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0370 - Teufelsspiele mit Raketen

0370 - Teufelsspiele mit Raketen

Titel: 0370 - Teufelsspiele mit Raketen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teufelsspiele mit Raketen
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reagieren konnte, klappte die Tür zum Aufgang hoch, eine Hand schob sich blitzschnell durch, dann fiel die Tür wieder zu. Metallen klapperte es auf dem Gang.
    »Vorsicht! Handgranate!«, brüllte ich und sprang in die offene Tür des Logisraumes.
    Ich hatte gerade noch Zeit, die Tür hinter mir zuzuwerfen, aber dann knallte sie mir ins Kreuz. Der Explosionsdruck, der sich in dem engen Raum nicht ausbreiten konnte, hatte sie aufgestoßen.
    Ich hatte jetzt genug. Die Leuchtpistole, die immer noch in meiner Hosentasche steckte, konnte uns helfen. Durch das Bullauge, nicht viel größer als ein Fußball, äugte ich auf den Strom hinaus. Das Boot lief jetzt hinüber auf die Brooklyn-Seite. Die Leute am Ruder wollten offenbar die Piers der South Ferry vermeiden, wo die ganze Nacht hindurch die Fähren unterwegs sind. Da die Schrauben stillstanden, gehorchte das Boot dem Steuer nur noch schleppend.
    Von Governors Island herüber nahte ein schnelles Boot. Ein starker Scheinwerfer tastete sich wie ein Finger über die Wasserfläche. Es hielt auf uns zu, drehte aber dreihundert Yards vor uns wieder ab und nahm Kurs auf Bedloes Island.
    Ich zerrte die Leuchtpistole aus meiner Tasche, stieß das Bullauge ganz auf und richtete den Lauf direkt in Richtung Boot.
    Der Abzug bewegte sich nur schwer. Ich musste den Zeigefinger der linken Hand zu Hilfe nehmen. Doch die Schlagbolzenfeder war glücklicherweise noch nicht lahm. Ein Feuerstrahl fuhr aus der bulligen Mündung, eine grüne knisternde, glühende Kugel zischte auf das Boot zu. Ich glaubte das zischend verlöschende Prasseln zu hören, mit dem sie auf das Wasser traf.
    Das Boot drehte und tauchte uns mit seinem Scheinwerfer in gleißende Helle. Ich hatte fast unvorstellbares Glück: Durch das Bullauge konnte ich erkennen, dass es sich um ein schnelles Polizeiboot handelte.
    Eine Minute später ratterte eine Tommy-Gun ihre Ansprache über das Wasser. Das Polizeiboot hielt daraufhin respektvolle Entfernung, aber kurze Zeit später war das Gangsterboot, auf dem wir uns befanden, von Polizeikähnen umkreist.
    An ein Entkommen der Gangster war nicht mehr zu denken.
    Der Gangster, den ich im Maschinenraum aus dem Verkehr gezogen hatte, war mit einem Revolver bewaffnet gewesen. Ich gab die Waffe an Mark Semper weiter. Zander war noch immer bewusstlos.
    Ich stellte mich mit Phil neben den Aufgang. Die Gangster schienen uns vergessen zu haben. Ich holte mir einen Besen, der im Gang herumlag, und stieß die Tür nach oben auf. Meinen Hut stülpte ich auf das obere Ende des Besens und wedelte damit herum.
    Nichts! Waren die Gangster schon verschwunden? Oder waren sie so gerissen, zu warten, bis ich ihnen meinen Kopf präsentierte?
    Ich riskierte es. Ich kletterte höher und sah durch die Luke. Es war niemand zu sehen. Anscheinend hielten sie auf der Brücke Kriegsrat.
    ***
    Im Kielwasser schaukelte das Boot, mit dem der unbekannte Besucher an Bord gekommen war. Ich schickte Phil hinunter, den Buchmacher und den Chemieboss heraufzuholen. Wenn wir uns beeilten, konnten wir die beiden auf das Beiboot verfrachten, ehe die Besatzung etwas merkte.
    Mark Semper kam als Erster herauf. Ihm folgte Phil, der sich den immer noch bewusstlosen Zander über die Schulter gelegt hatte.
    Ich holte das Beiboot an dem Seil heran, mit dem es am Heck festgemacht war. Der Buchmacher sprang hinein, und Phil reichte ihm seine Last hinterher. Dann kappte ich das Tau.
    Der Scheinwerfer eines Polizeibootes hatte uns während der ganzen Zeit beleuchtet. Jetzt schoss das Boot aus dem Schatten der Piers heraus auf die treibende Nussschale zu. Mark Semper stand aufrecht und breitbeinig, er winkte dem Boot zu. Dann fasste er das Tauende, das man ihm zuwarf.
    Auf unserem Boot wurde es lebendig. Die Tür zur Brücke wurde aufgerissen, ein halbes Dutzend Gangster quoll heraus. Phil und ich suchten hinter der Plattform, die einmal eine Schnellfeuerkanone getragen hatte, Deckung.
    Die Burschen rannten nach hinten, ohne uns zu bemerken. Als sie, das Fehlen der Jolle bemerkten, brachen sie in ein Wutgeschrei aus. Gus Walters Stimme schnitt den Zornesausbruch ab.
    »Kümmert euch um die Maschinen, ihr Idioten! Wir müssen den Kahn wieder flottkriegen!«
    Sie stürzten den Aufgang hinunter und waren im nächsten Augenblick in der dunkel gähnenden Öffnung verschwunden.
    Wenn sie jetzt die Motoren wieder anlaufen ließen, würden die Gangster versuchen, die Polizeikette zu durchbrechen.
    Gus Walter war der Einzige, der sich

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