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0370 - Verrat auf OLD MAN

Titel: 0370 - Verrat auf OLD MAN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Stimme von Raskanis Stellvertreter aus dem kleinen Lautsprecher.
    Raskani nickte befriedigt. Er blickte sich nach allen Seiten um. Als er sicher sein konnte, daß nur Roboter in der Nähe waren, öffnete er einen Augenblick seine Gürteltasche und überprüfte ihren Inhalt.
    Er hatte nichts vergessen.
    Er wußte genau, wie er vorzugehen hatte. Die anderen waren darüber informiert, daß der entscheidende Augenblick gekommen war. Sie würden dafür sorgen, daß er ungestört blieb.
    Raskani zweifelte nicht an einem Gelingen ihres Vorhabens. In ihrem Plan gab es keinen Fehler.
    Raskani war vollkommen ruhig, ein Mann der wußte, daß nichts schiefgehen konnte. Für Raskani stand es fest daß er, sobald er seinen Auftrag ausgeführt hatte, aufsteigen würde. Er konnte weit genug vorankommen, um andere davonzuschicken, damit sie seine Pläne in die Tat umsetzten. Auf eine solche Chance wartete er seit Jahren.
    Er schloß die Gürteltasche und ging weiter. Am Durchgang zur nächsten Halle stand Sergeant Druwy über einen kleinen Tisch gebeugt und wühlte fluchend in einem Stapel Papieren. Vor zwei Jahren hatte Druwy seinen Abschied genommen, aber auf Grund der angespannten Lage hatte man ihn wieder zur Solaren Flotte einberufen. Druwy war diesem Ruf ohne Begeisterung, aber pflichtgetreu gefolgt. Er arbeitete zwischen sechzehn und achtzehn Stunden hintereinander. Seine Aufgabe war es, die eingehenden Lieferungen zu überprüfen. Unter normalen Verhältnissen wäre Druwys Arbeit überflüssig gewesen, doch bei der Hast, mit der die Ultraschlachtschiffe von OLD MAN ausgerüstet wurden, brauchte man doppelte Kontrollen.
    Druwy hörte den Major nicht herankommen.
    „Hallo, Sarge!" rief Raskani, als er vor dem Tisch stand.
    Druwy blickte kurz auf. Seine Augen waren blutunterlaufen. Die oberen Verschlüsse seiner Uniformjacke standen offen.
    „Major!" knurrte Druwy.
    „Alles in Ordnung?" fragte Raskani.
    „Nein", sagte der Sergeant. „Mindestens dreißig Roboter sind schon durchgekommen, deren Last für Sektion Acht bestimmt war."
    „Ich weiß", sagte Raskani sanft. „Soll der Ausrüstungsoffizier von Acht doch zusehen, wie er zu seinen Sachen kommt."
    Druwy grinste. Er hatte längst festgestellt, daß sich Raskani verschiedener Tricks bediente, um die Lager seiner Sektion zu füllen.
    „Unsere Lagerbestände stimmen nicht mit der Kartei überein", bemerkte der alte Raumfahrer.
    Raskani blinzelte dem Sergeanten zu.
    „Halten Sie es für möglich, daß unsere Kartei überprüft wird.?" erkundigte er sich.
    „Nein", sagte Druwy entrüstet. „In unserer Sektion geht die Ausrüstung der Schiffe am schnellsten voran. Warum sollte man uns durch unnötige Kontrollen aufhalten? Außerdem kann ein alter Mann einmal etwas übersehen. Das sage ich nur für den Fall, wenn man uns tatsächlich überprüfen sollte."
    Raskani war Plophoser, und er genoß es, von Druwy bewundert zu werden.
    „Machen Sie weiter", sagte er zu Druwy.
    Als er weiterging, blickte er wieder auf seine Uhr.
    Noch vierzehn Minuten!
    Er bog in einen breiten Gang. Jetzt konnte nichts mehr schiefgehen. Raskani triumphierte. Die anderen warteten jetzt schon voller Ungeduld auf seine Erfolgsnachricht.
    Da summte sein Armbandgerät. Raskani hatte gelernt, niemals Überraschung zu zeigen. Obwohl er innerlich erregt war, hob er gelassen den Arm.
    „Major Raskani", sagte er.
    „Grond", meldete sich eine atemlos wirkende Stimme. „Major, ich muß Sie dringend wegen der Generatoren sprechen. Der Ausrüstungsingenieur von Sektion Drei beklagt sich, daß er keine Generatoren zur Verfügung hat. Sie dagegen hätten einen nahezu unbegrenzten Vorrat."
    Raskanis Gedanken wirbelten durcheinander. Hamter Grond war Sonderoffizier. Er stand rangmäßig über Raskani, aber seine Vollmachten waren begrenzt. Raskani fragte sich, wie der Ausrüstungsingenieur von Sektion Drei erfahren hatte, daß Raskani Lieferungen abfing.
    „Von welchen Generatoren sprechen Sie?" erkundigte sich Raskani. Absichtlich ließ er das Sir weg, um Grond zu zeigen, daß er sich ihm gegenüber nicht als Untergebener fühlte.
    Grond gab ein ärgerliches Knurren von sich.
    „Stellen Sie sich nicht dumm, Major", sagte er. „Ich meine die YAWN-Generatoren, das wissen Sie ebensogut wie ich."
    „Wir erhalten die gleiche Anzahl von YAWN-Generatoren wie alle anderen Sektionen auch", sagte Raskani. Er ging langsam weiter, weil er keine Zeit mehr verlieren durfte.
    Gronds Stimme wurde sanfter. „Ich mache

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