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0371 - Attentat auf die Sonne

Titel: 0371 - Attentat auf die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schwere Panzertür öffnete, lag der Zellaktivator leicht pulsierend auf dem schwarzen Polster. Daneben wurde die zusammengerollte Kette sichtbar, flach gearbeitet und sehr wertvoll.
    Raskani griff in den Schrank und nahm das Gerät heraus. Er hielt es in der flachen Hand und betrachtete es mit einer deutlich erkennbaren Mischung aus Ehrfurcht und Bedauern. Er hielt das niemals endende Leben in seiner Hand, bereit, es einfach zu verschenken. An einen Mann, den er jetzt zum erstenmal in seinem Leben sah.
    Er reichte ihn Tathos von Abessos.
    „Nehmen Sie, Erhabener. Er gehört Ihnen. Möge er Ihnen nicht das ewige Leben allein, sondern auch ewiges Glück schenken. Sie brauchen sich den Aktivator nur umzuhängen, so daß er auf die Brust zu liegen kommt. Dort lassen Sie ihn. Nehmen Sie ihn später nur für kurze Zeit ab, niemals zu lange." Er trat zurück. Darf ich nun erfahren, welche Pläne Sie für mich haben, Erhabener?"
    Tathos von Abessos legte den Aktivator vorsichtig auf den Kontrolltisch, dann wandte er sich wieder Raskani zu.
    „Meine Pläne für Sie? Ja, Sie dürfen sie erfahren. Nachdem es außer Ihnen keinen Mitwisser gibt und ich niemals das Risiko eingehen kann, daß jemand den Terranern verrät, wie ich an einen Zellaktivator gekommen bin, sehe ich keine andere Möglichkeit, als auch Sie zu beseitigen. Dafür haben Sie sicherlich Verständnis, denn schließlich arbeiten Sie ja nach der gleichen Methode. Bleiben Sie stehen, Raskani!" Der Akone hielt plötzlich den Nadelstrahler in der Hand. „Es hat keinen Sinn, daß Sie zu fliehen versuchen. Ich bin alt, aber nicht so alt, um mich hereinlegen zu lassen. Haben Sie noch ein Argument, das mich umstimmen könnte?"
    Raskani schielte zur Schublade, die mehr als drei Meter entfernt war. Sein eigener Nadelstrahler war sein bestes Argument, aber es war um genau drei Meter zu weit entfernt. Tief im Unterbewußtsein hatte er diesen Verrat gefürchtet, aber nicht an ihn geglaubt.
    „Warum wollen Sie mich umbringen? Wenn ich lebe, kann ich Ihnen von Nutzen sein, tot nicht."
    „Erklären Sie mir das?"
    „Gern. Der Zellaktivator sendet unaufhörlich Hyperimpulse aus, die von Spezialgeräten empfangen und identifiziert werden können. Solange ich lebe und in Ihrer Nähe bin, wird man mich für den Träger halten und mich jagen, nicht aber Sie. Ich bin so etwas wie eine Lebensversicherung für Sie."
    Tathos schüttelte den Kopf.
    „Kaum. Eher eine ständige Drohung und Belastung. Bleiben Sie stehen, Raskani. Ihre Waffe in der Lade hilft Ihnen nichts mehr - sie ist doch dort in der Lade, oder? Ich werde Sie töten, und meinen Leuten werde ich sagen, daß Sie die gerechte Strafe für Ihr Versagen und für den sechsfachen Mord an Ihren Verbündeten erhielten. Von dem Zellaktivator wird niemand etwas erfahren. Und sollte man seine Impulse wirklich aufspüren, so gibt es kein feindliches Schiff dem es jemals gelingen würde, auf Beynerth ohne meine Genehmigung zu landen. Sie sehen, Ihr Argument taugt nicht viel."
    Raskani war noch einen Meter von der Lade entfernt. Es würde drei Sekunden in Anspruch nehmen, sich zu bewaffnen.
    Der Akone schoß, als Raskani die Hand nach der Lade ausstreckte.
    Später, als er den Leichnam beiseitegeschoben hatte, setzte er sich wieder und nahm den Zellaktivator vorsichtig in die Hände. Er bewunderte die feine Arbeit der Kette, die fest mit dem Gerät verbunden war.
    Er spürte das Pulsieren, und er spürte es noch stärker, als er den Aktivator umhängte und so zurechtrückte, daß er genau auf der Brustmitte lag. Mit zitternden Händen streichelte er den eigroßen Gegenstand, für den er gerade einen Menschen getötet hatte.
    Der kräftige Impulsstrom ging durch seinen Körper, und Tathos von Abessos konnte nur ahnen, daß sich nun die Vollautomatik auf seine individuellen Körperschwingungen einstellte. Damit war er endgültig unsterblich geworden.
    Lange noch saß der alte Akone im Kontrollsessel der Space-Jet und versuchte zu begreifen, daß sein Leben ewig währen sollte, dann schaltete er die Außen-Interkomanlage ein.
    Er unterrichtete seine Offiziere davon, daß der Verräter Raskani tot sei.
    Damit gab er das Schiff zur Untersuchung frei.
    Mit neuer Kraft und mit elastischen Schritten verließ er es und zog sich in seine privaten Wohnräume zurück.
    Jetzt erst sollte für ihn das wahre Leben beginnen.
    Ein Leben, das niemals endete.
     
    3.
     
    Gucky und Harl Dephin hatten sich völlig passiv verhalten und nicht

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