037 - Quellen der Lust + Die Mätresse des Prinzen
etwas zu benennen, das dem Anblick der nassen, beinahe nackten Genevieve Ralston gleichkam.
Und apropos Erstarren – er blickte hinunter auf die vielsagende Beule, die sich in seiner engen Hose deutlich abzeichnete. Wie reizend. Es war schon peinlich genug, dass er möglicherweise entdeckt wurde. In so einem Zustand entdeckt zu werden war schlicht undenkbar. Er bemühte sich, seine Erregung mit purer Willenskraft zum Schwinden zu bringen, doch da sein Blick wieder auf die verführerische Gestalt fiel, scheiterte er dabei kläglich. Wirklich, Ridgemoor musste sehr verwöhnt gewesen sein, dass er dieser Frau überdrüssig wurde. Hatte sie sich rächen wollen, indem sie ihn ermordete?
Aber vielleicht war er ihrer gar nicht überdrüssig geworden, wie die Gerüchte es behaupteten. Vielleicht hatte sie ihn betrogen, und das hatte Ridgemoor dazu gebracht, die Beziehung so rasch zu beenden. Wie Simon nur zu gut wusste, konnten Frauen sehr perfide Geschöpfe sein. Und er bezweifelte nicht, dass diese spezielle Frau mehr war als nur eine abgelegte Mätresse, die sich aufs Land zurückgezogen hatte. Zumindest besaß sie eine Schatulle, die etwas enthielt, das für Simon und viele andere Leute lebenswichtig war – oder wenigstens hatte sie das enthalten, bis die Schatulle in ihren Besitz überging. Welchen anderen Grund als irgendeine Art von Schuldgefühl konnte sie veranlasst haben, den Brief herauszunehmen?
Sie legte ihren Umhang auf den Rücken eines Ohrensessels, der am Kamin stand, und er hielt wieder den Atem an. Einige spannungsgeladene Sekunden lang stand sie so nahe bei ihm, dass er nur den Arm hätte ausstrecken müssen, um sie zu berühren.
„Was machst du da in der Ecke, Sophia?“, fragte sie leise. „Ich hoffe, du hast keine Maus gefunden.“
Nein, eine Maus ist es nicht .
Sophia löste sich von Simons Stiefeln und ging zu ihrer Herrin. Mrs. Ralston streichelte die Katze liebevoll, dann trat sie zu ihrem Frisiertisch und zog ein sauberes Chemisier aus einer der Schubladen, während Sophia auf das Bett sprang und sich mitten auf der Tagesdecke zusammenrollte. Vor Erleichterung sog Simon langsam den Atem ein und bemerkte den Duft, den Mrs. Ralston hinterlassen hatte – derselbe leichte Rosenduft, der auch in dem Kristallflakon auf ihrem Frisiertisch war.
Sie stand mit dem Rücken zu ihm und streifte das nasse Chemisier von ihrem Körper, wobei sie so sachte die Hüften bewegte, dass er die Hände zu Fäusten ballte. Auf seiner Stirn erschienen kleine Schweißperlen, und obwohl er sich weiterhin bemühte, die Reaktion seines Körpers auf sie zu unterdrücken, verlor er diesen Kampf in dem Moment, als sie sich vorbeugte, um das Kleidungsstück aufzuheben.
Die Bewegung, bei dem sie ihr wohlgeformtes Hinterteil in die Luft reckte, erlaubte ihm einen ungehinderten Blick auf ihre weiblichen Reize – ein unglaublicher, ihm jeden klaren Gedanken raubender Anblick, einschließlich des Gedankens, dass das Urteil „am Halse aufzuhängen, bis der Tod eintritt“, ihm möglicherweise in nicht allzu ferner Zukunft bevorstand.
Während er die Zähne zusammenbiss und ein Stöhnen unterdrückte, zog sie sich das frische Chemisier über den Kopf und ging – zum Glück! – zu ihrem Kleiderschrank, nahm einen Hausmantel heraus und legte ihn an. Der weiche Stoff schmiegte sich an ihren Körper wie eine zweite Haut, aber zumindest war sie bedeckt. Er hoffte, dass sie jetzt zu Bett ging.
Stattdessen kehrte sie zum Frisiertisch zurück und massierte eine Creme aus einem der Tiegel in ihre Hände, wobei sie ein paar Mal vor Schmerz das Gesicht verzog.
Schließlich zog sie ein Paar Handschuhe an, das sie aus einer der Schubladen nahm.
Das erschien ihm seltsam. Trugen alle Frauen Handschuhe im Bett? Jedes Mal, wenn er die Nacht mit einer Frau verbrachte, sorgte er dafür, dass sie zuerst zu beschäftigt und dann zu erschöpft war, um an Dinge wie Handcreme und Handschuhe zu denken.
Seine Hoffnung, dass Mrs. Ralston sich nun endlich ins Bett legen würde, wurde zerstört, als sie die Arme hob und die Nadeln aus ihrem Haar zog, worauf ein Vorhang blonder Locken bis zu ihren Hüften fiel. Sofort stellte er sich vor, wie er die Hände durch diese Fülle gleiten ließ, die Strähnen um seine Finger wickelte und sie an sich zog.
Ganz kurz kniff er die Augen zu, um dieses unwillkommene, unerwartete Bild zu vertreiben. Was zum Teufel stimmte nur nicht mit ihm?
Sie stöhnte leise, und er riss die Augen auf, um zu sehen, wie
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