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037 - Quellen der Lust + Die Mätresse des Prinzen

Titel: 037 - Quellen der Lust + Die Mätresse des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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umsichtig. Das mache ich gern. Sehr gern.“
    „Ausgezeichnet. Aber für den Fall, dass du immer noch eigensinnig wärest, ist da noch etwas in der Kutsche – der Kilburn-Saphir.“
    „Der Kilburn-Saphir?“, wiederholte sie matt.
    Er nickte. „Mit fünf Karat lächerlich groß, aber trotzdem recht beeindruckend. Der Kilburn-Diamant ist mit drei Karat etwas handlicher, aber ich erinnere mich, dass du sagtest, du findest Diamanten kalt und leblos. Daher erschien mir der Saphir für den Verlobungsring passender.“
    Sie lachte laut auf. „Also wirklich, du hättest mich nur küssen und mir sagen müssen, dass du mich liebst.“
    „Ich sehe schon“, scherzte er, „du bist leicht zufriedenzustellen.“
    „Im Gegenteil, ich bin sehr fordernd. Vor allem im Schlafzimmer, so wie jede moderne Frau von heute.“
    „Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal bessere Neuigkeiten hörte.“ Er streifte ihr die Handschuhe ab und presste ein Dutzend Küsse auf ihre bloße Haut. „Bitte sag mir, dass du keine lange Verlobungszeit willst.“
    Liebe, Verlangen und pures Glück durchströmten sie. „Der November hat noch zwei Wochen. Was hältst du von einer November-Hochzeit?“
    Sein Lächeln raubte ihr beinahe die Sinne. „Meine liebste Genevieve, wie der Zufall es will, ist es damit wie bei allem, was dich betrifft: Ich habe eine besondere Schwäche dafür.“
    - ENDE -

BETINA KRAHN
    DIE MÄTRESSE DES PRINZEN

1. KAPITEL
    Lake District, England, 1887
    „Dabei will ich mich einfach nur in Ruhe um meine eigenen Angelegenheiten und um mein Wirtshaus kümmern. Ist denn das zu viel verlangt?“, schimpfte Mariah Eller und zog ihren Umhang enger, um sich gegen den Regen zu schützen, der ihr ins Gesicht peitschte. Sie lief weiter in Richtung ihrer erleuchteten Herberge, des „Eller-Stapleton Inn“. Ihr fielen auf Anhieb mindestens ein Dutzend Dinge ein, die sie um neun Uhr abends an einem regnerischen Oktoberabend lieber tun würde – und von denen die meisten etwas mit einem prasselnden Feuer und warmen Pantoffeln zu tun hatten.
    „Schneller, Madam!“ Der Junge mit der Laterne sah sich besorgt nach ihr um und blieb stehen, um auf sie zu warten. „Vater sagt, die schmeißen uns noch die Fenster ein.“
    „Diese Rabauken sollen sich bloß nicht an meine teuren Fenster wagen“, erwiderte sie und wünschte, die Drohung würde nicht ganz so leer klingen. Sie bedeutete dem Jungen weiterzugehen. „Das Verglasen hat mich ein Vermögen gekostet. Die Schulden fressen mich noch auf!“ Sie zog ihre eiskalten Hände schnell wieder unter ihren Umhang. „Wenn diese Unruhestifter die Dreistigkeit haben, sich meinen Fenstern auch nur zu nähern ...“
    Dann was? Dann würde sie ihnen eine Standpauke halten? Sie ohne Essen ins Bett schicken? Womit konnte sie einer Gruppe von Männern drohen, die in ihrer Wirtschaft ein Trinkgelage abhielten, nicht mit sich reden ließen und entschlossen schienen, alles kurz und klein zu schlagen?
    Das ausladende Eller-Stapleton Inn, eine Kutschenstation für Reisende in Richtung Norden, war mehrere Meilen von der nächsten Stadt und dem nächsten Konstabler entfernt. Gewöhnlich konnten sie und ihr Personal jegliche Schwierigkeiten selbst in den Griff bekommen. Ihr tüchtiger Wirt, Mr. Carson, sorgte mithilfe seiner durchdringenden Blicke, seiner kräftigen Arme und seiner gefürchteten alten Flinte dafür, dass die Ordnung gewahrt wurde.
    Doch aus irgendeinem Grund schien diese Situation seiner ansonsten unerschütterlichen Kontrolle entglitten zu sein.
    Dann musste die Lage wirklich brenzlig sein.
    Sie holte tief Luft, bevor sie die letzten Meter durch die Pfützen im Hinterhof rannte und durch die offene Küchentür ins Haus eintrat. Einen Augenblick blieb sie am Eingang stehen, um die Situation zu erfassen, während ihr langer, völlig durchnässter Umhang auf den abgenutzten Kachelboden tropfte. Ihre Belegschaft hatte sich um den glühenden Steinofen in einer Ecke der Küche versammelt. Sie wurde mit lautem „Gott sei Dank, dass Sie endlich da sind“ begrüßt. Lediglich Carson schien bei ihrem Anblick keine Erleichterung zu verspüren.
    „Seit wann braucht ihr Hilfe, um mit ein paar Betrunkenen fertig zu werden?“, fragte sie, während sie ihre Kapuze hinunterzog und sich über ihr nasses Gesicht wischte.
    „Diese Halunken haben Nell belästigt“, sagte Carson und deutete auf die Köchin und eine der Mägde, die tröstend ihre Arme um die junge Nell Jacoby gelegt hatten. Das zierliche

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