Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck

0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck

Titel: 0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gejagt bis ins letzte Versteck
Vom Netzwerk:
die Klappe halten. Egal, was wir noch mit ihm machen, er wird keinen Ton sagen, denn wenn er zu den Cops geht, dann kann er damit rechnen, dass man ihn auf den elektrischen Stuhl schickt.«
    »Nun ja«, begann Proctor, aber Tanaway schnitt ihm das Wort ab.
    »Außerdem haben wir den Mann jetzt in der Hand. Wir können ihn einsetzen, wo wir wollen. Er wird es machen. Und wenn er nicht will, dann werde ich ihm sagen, dass wir ihn an die Polizei verraten. Wir können ihn auspressen wie eine Zitrone, und er wird für uns die schmutzige Arbeit machen.«
    »Gute Idee«, sagte Stan Hickel.
    »Und ich habe gleich ein paar Fliegen mit einer Klappe geschlagen«, brüstete sich Tanaway. »Ich habe Merrit noch die Kanone mitgegeben, die wir dem Stümper neulich abgenommen haben. Dessen Prints sind noch drauf. Wenn die Cops die Waffe finden, werden sie ihn jagen, und wir sind den Kerl los. Er hätte uns nämlich gefährlich werden können. Von früher hat er noch allerhand Beziehungen, und er hätte uns bestimmt Konkurrenz gemacht.«
    »Nun ja, das ist wirklich eine gute Idee«, gab auch Proctor zu. »Aber warum hast du denn den anderen nicht stumm machen lassen. Das wäre doch nicht so umständlich gewesen, als ihn jetzt durch die Kanone mit den Prints zu belasten.«
    »Ich bin froh, dass er mich nicht erkannt hat«, sagte Tar away. »Wenn’s nicht so dunkel gewesen wäre, als wir ihm in der Kneipe begegnet sind, und die Kanone abgenommen haben, dann wäre…still!«
    Draußen knackte es. Die drei Gangster hielten die Luft an und lauschten. In dem Moment aber wurde schon die Tür aufgestoßen.
    Tanaway fuhr blitzschnell mit der Hand unter die Jacke, Auch Stan Hickel griff nach dem Halfter, hielt aber mitten in der Bewegung inne, da ihm einfiel, dass seine Waffe nicht an ihrem Platz war.
    ***
    Merrit stand in der Türöffnung. Er war bleich wie ein Toter. Seine Augen flackerten.
    »Los, komm schon rein und mach die Tür zu!«, forderte Tanaway den Mann auf. »Ist alles klar?«
    Jack Merrit kam schwerfällig näher und knallte die Tür hinter sich ins Schloss. Die Dielenbretter knarrten bei jedem Schritt.
    »Na, Kleiner, hast du ihn auch richtig erwischt?«, erkundigte sich Proctor und musterte Merrit.
    »Er ist tot«, murmelte Merrit heiser und starrte auf den Boden. »Ich hab ihn genau ins Herz getroffen.«
    »Aus dir kann doch noch was werden«, grinste Stan Hickel hämisch. »Gib mir meine Kanone wieder! Im Augenblick brauchst du sie nicht mehr.«
    »Ich werde sie nie mehr brauchen«, sagte Merrit wild. »Nie mehr werde ich einen anderen erschießen. Ihr könnt machen, was ihr wollt, aber ich werde nie mehr…«
    »Hast du dem Narbigen die Taschen ausgeräumt?«, unterbrach Tanaway.
    Merrit biss die Zähne zusammen, dass die Kiefernmuskeln hervortraten. Er wühlte mit beiden Händen in seinen Taschen und brachte die beiden Banknoten zum Vorschein. Zusammengeknüllt, wie sie waren, warf er sie vor Tanaway auf den Schreibtisch.
    Tanaway glättete die beiden Scheine.
    »Das sind nur zwei!«, fauchte er. »Ich habe dir gesagt, dass er vier Noten hatte. Wo sind die anderen?«
    »Was weiß ich?«, knurrte Merrit. »Ich habe nur die beiden gefunden. Für mich wurde es höchste Zeit, dass ich wegkam. Da rannte auf einmal so ’n Liebespaar rum.«
    »Du bist ein Idiot!«, bellte Jim Tanaway wütend. »Ich habe dir doch gesagt, dass es wichtig ist, alle Scheine zu bekommen. Wenn die Bullen den Mann jetzt finden, entdecken sie auch die restlichen Blüten, und das kann unangenehm werden.«
    »Das ist mir egal«, sagte Merrit trotzig. »Ich habe den Auftrag ausgeführt. Und wenn’s nicht ganz geklappt hat, dann ist das nicht meine Schuld. Meine Haut ist mir wichtiger als diese beiden Lappen. Und ich sage dir, Tanaway, in Zukunft wirst du dich über mich nicht mehr zu beklagen haben. Das war nämlich der letzte Auftrag, den ich für euch ausgeführt habe. Der Letzte, hast du mich verstanden?«
    Merrit drehte sich auf dem Absatz herum und stapfte zur Tür.
    »Bleib hier, Merrit!«, sagte Tanaway leise.
    Merrit hatte schon die Linke auf der Türklinke liegen. An der Hand fehlten drei Finger. Merrit blieb stehen.
    »Dreh dich um!«, befahl Tanaway.
    Die Hand ließ die Klinke los, und Merrit gehorchte nach einem kurzen Zögern.
    »Ich habe einen neuen Auftrag für dich, Merrit«, sagte Tanaway in einem Ton, als würde er sich über das Wetter unterhalten.
    »Ich tu’s nicht! Ich denke nicht dran. Macht euren Dreck allein!«, keuchte Merrit,

Weitere Kostenlose Bücher