu verlassen.
    Die Knochenmusik blieb nicht ohne Wirkung. Zuerst sah Suko, dass sich die Rose bewegte. Sie stieg empor aus dem offenen Sarg.
    Für ihn ein Beweis, dass die Person in der bleiernen Totenkiste ihren Arm in die Höhe gedrückt hatte.
    Dann war sie selbst zu sehen.
    Zuerst nur eine Hand. Wahrscheinlich gelblich oder weiß, aber nun vom roten Schein des Feuers getroffen und wie mit einem leichten Blutanstrich versehen.
    Der Hand folgte der Arm. Ebenfalls nur mehr zwei alte Knochen, auch sie leuchteten rötlich. Suko sah ein Stück der Schulter, und er entdeckte plötzlich den Schädel.
    Das war für ihn die erste große Überraschung, denn er hatte damit gerechnet, einen blanken Schädel zu sehen, aber der, den er nun zu Gesicht bekam, war mit Haaren bedeckt.
    Ein verfilztes Gestrüpp aus Strähnen, die ebenfalls eine rote Farbe bekommen hatten.
    Sehr sicher kletterte das lebende Skelett aus dem Sarg. Zwischen seinen Knochenfingern hielt es die Rose, deren Blüte wie ein dicht zusammengewachsener Kelch wirkte.
    Nackt war das Skelett nicht. Ein Umhang verdeckte den größten Teil des Körpers. Das Tuch reichte bis dicht über den Boden. Nur die knochigen Füße schauten noch hervor.
    Dorothy Lockhead hatte ihre fleischlosen Finger gegeneinander gelegt. Zwischen ihnen steckte die Rose. Für Suko war diese Blume der Beweis des Lebens. Wenn sie nicht mehr war, würde auch das verdammte Skelett vergehen, darauf nahm er jede Wette.
    Sie hob beide Hände. Das Zeichen wurde verstanden, denn das Klappern der Gebeine verstummte.
    Thelma trat vor. Ihr Gesicht strahlte in einem unnatürlichen Glanz. Dieses Gefühl kam von innen heraus, und Suko konnte sich gut vorstellen, dass die lebende Frau der Toten völlig hörig war.
    »Sie will etwas sagen«, erklärte Thelma, »das weiß ich. Deshalb möchte ich, dass ihr ruhig seid.«
    Jedes Flüstern verstummte. Eine trügerische Stille legte sich über die Gruft, und nur mehr die blakenden Fackeln erzeugten hin und wieder Geräusche, wenn etwas Pech schmolz und sich die Flammen weiter in das Holz fraßen.
    »Ja, ich werde euch etwas sagen, denn die große Stunde meiner Abrechnung ist gekommen. Ich bin aus dem Sarg gestiegen, das beweist, dass es der Familie Lockhead nicht gelungen ist, mich zu töten, obwohl sie es damals vorhatten.« Sie lachte scharf auf und schaute auf ihre Blume. »Ja, sie haben sich mit mir tatsächlich ein Kuckucksei ins Nest gelegt. Ich war immer das schwarze Schaf der

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