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0371 - Der Satan füttert sie mit Gift

0371 - Der Satan füttert sie mit Gift

Titel: 0371 - Der Satan füttert sie mit Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Satan füttert sie mit Gift
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Schritte In wenigen Minuten würden sie oben sein. Bis dahin mußten wir Steal gefunden haben.
    Es war leichter, als ich gedacht hatte. Wir probierten der Reihe nach alle Türen. Die einzige, die sich öffnen ließ, war eine schwere Metalltür Sie führte in einen anderen Flur, und wir gingen ihn entlang bis zu der Stelle, wo eine schwere Schiebetür den Blick freigab in einem riesigen Raum, in dem es von hohen Regalen und unzähligen Schränken wimmelte. Die Neonlampen waren eingeschaltet.
    Neben der Tür zeigten Instrumente an, daß hier ständig auf Temperatur und Luftfeuchtigkeit geachtet wurde.
    Leise tappten wir die sechs Stufen von der Schiebetür hinab. Daß man hier nichts von dem Kampf in dem entfernten Büro gehört hatte, war kein Wunder. Wir hörten ein entferntes, schwaches Stimmengemurmel.
    Unhörbar schlichen wir in die Richtung. Am Ende der Halle begannen einzelne Glaskabinen.
    Sie waren in der dritten Kabine. Wir krochen geduckt bis zur Tür, die ebenfalls offenstand. So vorsichtig Blicky Steal stets gewesen war, so sicher fühlte er sich hier.
    Durch die offenstehende Tür sahen wir, daß sie auf einer Präzisionswaage weißes, seidig schimmerndes Pulver abwogen: Morphium.
    Ich zeigte auf den linken und dann auf mich. Phil nickte.
    Wir schoben unsere Schußwaffen zurück in die Schulterhalfter.
    Ein letzter Blick zur Verständigung — und wie zwei Raubkatzen sprangen wir sie von hinten an.
    Wir rissen ihnen die Arme im scharfen Polizeigriff auf den Rücken. Phil hatte Blicky Steal erwischt.
    »Guten Morgen, Mr. Ben Lipmann«, sagte er, als die beiden endlich ihr vergebliches Zappeln aufgegeben hatten. »Magazine Manager, nicht wahr?«
    Steal — oder Lipmann — unternahm noch ein halbes Dutzend Versuche, während des Rückwegs wenigstens einen Arm freizubekommen Phil wußte, daß Steal im schlimmsten Falle sich selbst der irdischen Gerechtigkeit entziehen wollte, und er packte jedesmal ein wenig härter zu. Steal — oder Ben Lipmann, wie er mit richtigem Namen hieß. Achtbarer Bürger und Sohn eines alten, ehrbaren Arztes.
    Der Mann, der zwei Leben geführt hatte: das unscheinbare, bescheidene Leben als treuer Familienvater, und das aufwendigere als der Boß eines kleinen, aber gut verdienenden Rauschgiftrings Als wir mit ihm im Hof ankamen, tauchte Lieutenant Hicks von der Mordabteilung auf.
    »Tag, Lipmann«, grunzte der dicke Detektiv. »Ich bin Lieutenant Hicks von der Mordkommission. Wir beide werden in den nächsten Tagen miteinander zu tun kriegen. Denn ich werde gegen Sie Anklage erheben wegen Mordes an Professor Clinton.«
    Zum ersten Male sprach Lipmann. Haßerfüllt zischte er:
    »Sie sind ja verrückt! Beweisen Sie diesen Unsinn!«
    Hicks trat dicht an ihn heran.
    »Ich komme gerade von Ihrer Familie, Lipmann«, sagte er halblaut. »Ihre Tochter hat einen Nervenzusammenbruch erlitten. Kein Wunder, nicht wahr? Sie saß im Wagen und wartete, daß Sie von dem Professor zurückkämen. Als es ihr zu lange dauerte, wurde sie neugierig. Wie Mädchen in dem Alter eben sind. Sie stieg aus, ging die Treppe zur Haustür hinan und lehnte sich zur Seite, um einen Blick durch das Fenster zu riskieren. Wissen Sie, was sie sah? Sie wurde Zeugin der schrecklichen Tat, sie sah, wie ihr Vater jenen Mann totschlug, der gedroht hatte, ihn anzuzeigen. So war es doch, Lipmann, nicht wahr?«
    Das Phantom Blicky Steal war verschwunden, in Luft aufgelöst. Ein kleiner, zitternder Rauschgiftschieber war übriggeblieben, nichts weiter. Und er stotterte:
    »Er hatte keine Beweise. Er vermutete nur, daß ich dahinterstecken müßte, weil ich das Morphium leicht beschaffen konnte. Er hatte mal mit einer Klasse das Werk besucht und war von mir auch durchs Lager geführt worden. Wenn er dem FBI seine Vermutung mitgeteilt hätte, hätten sie im Lager die Bestände geprüft.«
    Phil hielt mir die Zigaretten hin. Wir steckten uns jeder eine an und gingen auf das Tor zu, das jemand geöffnet hatte. Am Himmel hatte die Bewölkung sich vom Wind aufreißen lassen. Vereinzelt sah man ein paar Sterne. Aber nur sehr vereinzelt.
    Wenige Wochen später teilte uns Mr. High mit, daß der Prozeß gegen Blicky Steal und seine Helfer beginne. Sie würden ihre verdiente Strafe erhalten.
    ENDE

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