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0371 - Der Satan füttert sie mit Gift

0371 - Der Satan füttert sie mit Gift

Titel: 0371 - Der Satan füttert sie mit Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Satan füttert sie mit Gift
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Eiswasser holte. Der Portier sagte noch etwas, dann kehrte er an seinen Platz vor der Tür zurück.
    Unsere Geduld wurde auf eine lange Probe gestellt. Bis zwanzig Minuten vor Mitternacht ereignete sich nichts. Wir waren solche Wartezeiten gewöhnt, aber Ricci wurde immer unruhiger. Schließlich fragte er gähnend:
    »Wollt ihr die ganze Nacht warten?«
    »Wenn es sein muß, warten wir bis zum Thanksgiving-Day oder bis Weihnachten«, erwiderte Phil. »Wir haben die Spur eines Mannes, und die wird uns nicht mehr verlorengehen, bis sie uns zu Blicky Steal gebracht hat.«
    »Ihr seid ja härter als Granit«, murmelte Ricci, »kein Wunder, daß meine Geschäfte nicht mehr so recht florieren wollen.«
    Das Ruflämpchen am Armaturenbrett flackerte. Phil ließ sich den Hörer geben.
    »Dorris Campbell hat vor einer Minute ihre Wohnung verlassen«, meldete jemand aus unserer Leitstelle. »Die Jungs von der Überwachungsabteilung lassen sie nicht aus den Augen.«
    »Okay«, sagte Phil. »Sie sollen uns ab und zu melden, in welche Richtung sie geht oder fährt.«
    »Es geht los«, sagte ich. »Die Campbell geht aus — und da vorn kommt der Mercury die Ausfahrt herauf.«
    Ich ließ den Motor an. Der Jaguar summte träge mit seinen 265 Pferden vor sich hin. Der Mercury kam uns entgegen. Als er vorn auf der Straße vorbeirollte, konnten wir das Kennzeichen ablesen.
    »Wagen eins bis drei langsam in östliche Richtung fahren«, befahl Phil. Von nun an ging alles kühl, sachlich und mit der Präzision eines Uhrwerks. »Wagen vier bis sieben fertigmachen! An alle! Ich gebe das Kennzeichen des von uns verfolgten Wagens durch. Schwarzer Mercury, Baujahr 62, Weißwandreifen.« Er gab das Kennzeichen durch, als ich den Jaguar vorsichtig aus der Einfahrt hinaus auf die Straße rollen ließ. Weit links von uns sah ich die herankommenden Lichter der Wagen, die von der Galvin Plaza her kamen.
    »Achtung für die Wagen neun bis zwölf!« sagte Phil. »Der Mercury nähert sich jetzt der Kreuzung der Siebten Avenue!«
    Es waren die Fahrzeuge, die nördlich und südlich des Times Square warteten, und die Kreuzung zwischen der Siebten Avenue und der 41. Straße führt in der Nord-Süd-Richtung über den Times Square.
    »Wir folgen dem Wagen eine Minute lang«, sagte Phil. »Wagen eins aufschließen! Sobald wir abbiegen, bleibt Nummer eins dahinter, höchstens dreißig Sekunden. Ständige Positionsmeldungen!«
    Für solche Fälle gehört eine Stoppuhr zu den Requisiten, die immer in unserem Jaguar zu finden sind, und Phil benutzte sie jetzt. Es ist nicht damit getan, einen verfolgten Wagen ständig durch andere Fahrzeuge beschatten zu lassen, auch die zeitlichen Abstände der Ablösung müssen unregelmäßig sein. Raffinierte Gangster würden es merken, wenn genau alle zwei Minuten hinter ihnen das Auto wechselt.
    »Achtung neun und zehn!« sagte Phil in den Hörer »Der verfolgte Wagen biegt nach Norden ab in Richtung Times Square! ’Slf und zwölf zwei Minuten warten, dann in nördliche Richtung fahren!« Phil gab für die anderen Wagen weitere Fahrtanordnungen, während ich in den zweiten Gang ging, und den linken Blinker betätigte. Der Mercury lag ungefähr achtzig Yard vor uns, und es gab nur einen Wagen zwischen ihm und dem Jaguar.
    »Noch fünfzehn Sekunden, Jerry«, sagte Phil und rief in seinen Hörer: »Wagen eins überholt uns in zehn Sekunden und übernimmt Sichtkontakt.« Ich bog in die 43. Straße ab nach Osten Ein paar Sekunden war alles ruhig. Unsere Funkleitstelle nutzte sie zu der Meldung, daß Dorris Campbell schon nach einer knappen Meile das Taxi gewechselt hatte. Unsere Kollegen von der Überwachungsabteilung konnte sie damit sicher nicht hereinlegen.
    Der Mercury war am Duffy Square in den Broadway abgebogen. Phil dirigierte die Wagen so, daß jetzt sogar zwei Fahrzeuge vor dem Mercury lagen. Da er nicht vor dem großen Stadtplan der Funkleitstelle stand, war es eine meisterhafte Gedächtnisleistung. Kurz vor dem Central Park ließ er Wagen fünf dicht hinter dem Mercury die Fahrbahn kreuzen. Gleich darauf kam von den G.-men dieses Autos die Meldung:
    »Der Mercury liegt hinten ziemlich tief. Muß im Kofferraum schwer geladen haben. Sichtbare Insassen zwei Männer. Ende.«
    Drei Zentner würden einen so weich gefederten Wagen sichtbar tiefer drücken, dachte ich. Und drei Zentner — das könnten zwei Männer sein.
    ***
    Vierundzwanzig Minuten nach Mitternacht war die ganze Aktion plötzlich wieder zu einem Stillstand

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