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037 - Quellen der Lust + Die Mätresse des Prinzen

Titel: 037 - Quellen der Lust + Die Mätresse des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wurde. Nach den Anweisungen des Geistlichen nahmen sie vor dem abgeteilten Altarraum Platz und hielten sich mit klopfenden Herzen die Hände.
    Vor dem Vikar gelobten sie, einander zu haben und zu achten und sich treu zu bleiben, sich in guten wie in schlechten Zeiten, in Armut und Reichtum, in Krankheit und Gesundheit, zu lieben und zu ehren. Mitten in der Zeremonie bekamen sie plötzlich von einem kleinen Kind im Nachthemd Gesellschaft. Kristine nahm den Kleinen in den Arm, legte ihren warmen Umhang um ihn und schickte ihn liebevoll wieder zurück ins Bett.
    Dann sprach Nathan endlich die ersehnten Worte: „Hiermit erkläre ich euch zu Mann und Frau.“
    Jack küsste die Braut nicht nur, er hob sie hoch und wirbelte sie im Kreis herum. Sie legte die Arme um seinen Hals und genoss diesen wunderbaren Moment, in dem sich ihr glückliches Lachen mit Jacks vermischte. Als er sie wieder absetzte, sah sie in seinem Lächeln, dass sein Herz ihr für immer gehörte.
    „Jetzt gibt es kein Zurück mehr“, sagte sie strahlend.
    „Und niemand kann dich mir wegnehmen.“ Er senkte die Stimme, war aber auch so bis in den letzten Winkel der Kirche zu hören. „Und egal, was morgen oder übermorgen passiert, wir sind vereint.“
    Der Vikar und Kristine luden Jack, Mariah und Mercy noch auf ein Glas Wein und ein Stück Kuchen ins Pfarrhaus ein, was sie von Herzen gerne annahmen. Bald war in der Kirche wieder – fast – völlige Stille eingekehrt, und nur aus der dunklen Vorhalle waren flüsternde Stimmen zu vernehmen.
    „Hätte nie geglaubt, jemals so was Ungeheuerliches zu sehen“, murmelte Sprat und sah seine Kameraden an, die genauso fassungslos und verblüfft aussahen wie er selbst.
    „Der eiserne Jack so aufgeregt und nervös wie ein Schulmädchen“, fügte Dandy entsetzt hinzu.
    „Sie hat ihn hörig gemacht“, knurrte Bertie. „Intrigantes Weib. Ich weiß zwar nicht, wie zum Teufel sie das angestellt hat, aber so ist es nun einmal. Er ist aus freiem Willen zum Altar marschiert und hat das Ehegelübde gesprochen. Und hat dazu sogar die Sondergenehmigung benutzt, die ich ihm mitgab! Ich hätte Lust, sie zur Einhaltung unseres Abkommens zu zwingen. Nur ein einziges Mal, um den beiden eine Lektion zu erteilen.“
    Die drei machten sich auf Zehenspitzen auf den Weg zum Eingang, wo Jack A. Dandy unvermittelt stehen blieb.
    „Aber vielleicht haben sie es beide ernst gemeint“, sagte er. „Es könnte doch in der Tat eine Liebes heirat sein. So etwas soll vorkommen.“
    Sprat sah ihn entsetzt an. „Jesus, Maria und Josef!“
    Bertie gab ihm einen Klaps auf den Arm. „Du befindest dich in einer Kirche, du Trampeltier. Und dann auch noch mit mir.“ Sprat schaute ihn verständnislos an, bis Bertie ihm auf die Sprünge half. „Mit mir, dem Prinzen von Wales, dem zukünftigen Oberhaupt der anglikanischen Kirche!“
    „Ich bitte um Verzeihung, Hoheit“, sagte Sprat, der offensichtlich am liebsten im Erdboden versunken wäre. Bertie wählte aber auch die unpassendsten Momente, um auf kirchlichen Feinheiten herumzureiten.
    „Die beiden sehen glücklich aus“, ließ Dandy nicht locker. „Vielleicht haben sie sich tatsächlich ineinander verliebt.“
    Bertie sah seine beiden Freunde an, als könne er seinen Ohren nicht trauen.
    „Ihr zwei werdet wohl mit fortschreitendem Alter sentimental.“ Er drückte sich an ihnen vorbei durch die Tür und blieb draußen stehen, um sicher zu gehen, dass die Hochzeitsgesellschaft noch immer im Pfarrhaus war. Er winkte seinen Kutscher herbei und murmelte dabei: „Liebe, ach was. Ihr hättet hören sollen, wie sie heute Abend über ihn geredet hat. Wie sie aus ihm einen guten ...“
    Er blieb wie vom Blitz getroffen stehen, während sein Diener aus der Kutsche sprang, um die Tür zu öffnen und ihm die Stufen herunterzulassen.
    „Sie ist ein ausgekochtes Frauenzimmer. Vielleicht hat sie absichtlich ...“
    „Was, Eure Hoheit?“, fragte Dandy und kam näher.
    „Nein, das kann nicht sein.“ Bertie hielt sich am Türgriff fest und hievte sich in die Kutsche. „Nur eine Frau, die nicht recht bei Verstand ist, würde die Gelegenheit ausschlagen, die Bettgespielin eines Prinzen zu werden und so zu Vermögen zu kommen.“

    Sprat und Dandy stimmten ihm im Chor zu: „Ganz genau.“
    Bertie war offensichtlich in verdrießlicher Stimmung und schien den ganzen Weg zurück zum St. James’s Palace darüber nachzugrübeln, was er nun tun solle. Endlich hielt die Kutsche vor dem Palast, in

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