037 - Quellen der Lust + Die Mätresse des Prinzen
dem Bertie manchmal die Nächte verbrachte, damit seine „Freizeitbeschäftigungen“ vor seiner Gattin in Marlborough House verborgen blieben.
Er hatte einen seiner Meinung nach gerissenen Plan entwickelt. Schade nur, dass er die Erfolgschancen seines Vorhabens nicht mit einem der wenigen Männer besprechen konnte, von denen er wusste, dass sie ihm die Wahrheit sagen würden: Jack St. Lawrence.
„Cranmer“, wies er Jack A. Dandy an, als sie vor der inneren Palasttür ausstiegen.
„Besorge mir eine Wagenladung Rosen, Champagner und eine Brosche mit einem Diamanten so groß wie eine Walnuss. Wenn es nötig ist, wirf ein paar Leute aus den Betten – wir geben diese verdammten königlichen Urkunden für Hoflieferanten schließlich nicht ohne Gegenleistung aus. Und lass morgen früh alles in ihr Zimmer im Claridge’s liefern.“ Er wandte sich an Sprat. „Und du, Avery, bring mir Edgar Marchant herbei. Und zwar nüchtern. Und wenn du die Spielräume sämtlicher Clubs nach ihm durchsuchen musst.“
20. KAPITEL
Auch auf dem Weg zurück ins Claridge’s saß Mariah auf Jacks Schoß. Mercy hatte drei Gläser Wein getrunken und zwei Stücke Kuchen gegessen und war jenseits von Gut und Böse, sodass sie praktisch alleine in der Kutsche waren. Mariah betrachtete seine gerade Nase, sein markantes Kinn und sein weiches, dunkles Haar. Alles an ihm gefiel ihr. Erregte sie. Gab ihr das Gefühl, endlich vollständig zu sein. Womit hatte sie so viel Glück verdient?
„Ich kann es noch gar nicht fassen, dass wir verheiratet sind.“ Sie legte ihr Gesicht in seine Nackenbeuge und atmete seinen warmen Geruch ein. „Wir können im gleichen Bett schlafen und morgen zusammen aufwachen.“
„Aber nicht vor morgen Mittag“, flüsterte er und küsste ihre Schläfe, ihre Wange und ihren Hals. „Denn heute Nacht habe ich vor, dich noch ein Weilchen wach zu halten und über dich herzufallen.“
„ Über mich herzufallen – was für eine angenehme Vorstellung“, wisperte sie und keuchte leise, als seine Hand unter ihre Jacke glitt. „Ohhh.“ Sie schloss die Augen und hielt die Luft an, als seine Finger den oberen Rand ihres Mieders erreichten und ihre Brust berührten. „Soll ich dir meine neuen Morgenmäntel vorführen?“
Er lachte leise. „Ich bezweifle, dass du dazu Zeit haben wirst“, raunte er und sein heißer Atem löste eine Welle der Erregung in ihr aus. „Ich habe es ziemlich eilig – und große Lust, dich zu schmecken.“
„Mich zu schmecken?“, murmelte sie. Schon alleine bei diesen Worten spürte sie die Hitze zwischen ihren Schenkeln. „So etwa?“ Sie knabberte an seiner Lippe.
„Mmm.“
„Oder so?“ Sie umspielte sein Ohr mit der Zunge und saugte an seinem Ohrläppchen.
„Genau so“, sagte er und seine Stimme war jetzt nur noch ein raues Keuchen.
Sobald die Kutsche vor dem Hotel angehalten hatte, hob er sie von seinem Schoß und sprang hinaus, um den Nachtportier damit zu beauftragen, Mercy sicher in ihr Zimmer zu geleiten. Mariah ging schon vor in ihr eigenes Zimmer und blieb einen Moment im Dunkeln stehen. Sie blickte in den schwachen Schein des erlöschenden Kaminfeuers und wurde sich bewusst, dass sie heute Nacht eine neue Richtung in ihrem Leben einschlagen würde. Gestern noch Witwe, heute Ehefrau. Von Tod und Trauer zu neuer Liebe und neuem Glück.
Sie hörte, wie die Tür leise geöffnet und geschlossen wurde, und wartete gespannt.
Doch anstatt ihre Taille zu umschlingen, stellte er sich vor sie und sah sie an. Im Halbdunkel wirkten seine Gesichtszüge voller Leidenschaft und Verlangen, und seine Augen leuchteten genauso wie in jener ersten Nacht in Berties Zimmer.
Sie begann, ihre Jacke auszuziehen und starrte dabei in seine hypnotisierenden goldenen Augen. Er gab ein ganz und gar verruchtes Lachen von sich und schob ihre Hände beiseite, um sie selbst auszuziehen. Als sie nur noch ihr Korsett, ihre Beinkleider und ihre Strümpfe anhatte, und Rock und Unterrock in einem Haufen auf dem Boden lagen, hob er sie hoch, stellte sie mit dem Rücken an die Wand neben der Tür und drückte sich fest an sie.
„Das wollte ich eigentlich in der ersten Nacht mit dir anstellen“, sagte er heiser und verlangend.
Genüsslich drückte er seine Hände zu beiden Seiten von ihr gegen die Wand und begann, seinen Körper gegen den ihren zu reiben. Jede Bewegung war eine Offenbarung, jeder Winkel und jede Position eine Einladung zu neuem, noch unerprobtem Vergnügen. Genau wie in der ersten
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