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037 - Das Geheimnis der Knochengruft

037 - Das Geheimnis der Knochengruft

Titel: 037 - Das Geheimnis der Knochengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Ende.
    »Nein, das glaube ich nicht, Monsieur. Ich habe die Hunde allerdings
nirgends gesehen.« Sie verließen das Schloss durch den großen Haupteingang, der
nicht abgeschlossen war.
    Wenig später standen sie neben der Toten.
    Mit seinem Spazierstock drehte der Vicomte sie langsam auf die Seite. Er
vermied es, Yvette mit den Händen zu berühren. Die steife, im Teich liegende
Hand schlug herum, als der kalte, starre Körper auf der anderen Seite zu liegen
kam.
    Die Augen der beiden Männer weiteten sich, als sie das Ungeheuerliche
sahen. Der Arm der Toten sah aus, als hätten Piranhas an ihm genagt. Auch im
Gesicht war an manchen Stellen das Gewebe zerfressen.
    »Niemand darf davon erfahren«, wisperte der Vicomte, und es schwang ein
Unterton in seiner Stimme, der so klang, als habe er dieses Bild erwartet.
»Schaff sie hinüber auf den Familienfriedhof, Bertrand! Richte eines der alten
Gräber, vermeide aber auf jeden Fall, eine neue Grube auszuheben. Hier, diese
Stelle, an der sie gelegen hat, muss so bearbeitet werden, dass nicht mehr die
geringste Spur zu sehen ist. Haben wir uns verstanden?«
    Als Bertrand Roussell nickte, fuhr er fort: »Niemand im Schloss darf
merken, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen ist.«
    »Ich weiß«, sagte der Gärtner und mied den Blick des Vicomte.
    »Der Besitz der Toten muss ebenfalls verschwinden, Bertrand! Yvette Revlon
hat uns verlassen, sie ist gegangen, sie hat alles mitgenommen. Ich erwarte, in
spätestens zwei Stunden ihr Zimmer so anzutreffen, dass nichts mehr an das
Mädchen erinnert. Und noch etwas. Geben Sie noch heute Vormittag eine Annonce
auf. Wir suchen ein neues Hausmädchen. Die Bedingungen kennen Sie. Ich verlasse
mich auf Sie.«
    Bertrand nickte, bückte sich, um die Tote in den Schubkarren zu legen.
    Der Vicomte schlug ihm mit der Spazierstockspitze auf die Finger. »Nicht
anfassen«, stieß er hervor. »Kommen Sie mit, ich gebe Ihnen ein Paar
Handschuhe. Sie sehen doch, wie sie aussieht, nicht wahr?«
    Unschlüssig blieb Bertrand Roussell sekundenlang stehen. Er hatte erwartet,
dass der Vicomte noch eine bestimmte Bemerkung machen würde. Doch dieser hatte
kein Wort mehr verloren, auch nicht über seine Frau, die schon seit zwei Jahren
nicht mehr unter ihnen weilte.
    Vicomte de Moulliere hielt sich an das ungeschriebene Gesetz, dass man über
Tote nicht mehr sprach.
     
    ●
     
      Gegen neun Uhr lichtete sich der
Nebel etwas, doch er löste sich nicht völlig auf.
    Der Vicomte hatte seinen Morgenspaziergang unmittelbar nach dem Frühstück
bereits hinter sich. Das Essen hatte die alte Marie bereitet, nachdem der
Vicomte ihr erklärt hatte, dass Yvette Revlon gekündigt und das Schloss bereits
verlassen hätte.
    Die Alte kicherte leise vor sich hin. »Die jungen Dinger sind heutzutage zu
nichts mehr nütze.« Ihr zahnloser Mund verzog sich. »Ein paar Wochen an ein und
derselben Stelle, das halten sie schon nicht mehr aus.«
    Sie sprach davon, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehöre, dass
auf sie Verlass sei und dass ihre Treue nicht mit Gold zu bezahlen wäre. Ihr
Arbeitgeber bestärkte sie in dieser Ansicht, wies aber darauf hin, dass sie
wieder eine Unterstützung bekäme. Und dieses Mal wolle man mit der Auswahl der
Hausangestellten vorsichtiger sein.
    Nichts mehr wies darauf hin, dass vor gut zwei Stunden im Park noch eine
Leiche gelegen hatte. Das Zimmer der Toten war aufgeräumt, Bertrand Roussell
hatte ganze Arbeit geleistet. Der Koffer mit dem Eigentum der jungen Französin
stand in einer Gruft, die wieder fein säuberlich abgedeckt worden war. Yvettes
toter Körper lag in einem alten Steinsarg, in dem vor über zweihundert Jahren
einer der Vorfahren des Vicomte beigesetzt worden war.
    Der Vicomte fühlte sich nicht wohl in seiner Haut. Gegen elf Uhr folgte er
dem Weg, den Yvette Revlon letzte Nacht heimlich gegangen war. Seine Schritte
tönten durch den dumpfen Kellergang. Jedes Mal, wenn er den harten Spazierstock
aufsetzte, gab es ein messerscharfes Geräusch, das sich im Labyrinth der
Kellergänge fortsetzte.
    Er hatte die Absicht sein Labor aufzusuchen. Sein Gesicht war bleich und angespannt,
und in seinen Augen stand die nackte Angst.
     
    ●
     
    In den Häuserschluchten New Yorks dröhnten die Geräusche eines
überdimensionalen Verkehrs, Menschen drängten sich auf den Bürgersteigen vor
den Auslagen prall gefüllter Geschäfte. Lichterketten und Neonreklamen
bestimmten das Bild des früh hereingebrochenen

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