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037 - Quellen der Lust + Die Mätresse des Prinzen

Titel: 037 - Quellen der Lust + Die Mätresse des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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umwerfende Schönheit, aber ihr launischer und anspruchsvoller Mann hatte oft damit geprahlt, dass Männer sich ein zweites Mal nach ihr umdrehten, wenn sie lächelte. Während sie ihre Zähne inspizierte und sich in die Wangen kniff, betrachtete sie sich im Spiegel. Ihre Augen strahlten mit einer Zuversicht, die sie überraschte.
    „Carson, bleiben Sie wach, falls ich Sie brauche, und achten Sie darauf, den Punsch aufzufüllen.“ Sie nahm einen Schluck des Gebräus, das für die Gäste vorbereitet wurde, griff nach einer Flasche ihres besten Rums und betrat die Gaststätte.
    Ihre Strategie war sowohl einfach als auch riskant: sie hatte vor, den Anführer auszumachen, ihn in ein Gespräch zu verwickeln und ihn dazu zu bringen, ihr zu helfen, den Rest der Truppe im Zaum zu halten, bis sie alle zu betrunken waren, um weitere Missetaten anzustellen. Sollte ihr Plan scheitern, würde sie Zeter und Mordio schreien, woraufhin Carson mit seiner zuverlässigen alten Flinte angelaufen käme.
    Sechs zumeist junge, gut angezogene Männer hatten sich auf Bänken und Stühlen vor dem flackernden Kamin des eichengetäfelten Schankraums ausgebreitet. Außer ihnen befand sich niemand im Raum, was angesichts des schlechten Wetters und der Tatsache, dass jedes Zimmer der Herberge für die Nacht belegt war, seltsam war. Das rüpelhafte Benehmen der Männer schien alle anderen Gäste vertrieben zu haben.
    Je näher sie der Gruppe kam, umso deutlicher konnte sie den offensichtlichen Reichtum der Männer sehen und riechen: goldene Taschenuhren und kalbslederne Stiefel, Sandelholzseife und süß duftender Tabak ... Dann fiel ihr Blick auf die verschmutzten Tische und Stühle, auf die sie ihre Füße gelegt hatten, die Zigarrenasche auf ihrem frisch geputzten Boden, leere Biergläser achtlos verteilt auf Tischen, Boden und Kaminsims.
    „Noch etwas zu trinken, meine Herren?“, fragte sie laut, als sie auf die Gruppe zuging. Die zwei Männer, die ihr zugewandt saßen, richteten sich auf und die anderen drehten sich um, um zu sehen, was ihr Interesse geweckt hatte. Sie blieb einige Schritte vor ihnen stehen und hielt die Rumflasche fest umklammert.
    „Seht euch das an. Was haben wir denn hier?“ Der Mann, der ihr am nächsten saß, ein Bursche mit rundem Gesicht und Pomade in den Haaren, sah mit anzüglichem Grinsen zu ihr auf.
    „Ich bin die Besitzerin dieses Wirtshauses, meine Herren, und somit Ihre Gastgeberin.“ Einer spontanen Eingebung folgend, machte sie einen tiefen Knicks und verbarg dabei ihr sarkastisches Lächeln. Sie spürte, wie überrascht die Männer waren, und hatte vor, dies zu ihren Gunsten auszunutzen. Sie sah auf und ... blickte geradewegs in ein Paar goldbrauner Augen in einem ungewöhnlich markanten Gesicht.
    Abrupt hielt sie inne und musterte den Mann genauer. Er hatte welliges dunkles Haar und sonnengebräunte Haut, seine vollen, geschwungenen Lippen zeigten den Anflug eines schiefen Lächelns. Als ihre Blicke sich trafen, erlosch das Lächeln und seine Augen verdunkelten sich. Und verrieten sein Interesse . Sein durchdringender Blick fuhr wie ein brennendes Streichholz über ihre Haut und entzündete etwas, was sie nur noch selten verspürte: eine gespannte Erwartung.
    Sie unterdrückte ein Schaudern und zwang sich, den Blick von ihm zu lösen, um ihn auf seinen Nachbarn zu richten: einen großen, korpulenten Mann mit schütterem Haar und einem unverwechselbaren Spitzbart.
    Ihr wich das Blut aus den Wangen. Sie kannte dieses Gesicht. Ganz England kannte es. Um alles in der Welt, war es tatsächlich möglich, dass Carson ihren zukünftigen König nicht erkannt hatte?
    Jack St. Lawrence, der gerade einen weiteren Schluck Bier nehmen wollte, erstarrte mitten in der Bewegung und fixierte die Schönheit mit dem honigfarbenen Haar, die nur wenige Zoll vor seinen ausgestreckten Beinen in einem tiefen Knicks versunken war. Sie war von durchschnittlicher Größe, aber davon abgesehen war nichts an ihr durchschnittlich. Ihre Haltung war majestätisch, ihr volles Haar schimmerte in warmem, goldenem Glanz, ihre feinen Gesichtszüge waren harmonisch und attraktiv, und – verdammt – unter ihrer gestärkten Bluse und dem gut sitzenden Rock konnte er Kurven erkennen, die auch den frömmsten Geistlichen um den Verstand bringen könnten.
    Der angenehme Biernebel in seinem Kopf verschwand dank einer unerwarteten Hitzewelle. Sie sah zu ihm auf, und er blickte in ein Paar Augen so blau wie ein Sommerhimmel – warm und

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