0371 - Attentat auf die Sonne
nehmen. Und er würde auch alle weiteren Bedingungen akzeptieren müssen.
Behutsam kontrollierte er noch einmal das Funktionieren der Schublade, in die er auch noch den zweiten Nadelstrahler gelegt hatte. Vielleicht klappte der Trick noch einmal, falls sich das als notwendig erweisen sollte. Dann überprüfte er das elektronische Schloß zum Wandschrank, in dem sich der Zellaktivator befand.
Alles in Ordnung.
Der Besuch konnte kommen.
Und er kam.
Tathos von Abessos meldete sich. über die Außensprechanlage und bat Raskani die Schleuse zu öffnen. Über die Bildschirme überzeugte sich der Major davon, daß außer Abessos niemand im Hangar anwesend war, dann öffnete er den Einstieg - und zwar gerade so lange, daß der Kommandant Zeit fand, das Schiff zu betreten. Kaum war das geschehen, da schloß sich die Luke hinter dem Akonen.
Raskani erwartete ihn in der Kommandozentrale. Er ging seinem höchsten Vorgesetzten keinen Schritt entgegen. Erst als Tathos von Abessos den Raum betrat, erhob er sich aus dem Sessel und deutete eine leichte Verneigung an. Auf einen militärischen Gruß verzichtet er.
Abessos betrachtete Raskani mit einem rätselhaften Lächeln, dann gab er die Verbeugung ebenso andeutungsweise zurück und deutete auf die Sessel.
„Setzen wir uns, dann läßt sich besser plaudern. Die Sache mit Anrath dem Doppelgänger Rhodans, ging also schief? Sicherlich trifft Sie keine Schuld, Major, aber der nähere Verlauf der Operation würde mich doch interessieren. Wären Sie so freundlich..."
Raskani war enttäuscht. Er hatte geglaubt, der alte Akone würde sich für den Zellaktivator und sonst nichts interessieren. Und nun wollte er die Geschichte der Niederlage hören, die alles andere als erfreulich sein mußte. Widerstrebend fügte er sich dem Wunsch seines Vorgesetzten und berichtete kurz über die Geschehnisse auf OLD MAN, die ein so unrühmliches Ende für die Akonen nahmen. Er schloß: „Ich erschoß eine Mutantin Rhodans und nahm den Zellaktivator an mich. Es war mir klar, daß nur ein einziger Mann ihn verdient hatte, nämlich Sie, Erhabener. Erst wenn Sie unsterblich sind, werden Sie Zeit genug haben, das Energiekommando nach Ihren Vorstellungen auszubauen."
Tathos von Abessos nickte mehrmals vor sich hin, ehe er Raskani in die Augen blickte.
„Sie haben versagt - vom militärischen Standpunkt aus. Aber wir wollen das vergessen und nicht mehr erörtern. Nie mehr, solange Sie leben Major Raskani. Wo haben Sie den Zellaktivator? „ Raskani spürte, wie behutsam er vorgehen mußte, wollte er nicht alles verderben. Vorsichtig sagte er: „Da wären noch einige Fragen, die ich gern von Ihnen beantwortet wüßte, Erhabener. Was wird mit mir geschehen, wenn ich Ihnen den Zellaktivator und damit das ewige Leben überreicht habe?
Sicherlich werden Sie meinen Wunsch nach Ruhe und Frieden verstehen, aber ein solches Leben ist nur mit Hilfe mächtiger Freunde möglich. Sie werden mit dem Zellaktivator ein mächtiger Mann sein, Erhabener, und ich würde mich glücklich schätzen, mich zu Ihren engsten Freunden zählen zu dürfen."
„Ich verstehe, was Sie meinen, Raskani. Lassen wir den Dienstrang fort, er wird Sie in Zukunft nicht mehr stören. Sie werden Ruhe und Frieden erhalten, das verspreche ich Ihnen. Aber nun zeigen Sie mir das Gerät, von dem ich schon soviel hörte. Wo haben Sie es?"
Raskani wußte, daß die Entscheidung herannahte. Wenn Abessos den Aktivator hatte und unsterblich wurde, war er auf seine Gnade angewiesen, aber der Chef des Energiekommandos konnte es sich nicht erlauben, ein einmal gegebenes Wort zu brechen.
„Dort im Wandschrank, Erhabener. Ich darf mich also als Ihren Freund betrachten?"
„Solange Sie leben", versicherte der Akone.
Raskani war sicher, daß der Kommandant des Energiekommandos nicht bewaffnet war. Ein Mann seines Ranges hatte das nicht nötig.
Raskani stand langsam auf und ging zum Schrank.
„Sind Sie sicher", erkundigte sich Tathos beiläufig, „daß es außer Ihnen niemand gibt, der von der Existenz eines Zellaktivators auf diesem Planeten weiß? Sind Sie da ganz sicher, Raskani?"
„Selbstverständlich, Erhabener. Ich habe die Besitzerin getötet, dann den nutzlos gewordenen Anrath. Schließlich machte ich auch die sechs Akonen stumm, die Mitwisser des Geheimnisses waren.
Ich wollte Ihnen nur die lästige Aufgabe abnehmen."
„Sehr gut, sehr gut", lobte Tathos und sah aufmerksam zu, wie Raskani die Kombination einstellte.
Als sich die
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