Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0372 - Expedition zur verbotenen Welt

Titel: 0372 - Expedition zur verbotenen Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
weicher Körper, in der Mitte von einem rockartigen, kurzen Ding aus fließendem Stoff umhüllt. Rund zweihundert Zentimeter groß, stand der Humidor in einem der kleineren Eingänge jenseits der Kanzel. Zwei sehr lange Arme und zwei ziemlich kurze Beine mit großen, flossenähnlichen Füßen waren weiß und nackt. Sein haarloser Kugelkopf trug auf der Stirn, nach oben ausgerichtet, weiße, etwa zwanzig Zentimeter lange Stielaugen, die wie Fühler von fremdartigen Schnecken wirkten.
    Dieses Wesen wirkte friedlich und unfähig, mehr zu tun, als zu arbeiten und zu dienen.
    „Erklären Sie uns, Tolot, was es mit diesen Wesen für eine Bewandtnis hat?" fragte Bontainer und ging langsam, die Hand leicht über der Waffe haltend, einige Schritte nach vorn.
    Sogleich, wie von der Erscheinung und vom Lärm der Worte erschreckt, wich der einzelne Humidor zurück.
    „Ja", dröhnte des Haluters Stimme, „diese Wesen wurden niemals in unsere Auseinandersetzungen mit einbezogen. Seit Urzeiten war und ist es ihre Aufgabe, die subhalutischen Felder zu bestellen und uns zu dienen. Sie sind anspruchslos und fähig, alle möglichen Hilfsdienste zu verrichten. Aufgaben ab einer gewissen Klassifizierung können sie nicht übernehmen."
    Obwohl der riesenhafte Schacht die Worte des Haluters verschluckte, wich der Humidor abermals zurück, scheu wie ein Tier in der Wildbahn. Die Stielaugen richteten sich verwirrt auf die Terraner, und Bontainer hätte etwas darum gegeben, auf dem Umweg über den Gefühlsorter Oomph Amber die Gefühle des weißen Wesens festzustellen.
    „Seitdem wir die Kapazitäten der industriellen Anlagen drastisch gesenkt haben, sorgen die Humidors dafür, daß keine der Maschinen verrottet. Sie haben alles konserviert reparieren die ausgefallenen Teile und überprüfen ständig jede Kleinigkeit. Es gibt einige Hunderttausend von ihnen unter der Oberfläche Haluts. Die gewaltigen Werften, Bandstraßen, Anlagen und Felder, die Gewächshallen und die Anlagen für die künstliche Witterung hier unten - das alles liegt in den Händen der Humidors. War die Erklärung ausreichend?"
    „Ja", erwiderte Bontainer, „danke."Langsam begann sich in ihm eine Idee zu formen; je mehr Fakten er bekommen würde, desto sicherer konnte er sein. Vorläufig aber war noch alles unklar. Haluts Geheimnisse waren tief verborgen und durch fünfzig Jahrtausende undeutlich, verschüttet, von der Zeit überwuchert."Wir müssen weiter!" erinnerte DeKamp. „Los, Wildcat!"Als das zornige Aufbrummen der Triebwerke ertönte, wandte sich der Humidor endgültig ab und floh mit schnellen, kleinen Schritten. Er war bald in der Nische des Korridors verschwunden.
    „Raum der Unberührbarkeit"...
    In der Nähe von Waxo Khanas Haus...
    Irgendwo hier.
    „Sengu", sagte Bontainer, nachdem er langsamer geworden war und gewartet hatte, bis der Späher aufgeschlossen hatte, „sehen Sie vor uns irgendwelche kennzeichnenden Hohlräume, die Ähnlichkeit mit einer musealen Anlage haben könnten?" Wuriu Sengu, der Mutant, hatte die Fähigkeit, vermutete Dinge lokaler Art deutlich vor sich sehen zu können. Seine geistigen Augen konnten Wände durchdringen.
    „Am Ende dieses gekrümmten Korridors", sagte er schnell, „gibt es eine Anlage. Sie besteht aus neun Räumen, kubisch geformt, die nebeneinander und übereinander liegen. Dahinter sind riesige Hallen."
    Bontainer deutete nach vorn.
    Der Zug schwebte weiter, mit auf Hochleistung gebrachten Triebwerken. Wie lebende Geschosse bohrten sie sich in den lichterfüllten Tunnel. Dunkle Punkte inmitten eines bräunlichen Lichtes. Minuten vergingen, dann endete die letzte Windung des Korridors vor einem labyrinthischen Treppenhaus, das aus lauter schrägen Flächen bestand. Man sah von hier aus mindestens fünf der neun Eingänge.
    Bontainer deutete auf eine Aufschrift.
    „Übersetzen Sie, Tolot!" bat er.
    „Historische Labors. Nummern eins bis neun", sagte der Haluter kurz. Er wirkte etwas bedrückt, unsicher, fand Bontainer. Er machte sich keine Gedanken darüber, denn er kannte die ungeheuer große Widerstandskraft des Haluters. Er schaltete an seinem Schwerkraftneutralisator, schwebte höher und höher und blieb an der Kante des fünften Eingangs stehen. Es war das Labor genau im Mittelpunkt der merkwürdigen senkrechten Anordnung.
    „Sehen Sie etwas, Chef?" schrie John Sanda nach oben.
    „Ja. Hunderte von Humidors. Sie weichen zurück, wenn ich mich ihnen nähere. Los, hierher!"
    Zehn Terraner und ein Haluter

Weitere Kostenlose Bücher