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0370 - Teufelsspiele mit Raketen

0370 - Teufelsspiele mit Raketen

Titel: 0370 - Teufelsspiele mit Raketen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teufelsspiele mit Raketen
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den Erfolg nicht ab, sondern sagten Mark Semper, was er zu tun hatte, sobald es brenzlig werden sollte. Dann verbargen wir uns hinter der Tür des Maschinenraums.
    Ein paar Minuten reichte der Treibstoff in den Leitungen noch. Dann begannen die Motoren zu spucken, tuckerten wieder ein Weilchen weiter, begannen abermals zu spucken und schliefen schließlich ein.
    Sie kamen zu zweit und schimpften wild.
    »Es wird nicht so schlimm sein«, murmelte der eine, als er durch die Tür kam. »Häng die Bullaugen zu, Tony! Lappen liegen genug hier herum. Verdammt, wo ist denn die Taschenlampe?«
    Er tastete im Regal herum, suchte sich ein Streichholz und ließ es aufflammen.
    Phil ging einen Schritt vor, umschlang ihn mit der Linken und presste die rechte Hand auf seinen Mund, um ihn am Schreien zu hindern. Die Zündholzschachtel fiel zu Boden.
    »Willst du den Blödsinn vielleicht lassen!«, zischte der andere, der immer noch Lumpen suchte, mit denen er die Bullaugen abdunkeln konnte.
    »Sei still!«, herrschte ich ihn an und presste ihm meine Special in die Seite. Gleichzeitig leuchtete ich ihm mit der Lampe ins Gesicht. Er machte ein Gesicht wie ein Karpfen nach einem längeren Landspaziergang.
    Aber dann fing er sich. Er wollte mir die Taschenlampe aus der Hand wischen, aber ich war darauf vorbereitet. Dass bei diesen Burschen die Drohung einer geladenen Pistole allein nicht genügte, um sie bei Laune zu halten, stellte sich gleich heraus. Sie spielten um ihr Leben und 600 000 Dollar und wollten nichts verlieren.
    Er griff sich aus dem Regal einen Schraubenschlüssel. Als er ihn über den Kopf schwang, um ihn auf mich niedersausen zu lassen, unterlief ich den Gegner und setzte einen wohl gezielten Boxhieb an. Mein Stoß traf den Magen und warf ihn gegen den Steuerbordmotor. Sein Kopf federte zurück und knallte gegen eine Strebe. Das reichte. Er knickte ein und sank langsam, mit dem Rücken an den Motorblock gelehnt, auf die Stahlplatten.
    Der Mann, den Phil in seinem Griff hielt, wandte und drehte sich wie ein Entfesselungskünstler. Aber mein Freund ließ nicht locker. Ich ging auf ihn zu, die Special immer noch in meiner rechten Hand.
    »Halt dich ruhig«, sagte ich drohend. »Das Spiel ist aus, Kerl! Gib deine Hände her!«
    Zögernd streckte er mir seine Hände entgegen. Ich riss mir die Krawatte vom Hals und wickelte seine Handgelenke ein. Damit er seine Kumpane nicht warnen konnte, stopfte ich einen Lappen in seinen Mund.
    Phil musste seine Krawatte ebenfalls opfern, denn der Gangster begann, mit den Beinen auf die Stahlplatten des Fußbodens zu trommeln. Ich knotete die letzte Schlinge zu, als jemand die Treppe herabpolterte.
    Phil versuchte gerade, seinem Gegner ein Taschentuch in den Mund zu stopfen.
    Zu spät! Der Mann stieß einen gellenden Schrei aus, der eine Mumie wieder ins Leben zurückgerufen hätte.
    ***
    Als ich auf den Gang hinausrannte, zischte eine Kugel an meinem Kopf vorbei.
    Meine Special antwortete. Ich hatte keine Ahnung, wo der Schütze stand, ich wollte ihm nur zeigen, dass hier noch jemand war. Er war nicht so dumm, sich durch einen neuerlichen Schuss zu verraten. Stattdessen polterten Schritte die Treppe hinauf. Die beiden Metallplatten, die den Aufgang abschlossen, knallten zu.
    Wir waren unter Deck gefangen. Aber solange die Hähne der Treibstoffleitung zugedreht waren, trieb das Boot steuerlos stromab. Manövrierunfähig, würde das Boot bald die Aufmerksamkeit der Hafenpolizei erregen. Für die Gangster gab es nur eine Rettung: Sie mussten uns ausschalten, mussten versuchen, in den Maschinenraum zu gelangen.
    Wir richteten uns darauf ein.
    Während ich mit der entsicherten Waffe die Klapptür zum Aufgang beobachtete, sah Phil sich nach Mark Semper und dem bewusstlosen Zander um. Wir brauchten nicht lange zu warten. Die Tür hob sich einen Spalt.
    »Hallo, ihr da unten!«
    »Wollt ihr aufgeben?«
    Meine Gegenfrage reizte den Sprecher zum Lachen.
    »Aufgeben? Ihr seid wohl verrückt? Wenn ihr nicht schleunigst zu Kreuze kriecht, werden wir euch mit einer Handgranate auslöschen. Ihr habt nicht viel Zeit, euch das Angebot zu überlegen. Macht schnell, und werft eure Waffen an die Treppe!«
    »Wirf ruhig deine Eier«, sagte ich und wechselte den Standort. Ich schlich mich näher an die Treppe heran. So breit, wie der Spalt jetzt war, konnte man nicht eines von diesen hässlichen Knallbonbons durchschieben. Meine Augen hatten sich noch nicht an die Dunkelheit gewöhnt.
    Schneller, als ich

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