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0372 - Expedition zur verbotenen Welt

Titel: 0372 - Expedition zur verbotenen Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Stubsnase lächelte ihn vage an.
    „Als Mann von Welt haben Sie's recht erkannt, Mister...?"
    Der hagere Mann nickte und sah das Grinsen seines Nebenmannes.
    „Selbstverständlich, Gnädigste", erwiderte er. „Als Mann von Welt. Die Frage ist nur, wie man diesen Begriff auslegt. Ich bin, glaube ich, weit herumgekommen."
    Das blonde Mädchen sah nach dem halbleeren, schlanken Glas von Bontainer und zog fragend die Brauen hoch.
    „Reisen bildet", meinte sie halblaut, „sagt man."
    „In der Tat", sagte Bontainer. „Bringen Sie mir noch ein Glas von diesem vorzüglichen Whisky?"
    „Nichts täte ich lieber, Oberstleutnant', antwortete das blonde Mädchen. Sie drehte sich um, schritt mit dem Gang einer routinierten Schönheitskönigin zur Barrückseite und holte die Flasche. Bontainer trank sein Glas leer.
    „Vivier?" fragte der Nebenmann. Bontainer drehte sich halb um.
    „John?"
    „Willst du deinem prominenten Findelkind betrunken lallend gegenübertreten?"
    Freundschaftliche Ironie lag in der Frage. Die Ereignisse auf „Wiederkehr", denn auf diesem Planeten war Bontainers Mannschaft auf die Überlebenden der CREST IV gestoßen, hatten bewirkt, was drei Jahre Flug mit Bontainer nicht geschafft hatten - John Sanda, der Erste Offizier und Vivier Bontainer, der kühle, gerissene Schiffskommandant und Weltraumpsychologe, waren Freunde geworden. Sie hatten sich nach der Rückkehr Rhodans nach Terrania zusammengesetzt, etliche Flaschen geleert und sich ausgesprochen. Seitdem nannten sie die wenigen Mitglieder der zerstörten ORINOCO, die sich noch nicht in alle Winde zerstreut hatten, die „Space-Twins", die Weltraumzwillinge.
    Das frische Glas kam.
    „Du auch noch einen, John?" fragte Bontainer. „Arsali sieht es nicht. Und ich habe gestern einen Stapel Lohnstreifen abgeholt."
    John Sanda betrachtete das Mädchen interessiert und lachte dann.
    „Schön! Schließlich haben wir bewiesen, daß uns einige Tropfen Alkohol nicht umwerfen."
    Sie saßen hier an der langen, fast ausnahmslos aus Glas bestehenden Bar, unterhielten sich köstlich und tranken mit Maßen. Sie warteten und da sie wußten, vor welchen Problemen sie standen, konnten sie nichts anderes tun als warten und trinken. Unter ihnen, zweitausend Meter schräg nach Südwesten, lag der Rand des Flottenhafens. Dort, in der Nähe der Reparaturgruben, stand ein Schiff, das die Buchstaben EX-3333 trug. Die Hülle schimmerte strahlend sauber und silbern, und die Strahlen der Sonne zauberten auf der Wandung, in dem Knick zwischen Kugelschale und Triebwerkwulst, helle Reflexe. Es war ein Bild das beide Männer bis zum Überdruß kannten und das sie stets von neuem wieder faszinierte: In dem runden Körper eines startbereiten Schiffes schienen die Abenteuer des Raumes zu schimmern.
    Weder John Sanda noch Vivier Bontainer wußten, was die nächsten Stunden oder gar Tage bringen würden. Sie wußten nur eines. Perry Rhodan war in Terrania, in seiner Administration, und dort fanden Beratungen statt. Worüber man beriet und mit wem, das wußten die beiden Männer nicht.
    „Sie scheinen in Ihrer freien Zeit zumindest Fotomodell zu sein", bemerkte Bontainer zu dem Mädchen. Sie warf ihre blonde Mähne zurück; die Geste war so alt wie die Evolution der Menschheit und noch immer wirksam.
    „Woran sehen Sie das?" fragte das Mädchen. Sie schien etwa sechsundzwanzig Jahre alt zu sein; ein tröstlicher Anblick für jeden Heimkehrer aus dem Kosmos, der hier in Saturn Hill erste Station machte.
    John Sanda grinste und sagte ungeniert: „Weil Sie zweifellos das hübscheste Mädchen innerhalb dieses Lokals sind. Darf ich Ihre Visiphonnummer erfahren - für spätere Einsätze?"
    Bontainer begann zu lachen. Hätte der Lourener Oomph Amber neben ihm gesessen, würde der knochendünne Fremdrassige sicher eine entsprechende Bemerkung gemacht haben.
    „Sie erfahren meine Adresse bestenfalls über den Geschäftsführer" sagte das Mädchen zuvorkommend. „Es ist uns untersagt, mit den Gästen zu sehr zuvorkommend zu verkehren.
    John Sanda nickte.
    Er war gewiß, auch bei weiteren Einsätzen an der Seite Bontainers bleiben zu können, zusammen mit dem Lourener, den sie aus Sicherheitsgründen nicht in die Bar des Saturn Hill mitgenommen hatten. Oomph Amber stahl was glitzerte und nicht mehr als dreitausend Gramm wog, aber innerhalb dieser Einschränkung stahl er einfach alles. Dabei stellte er sich etwa so geschickt wie ein Kleinkind an.
    Sanda fuhr mit der Hand über sein

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