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0371 - Der Satan füttert sie mit Gift

0371 - Der Satan füttert sie mit Gift

Titel: 0371 - Der Satan füttert sie mit Gift
Autoren: Der Satan füttert sie mit Gift
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Stadt hingen Ich fuhr hinüber zum Bellevue Hospital, und da wußte Phil was ich vorhatte.
    Psychiatrische Abteilung stand auf einem schlichten Metallschild an dem Gebäude, das wir schließlich betraten. Es war ein Anbau, der erst kürzlich eingeweiht worden war Stahl, Glas und spartanisch einfache Linienführung charakterisierten ihn In der Eingangshalle gab es eine Gruppe hochmoderner Sitzmöbel für Wartende, ein in den Fußboden eingelassenes Beet mit üppigem Grünzeug und einem offenen Schalterfenster, hinter dem ein bildhübsches Mädchen in Schwesterntracht saß
    »Guten Morgen«, sagte Phil und nahm den Hut ab, was ihm mit einem netten Lächeln gedankt wurde. »Wir möchten mit Professor Petuccio sprechen. Können Sie uns anmelden?«
    Er schob sein Lederetui mit dem FBI.-Emblem über die Fensterplatte. Das Mädchen sah sich den blau-goldenen FBI.-Stern an, bewunderte Phil mit einem längeren Blick und griff zum Telefon. Ais sie aufgelegt hatte, flötete sie:
    »Halten Sie sich links. Sir Zimmer 16. Der Professor erwartet Sie!«
    »Danke, meine Liebe«, sagte Phil und setzte sich in Bewegung.
    Professor Petuccio war ein kleiner älterer Gentleman mit einer imponierenden Denkerstirn. Über der großen gebogenen Habichtsnase standen zwei steile Falten.
    Der Arzt deutete auf zwei grüne Sessel und wartete, bis wir uns häuslich niedergelassen hatten, bevor er sich nach unseren Wünschen erkundigte.
    »Es handelt sich um Mrs. Deeps«, erklärte Phil.
    »Das dachte ich mir schon«, meinte der Professor, der auf seinem Gebiet als international bekannte Kapazität galt »Ich hoffe, Sie wollen nicht mit ihr sprechen? Das geht leider nicht!«
    »Steht es so schlimm um sie?«
    »Schlimm genug. Ich bin mir noch nicht restlos über die Ursache im klaren, aber es steht fest, daß sie in einen Schock versetzt wurde, der sie völlig durcheinander brachte.«
    »In einen Schock versetzt?« wiederholte Phil. »Sie meinen also, daß sie von anderen erschreckt wurde?«
    »Ganz bestimmt. Ich habe einige Kollegen von der Inneren Abteilung zugezogen. Wir sind zu gewissen Vermutungen gekommen.«
    Petuccio machte eine vage Geste »Ich sehe keinen Grund, warum ich Ihnen das nicht erzählen sollte. Unterhalb der Rippen gab es einige Hautverfärbungen Dazu kam die Schwellung der linken Wange, die bis zur Nase reichte. Und da die Frau mit einem Nervenzusammenbruch eingeliefert wurde, muß einem das ja zu denken geben. Harmlose Erklärungen wie etwa Sturz oder Fall scheiden aus.«
    »Welche Erklärung haben Sie dann?«
    »Die Frau ist wahrscheinlich geschlagen worden. Außerdem vermuten wir, daß sie absichtlich so geschlagen wurde, daß möglichst wenig sichtbare Spuren zurückblieben.«
    Phil schüttelte ernst den Kopf.
    »Die Frau wurde von Gangstern überfallen«, sagte er finster »Das dürfte auch den Nervenzusammenbruch erklären Wir nehmen an, daß sie sehr ernst bedroht wurde. Vielleicht drohte man sogar, ihre Tochter zu töten.«
    »Wie kommen Sie darauf?« rief Petuccio lebhaft, und seine dunkelbraunen Augen funkelten. »Die Frau phantasiert von ihrer Tochter.«
    Wir erzählten dem Professor von dem Hintergrund des Geschehens
    »Jetzt verstehe ich«, murmelte Petuccio dann und legte kopfschüttelnd die Spitzen seiner langen Finger aneinander. »Wer weiß, wie man der armen Frau zugesetzt hat. Aber warum eigentlich?«
    Phil zuckte die Achseln.
    »Das können wir nur raten. Wahrscheinlich wollte man ihr um jeden Preis klarmachen, daß sie die Polizei aus dem Spiel lassen soll.«
    »Und es gibt Menschen, die dafür eine Frau auf so eine bestialische Art quälen?« rief Petuccio. »Was sind denn das nur für Menschen?«
    Phil schwieg ein paar Sekunden. Dann sagte er nur ein einziges Wort:
    »Gangster.«
    Als wir die Klinik zwanzig Minuten später verließen, waren wir nicht klüger als vorher. Wir mußten warten, bis die Frau vernehmungsfähig war. Als wir im Jaguar saßen, leuchtete das rote Lämpchen auf.
    Die Funkleitstelle rief uns über Sprechfunk. Da ich wie üblich am Steuer saß, nahm Phil den Hörer.
    »Ein kleiner Fortschritt«, sagte Phil, als das Gespräch beendet war. »Berger hat einige Illustrierte durchgeblättert und ist dabei zufällig auf die Reklame einer britischen Autofirma gestoßen. Die beiden Bestien, die ihn gefoltert haben, fuhren einen ausländischen Wagen, das sagte er uns ja schon. Jetzt hat er in einem Inserat das gleiche Modell gesehen.«
    »Ich hoffe, daß es ein seltenes Modell ist«, brummte ich.
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