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037 - Quellen der Lust + Die Mätresse des Prinzen

Titel: 037 - Quellen der Lust + Die Mätresse des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verlockend –, und die seinen Blick mit einem unleugbaren gewissen Interesse erwiderten.
    Bevor er reagieren konnte, drehte sie den Kopf zur Seite, sodass ihr Blick auf Bertie fiel. Jack sah, wie ihr das Blut aus dem Gesicht wich und sie die Augen erschrocken aufriss, als sie den Prinzen von Wales erkannte. Er hatte diese Reaktion schon oft bei Frauen jeden gesellschaftlichen Rangs gesehen: Überraschung und Ehrfurcht, gefolgt von übertriebenem Eifer, die Aufmerksamkeit des Prinzen auf sich zu ziehen.
    Er blickte zu den Kumpanen des Prinzen hinüber, die sich anzüglich grinsend über die Lippen fuhren und die Frau vor ihnen mit wollüstiger Vorfreude taxierten. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Die ganze Truppe war schon mehr als angetrunken und wurde von Minute zu Minute unberechenbarer. Eine verführerische Schönheit in ihrer Mitte war in dieser Situation das Letzte, was er gebrauchen konnte. Er hatte schon mitansehen müssen, wie sie sich auf die junge Bedienung stürzten, die ihnen den Biernachschub gebracht hatte.
    Gerade hatte er einschreiten wollen, als sie das Mädchen gepackt und angefasst hatten, da war der riesige Gastwirt erschienen und hatte gebrüllt, die Magd solle sich sofort wieder an ihre Arbeit in der Küche machen. Angesichts dieser Unterbrechung waren seine Begleiter so überrascht, dass sie das verängstigte Mädchen vom Tisch hinunterspringen ließen und die Episode mit einem Lachen abtaten, bevor sie sich wieder ihren Getränken zuwandten.
    Er hatte erleichtert aufgeatmet und einen Schluck von seinem Bier getrunken, an dem er schon seit fast einer Stunde nippte. Der Gedanke daran, die ganze Truppe wieder einmal zügeln zu müssen, erfüllte ihn mit Unbehagen. Sie konnten Schwerstarbeit sein. Und leider waren sie seine Schwerstarbeit. Wenn er den Prinzen zur Jagd begleitete, war er dafür verantwortlich, darauf zu achten, dass die Männer nicht völlig außer Rand und Band gerieten.
    Der Erbe des britischen Throns und Weltreiches, Prinz Albert Edward – „Bertie“ für seine Freunde – beugte sich vor und musterte die Frau von oben bis unten. Dabei verweilte sein Blick länger als nötig auf ihren Brüsten, bevor er ihr ins Gesicht sah. Er lächelte, sichtlich angetan von ihrem Anblick. Hoheitsvoll bot er ihr seine fleischige Hand, die sie ohne Scheu ergriff, dann knickste sie anmutig ein zweites Mal.
    „Und Sie, werter Herr“, sagte sie, wobei sich ihr sinnlicher Mund zu einem bezaubernden Lächeln verzog, „welcher ‚Jack‘ mögen Sie wohl sein? Jack Sprat, die Sprotte, kann es ja wohl kaum sein.“
    Gütiger Himmel . Hatte sie etwa gerade auf Berties Umfang angespielt? Aus den Reihen seiner Begleiter war ein leises „Hört, hört“ zu vernehmen, das in unterdrücktes Gelächter überging. Der Prinz ließ ihre Hand los und zog sich die Jacke zurecht, um seinen stattlichen Bauch zu kaschieren. Er schien darüber nachzudenken, ob er ihre Bemerkung durchgehen lassen könne oder nicht.
    Dieses Weib musste wahnsinnig sein, denn sie fuhr unbeirrt fort.
    „Nein, warten Sie, sagen Sie nichts. Sie können auch nicht Jack O. Lantern sein – für einen Halloween-Kürbis sind Sie zu gut aussehend. Auch nicht der Henker Jack Ketch
    – dafür sind Sie zu lebendig. Oder Jack A. Dandy – obwohl Ihre elegante Kleidung dafür sprechen würde.“ Sie biss sich auf die Lippe und sah ihn mit einem aufreizenden Augenaufschlag bewundernd an. „Ein Mann Ihres beeindruckenden Aussehens und vornehmen Auftretens kann nur ... Union Jack sein.“
    Seine Begleiter brachen in zustimmendes Gebrüll aus.
    Sie schenkte dem Prinzen ein verschmitztes Lächeln, das dieser erwiderte.

    „Verdammt noch mal, Sie sind ein ganz schön helles Köpfchen, was?“ Er ergriff ihre Hand, um sie näher an sich heranzuziehen.
    „Das ist wohl wahr, mein Herr.“ Sie widersetzte sich ihm gerade so weit, dass sie nicht auf seinen Schoß gezogen wurde. „Und mein ‚helles Köpfchen‘ sagt mir, dass Sie und Ihre Freunde heute Abend in bester Feierlaune sind.“
    Die Antwort war ein Chor rauen Gelächters. Sie spielte mit dem Feuer. Im wahrsten Sinne des Wortes. Jack setzte sich nervös auf. Wenn sie nicht aufpasste, würde sie in enorme Schwierigkeiten geraten.
    „Ich habe es mir erlaubt, meinen Wirt zu bitten, Ihnen unseren Spezialpunsch vorzubereiten. In der ganzen Grafschaft werden Sie keinen besseren finden.“
    Spielerisch lächelnd ließ sie ihren Blick über die Männer schweifen. „Weit und breit dafür

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