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037 - Das Geheimnis der Knochengruft

037 - Das Geheimnis der Knochengruft

Titel: 037 - Das Geheimnis der Knochengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Empfangshalle.
    Ehe die Hunde zu kläffen begannen, weil sie erkennen würden, dass in seiner
Begleitung ein Fremder war, schlug hallend die schwere Tür ins Schloss.
    »Hierher!« Armande de Moulliere lief dem PSA-Agenten voran. Auf diese Weise
gewann X-RAY-3 kostbare Sekunden. Sie rasten die Treppenstufen hinunter.
Armande wählte den Weg durch die alte Alchimistenküche. Von hier aus gab es
eine Seitentür, die direkt in das Reich seines Vaters führte. Das Geschehen
spielte sich unmittelbar vor der Gruft ab.
    Der junge Vicomte riss die Tür auf. Die Szene, die sich den beiden Männern
bot, war unbeschreiblich.
    Morna Ulbrandson stand vor der dämmrigen Gruft, in der das vollständige
Knochengerippe wie unter einem inneren Glühen leuchtete, vor ihr die schreiende
Irene Duval, keine zwei Schritte von ihr entfernt der alte Vicomte mit
erhobener Waffe.
    »Mornaaa!«, brüllte Larry.
    Der Schrei hallte durch die nächtlichen Kellergewölbe und kehrte als
vielfaches Echo durch das Labyrinth der Gänge zurück. Der alte Vicomte wirbelte
herum. Irene Duval warf sich, als habe sie jemand gestoßen, nach vorn, direkt
auf die Schwedin zu.
    Morna erkannte die einmalige Chance, die sich ihr in den Sekunden höchster
Verwirrung bot.
    Sie sprang zur Seite und wich so dem Zugriff der Kranken aus. Durch die
Wucht ihres eigenen Anlaufes wurde Irene Duval in die Gruft hineingeschleudert.
Staub wirbelte unter ihren Füßen auf, mit fuchtelnden Armbewegungen versuchte
sie den Schwung abzufangen. Der Stoff, der ihren Körper bedeckte, wurde
brüchig.
    Ihr Schrei wurde zu einem leisen Wimmern und verebbte schließlich.
    Es ging blitzschnell. Neben dem blanken Skelett, das einmal den Körper der
Vicomtesse stützte, brach ein zweites zusammen.
    Ein Schuss krachte! Armande de Moulliere war mit seinem Vater in ein
Handgemenge geraten und hatte versucht, ihm die Waffe zu entreißen. Doch der
Vicomte drückte ab und die Kugel traf ihn selbst. Er starb, ohne noch einmal
das Bewusstsein erlangt zu haben.
     
    ●
     
    Die dramatische Endphase wurde den Beteiligten erst viel später bewusst. Zu
diesem Zeitpunkt war Armande de Moulliere bereits unterwegs, um die Beamten des
Kommissars zu untersuchen, die mit der toten Claudia Pascal in Berührung
gekommen waren.
    Niemand hatte ernsthafte Verletzungen davongetragen. Das war auch der
Tatsache zu verdanken, dass Claudia unter strahlenabschirmenden Injektionen
gestanden hatte.
    In derselben Nacht trafen sich Larry und Morna in der kleinen Tanzbar, die
der Pension Les Baines angegliedert
war.
    Die reizende Schwedin war so verführerisch wie eh und je. An Schlaf war in
dieser Nacht nicht zu denken. Morna Ulbrandson und Larry Brent waren von den
zurückliegenden Ereignissen noch so aufgewühlt, dass sie nicht zur Ruhe kamen.
    Beim ersten Tanz fanden sie langsam in die Alltagsstimmung zurück.
    Larry fühlte den warmen, hingebungsvollen Körper in seinen Armen. Morna
zitterte leicht. Der PSA-Agent zog die Augenbrauen in die Höhe.
    »Ich bin erstaunt, dass meine Nähe eine solche Wirkung auf dich hat,
Morna«, sagte er leise.
    Die blonde Schwedin lächelte, während sie mit einer neckischen Bewegung den
Kopf zurückwarf, dass die seidig schimmernden Haare wie flüssiges schweres Gold
auf ihre bloßen Schultern zu liegen kamen.
    »Es ist nicht so, wie du denkst, Larry«, erwiderte sie ebenso leise.
    »Ich habe mir gerade vorgestellt, was für ein Gefühl es für dich sein
müsste, plötzlich ein Skelett in den Händen zu halten.«
    Der Blick von X-RAY-3 wurde finster. »Kein Wort mehr davon, Morna«, sagte
er eisig. »Du willst mir doch diese angenehmen Stunden, die mir noch zur
Verfügung stehen, nicht vermiesen? Ich bin froh, dass du deine Formen
behältst.«
    Sie lachte, und damit war der Bann endgültig gebrochen. Als sie später die
Treppe hochgingen, hatte Larry Brent seinen Arm um ihre Schultern gelegt, und
Morna schmiegte sich eng an ihn.
    Sie wussten, dass die Stunden, die nur ihnen gehörten, gezählt waren. In
der PSA-Zentrale war ihr nächster Einsatz bereits fest geplant.
     
    ENDE

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