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0371 - Attentat auf die Sonne

Titel: 0371 - Attentat auf die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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werden Sie zu mir gekrochen kommen, mich um Verzeihung bitten, Sie werden vor mir auf dem Bauch liegen und..."
    „Aufhören!"
    Das war die Stimme Tathos, die laut durch die weite Halle dröhnte und alle anderen verstummen ließ.
    Die Offiziere und Agenten zuckten zusammen und nahmen unwillkürlich Haltung an. Sie alle wußten, daß es Abhöranlagen und Interkome gab. Trotzdem erschraken sie, als sie die herrische Stimme ihres obersten Chefs vernahmen.
    Lediglich Raskani verlor seine Ruhe nicht. Er hatte die Stimme ebenfalls erkannt und schaltete blitzschnell.
    „Tathos von Abessos, Erhabener! Ich bin Ihr geringster Diener, aber auch Ihr ergebenster. Jagen Sie diese Meute von Speichelleckern zum Teufel, damit Sie Ihr Geschenk aus meinen Händen in Empfang nehmen können. Ich warte auf Sie, Erhabener. Mein Schiff steht Ihnen zur Verfügung.""Nur Geduld.
    Major Raskani. Ich bin schon auf dem Weg, um mit Ihnen zu sprechen. Überlegen Sie sich inzwischen schon einmal, was Sie als Belohnung erwarten. Aber überlegen Sie es sich gut. Sie haben nur einen einzigen Wunsch, aber ich garantiere Ihnen, daß ich ihn erfülle."Raskani erwiderte gelassen:"Schon überlegt, Erhabener. Wann sind Sie bei mir?"Bald." Tathos von Abessos fuhr mit veränderter Stimme fort: „Und Sie, meine Herren, verlassen nun den Hangar. Was ich mit Major Raskani abzumachen habe, geht niemanden etwas an. Er ist mein Gast."
    Enttäuscht verschwand die Meute der Akonen, die Raskani einen demütigenden Empfang bereiten wollten. Sie begriffen nicht, was geschehen war, aber sie wußten, daß sie sich einer strengen Bestrafung aussetzten, wenn sie den Befehl des Kommandanten nicht sofort befolgten.
    Tathos von Abessos atmete auf, als er den Interkom abschaltete. Er blieb noch eine Weile vor den Kontrollen sitzen, ehe er sich langsam erhob und zum Wandschrank ging, den er mit einem Druck auf einen verborgenen Knopf öffnete. Im Innern des Schrankes hingen verschiedene Handwaffen. Lange betrachtete er sie, ehe er sich für den kleinen Nadelstrahler entschied, den er bequem in der Hosentasche unterbringen konnte. Damit glich er, ohne es zu wissen, die Chancen aus, denn Raskani besaß einen Strahler gleicher Bauart.
    Das Duell hatte damit begonnen.
     
    *
     
    Gucky flüsterte Harl Dephin zu: „Wir haben einen Aufschub, weil Raskani das Schiff nicht verlassen will. Ich habe ihn unter Kontrolle und verfolge durch seine Gedanken die Geschehnisse. Tatterich von Asbest wird ihn besuchen und..."
    „Wer?" erkundigte sich Harl Dephin verblüfft. Er kannte Guckys Vorliebe für Namensverdrehungen anscheinend noch nicht.
    „Tathos von Abessos, wenn du meinst. Jedenfalls der Boß der ganzen Sippschaft. Ich versuche schon die ganze Zeit, seine Gedankenimpulse aufzustöbern, ist aber nicht so einfach. Da denkt eine ganze Menge von Leuten, und finde mal einen bestimmten Impuls heraus, wenn du das Muster nicht kennst..."
    „Sind wir noch immer unter der Oberfläche?"
    „Ja. Keine Veränderung in der Hinsicht. Ah... jetzt hat dieser Tathos alles aus dem Hangar geschickt.
    Er wird also unseren Freund aufsuchen und ihm mit Sicherheit den Zellaktivator abnehmen. Danach... ich fürchte... peng!"
    „Was willst du damit sagen?"
    Gucky zuckte die Schultern.
    „Ist doch klar, daß Raskani den Handel nicht überleben wird. Wenn er den Zellaktivator aus der Hand gibt, ist er erledigt."
    „Sollte man ihn nicht warnen?"
    „Wozu denn das? Hat er den Tod nicht mehrfach verdient? Nein, ich denke nicht daran, einem Verräter zu helfen, schon gar nicht diesem Kerl, der Laury umbrachte. Außerdem würden wir uns damit verraten, und ich will wissen, was hier auf Beynerth gespielt wird."
    Das sah Harl Dephin ein. Er nickte.
    „Also gut, warten wir ab. Wie weit ist es?"
    Gucky wartete mit der Antwort. Ihm war die Konzentration anzusehen, mit der er versuchte, telepathischen Kontakt zu Tathos von Abessos herzustellen. Und dann schien es ihm wirklich gelungen zu sein, denn sein finsteres Gesicht hellte sich merklich auf.
    „Er ist unterwegs, der Oberknilch. Hat keine guten Gedanken, soweit ich das feststellen kann. War aber nicht anders zu erwarten. Ich sehe schwarz für Raskani..."
     
    *
     
    Major Orlin Raskani sah gar nicht schwarz. Es hatte sich alles recht gut angelassen. Seine Widersacher, die Offiziere und Agenten der Akonen hatten den Hangar verlassen müssen. Tathos von Abessos war auf seine Bedingungen eingegangen. Er war auf dem Weg zu ihm, das kostbare Geschenk in Empfang zu

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