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0370 - Teufelsspiele mit Raketen

0370 - Teufelsspiele mit Raketen

Titel: 0370 - Teufelsspiele mit Raketen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teufelsspiele mit Raketen
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Stimme aus dem Dunkel.
    Der Mann ging an uns vorbei. Wir hörten, wie sich seine Schritte nach achtern verloren. Bald darauf kam er wieder zurück und stieg die Treppe hinauf. Jetzt erst konnten wir uns in dem Raum umsehen. Wieder trat mein Feuerzeug in Aktion.
    Zwei Männer lagen auf dem nackten Boden, verschnürt wie Weihnachtspakete. Der eine von ihnen war Mark Semper, den anderen kannte ich nicht. Der alte Buchmacher blinzelte in das Licht. Ein freudiges Erkennen glitt über sein Gesicht. Am liebsten hätte ich ihm tüchtig meine Meinung gesagt, aber das hatte jetzt keinen Sinn. Ich deutete auf den zweiten Mann.
    »Wer ist das?«
    »Zander«, antwortete Semper, »Stewart Zander. Die Kerle haben ihn geschnappt und wollen ihn als Geisel verwenden. Er hat sich gewehrt, als sie ihn hier hereinbrachten.«
    Der Buchmacher deutete auf die blutverkrusteten Haare des Mannes.
    Phil war bereits dabei, die Fesseln der beiden mit seinem Messer zu zerschneiden. Mr. Zander spürte nichts davon. Ein heftiger Schlag auf den Kopf hatte ihn betäubt. Der Zustand des Mannes war bedenklich.
    Plötzlich stoppten die Schiffsmaschinen.
    Flusspolizei?
    An der Bordwand scharrte und knirschte es. Der stählerne Schiffsrumpf leitete jedes Geräusch lautstark weiter. Ein Boot kam längsseits.
    Ich legte den Finger an den Mund und ließ die Tür einen Spaltbreit aufschwingen. Von oben hörte man halblautes Gemurmel. Meine Hoffnung auf eine Kontrolle des Schiffes durch die Hafenpolizei sank. Das waren keine Polizisten, die sich da oben unterhielten.
    Die Gangster hatten jemanden an Bord genommen. Ich schlich mich auf den Gang hinaus.
    Ich tippte auf Rod Trimp, der jetzt mit dem Kern seiner Bande versuchte, sich dem Zugriff der Polizei durch die Flucht auf die offene See zu entziehen.
    Zwei oder drei Mann standen an Deck neben dem Niedergang und wechselten halblaute Worte. Leider fingen in diesem Augenblick die Maschinen wieder an zu tuckern, und ich konnte nichts mehr verstehen. Ich konnte lediglich den Klang der Stimmen unterscheiden.
    Rod Trimp war nicht dabei, seine kehlige, stets rau klingende Stimme kannte ich. Sie war nicht zu verwechseln.
    In meinem Rücken machte sich ein unangenehmer Druck bemerkbar. Da hing etwas an der Wand. Ich drehte mich um und tastete in der Dunkelheit danach.
    Eine Leuchtpistole! Ich steckte sie erfreut ein. In unserer gegenwärtigen Lage war sie unbezahlbar.
    Die drei Männer auf Deck entfernten sich. Ich wagte mich die Treppe hoch und konnte die Umrisse der drei Männer, die durch die gepanzerte Tür der niedrigen Brücke schlüpften, erkennen. Das Boot nahm wieder Fahrt auf. Auf dem East River war um diese Zeit kaum Verkehr.
    Phil stand hinter mir. Wir beratschlagten, was wir nun unternehmen sollten. Viel Zeit hatten wir nicht mehr. Sobald wir freies Fahrwasser erreichten, würden sie sich um uns kümmern. Es würde einen Kampf geben, dessen Ausgang durchaus ungewiss war.
    »Wir werden die Maschinen stilllegen, Phil. Die Motoren werden von der Brücke aus gesteuert. Natürlich wird jemand herunterkommen und nachsehen, was los ist, aber das dürfte kein Problem sein.«
    »Prächtige Idee, Jerry!«, lachte mein Freund. »Aber was dann, wenn sich außer uns noch jemand hier unten aufhält?«
    »Wir werden eben nachsehen. Am besten fangen wir gleich damit an.«
    ***
    Wir begannen mit der linken Seite. Alle Räume waren leer. Im Mannschaftslogis auf der rechten Seite schnarchte jemand laut und vernehmlich in seiner Koje. Der Raum war ebenso schmutzig, wie alle anderen, die wir bisher betreten hatten. Fuselgestank drang in unsere Nasen. Der Geruch kam aus dem Munde des Mannes aus der Koje. Offenbar hatten die Kerle sich die Langeweile an Bord durch schwarz gebrannten Whisky vertrieben.
    Als Phil den Schläfer nach Waffen abtastete, nahm er nicht die geringste Notiz davon.
    Die Durchsuchung der restlichen Räume verlief ergebnislos. Außer dem Betrunkenen gab es keinen Mann der Gangsterbesatzung mehr unter Deck. Auch der Maschinenraum war leer.
    In einem Regal mit Werkzeug fanden wir eine Taschenlampe. Sie war uns außerordentlich willkommen, mein Feuerzeug litt schon lange unter Benzinmangel. Mithilfe der Lampe suchten wir die Treibstoffzuleitung.
    Da es bei der Marine ordentlich zugeht, war jeder der vielen Bedienungsgriffe, Hebel und Handräder mit einem Schildchen versehen, das über Zweck und Bedingungsweise brav Auskunft gab. Der Haupthahn war bald gefunden, in noch kürzerer Zeit abgesperrt.
    Wir warteten

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