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0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck

0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck

Titel: 0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gejagt bis ins letzte Versteck
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Ihnen die Lappen geschenkt«, meinte ich ironisch.
    »Ich… ich…«, begann Stuby stotternd, brach dann aber ab und hüllte sich in Schweigen.
    »Was haben Sie ihm denn dafür angedreht?«, fragte ich harmlos.
    Er zögerte eine Minute mit der Antwort.
    »So ein Schmuckdings«, brummte er dann undeutlich und hielt den Kopf gesenkt. »Das hatte ich noch bei meinen Klamotten, als ich aus dem Zuchthaus kam.«
    Ich gab Fred Nagara ein Zeichen. Diese Behauptung des Gangsters musste sich schnell nachprüfen lassen, denn die Gefängnisverwaltung macht genaue Aufstellungen von den Gegenständen, die entlassenen Häftlinge mit in die Freiheit nehmen.
    »Was war das denn für ein Schmuckstück?«, fragte ich weiter.
    »Eine Brosche«, nuschelte der Mann nach kurzer Pause. »So eine kleine Brosche.«
    »Beschreiben Sie das Schmuckstück!«
    »Na, eben eine Brosche«, sagte er vage. »Das Ding sah ungefähr aus wie eine Eidechse. Nein, es war wohl ein Drachen.«
    »Aus Gold?«
    Stuby nickte. Er zeigte die ungefähre Größe an. Sie entsprach der Länge seines Zeigefingers.
    »Waren vielleicht auch noch ein paar Steinchen an dem Tierchen?«, wollte ich wissen.
    Er nickte wieder.
    »Smaragde? Turmaline?«
    »Nein, Brillanten«, gestand Stuby. »Aber kleine. Sie saßen da, wo das Biest sein Rückgrat hat. Zwei größere dienten als Augen.«
    Ich taxierte den Wert des Schmuckstücks.
    »Hundert Dollar sind aber wenig für die Brosche.«
    Stuby grinste verschlagen.
    »Da war ja auch ein Auge rausgebrochen.«
    In diesem Augenblick läutete das Telefon.
    Ich griff zum Hörer.
    ***
    Jim Tanaway nahm den Hörer ab. Es war still in dem Raum. Man hörte deutlich das Freizeichen.
    Tanaway knallte den Hörer auf die Gabel zurück und sprang plötzlich auf. Er stapfte zum Fenster und starrte hinaus auf das Wasser.
    »Wo er nur bleibt«, knurrte er. Sein Gesicht, bleich und faltig, spiegelte sich in der Scheibe. Es war zu einer wütenden Grimasse verzerrt.
    Herbert Proctor hatte sich in den abgeschabten Ledersessel geflegelt, kratzte sich mit der Rechten den Schädel, schob den Unterkiefer vor, presste die Lippen aufeinander und schnitt ein Gesicht, das nach seiner Ansicht intelligent aussah.
    »Nun ja«, sagte er, »warum hast du Merrit auch den verfluchten Auftrag gegeben? Der hat doch noch nie ’ne Kanone in der Hand gehabt. Wenn der das Ding abdrücken soll, dreht er durch. Das wäre ’n Job für Stan gewesen.«
    »Ich bin ganz froh, wenn andere mal für mich die Arbeit machen«, brummte Stan Hickel träge und langte nach der Flasche mit Whisky, die neben ihm auf dem blanken Holzfußboden stand.
    »Vielleicht haben ihn die Cops schon erwischt«, spann Proctor weiter. »Es war ganz gut, dass wir bei Merrit abgesahnt haben. Aber jetzt, da nichts mehr bei ihm zu holen ist, sollten wir den Kerl zum Teufel jagen. Der Job mit dem Narbigen war bestimmt nichts für ihn.«
    »Halt die Klappe!«, brüllte Tanaway und fuhr herum. »Was verstehst du dann davon? Ich habe schon meine Gründe, wenn ich ihm ’nen Auftrag gebe.«
    »Nun ja«, knurrte Proctor. »Ich sehe keinen vernünftigen Grund. Ich…«
    »Ich will dir mal was sagen, mein Junge«, polterte Jim Tanaway. »Du magst dich ja für ’nen schlauen Kopf halten, aber tatsächlich hast du bloß ’n bisschen Stroh im Schädel. Eigentlich ist es Unsinn, -dir meinen Plan zu erklären, denn schließlich bin ich hier der Boss. Und es wird gemacht, was ich sage. Verstanden?«
    »Reg dich nicht noch mehr auf, Boss«, riet Stan Hickel und setzte sich die Flasche an den Hals. Er war zu faul, um aufzustehen und sich das Glas zu holen, das auf dem Tisch stand. »Proctor hat doch immer was zu meckern. Mir ist schon ganz recht, wenn Merrit mit meiner Kanone die Arbeit macht. Ich sitze lieber hier und schlucke einen.«
    »Das Schlucken hört auf, wenn wir den neuen Coup landen«, knurrte Tanaway. »Und Merrit wird dir nicht immer die Arbeit vormachen. Das war nur der eine Auftrag. Und warum habe ich wohl Merrit den Auftrag gegeben, hm?«
    »Nun ja, du wolltest ihn vielleicht auf die Probe stellen«, meinte Proctor bedächtig.
    »Quatsch! Wir haben dem Mann allerhand Moos abgenommen. Von seinem Geld hat er nichts mehr.«
    »Das war eine deiner besten Ideen«, brummte Hickel anerkennend und wischte sich mit dem Handrücken den whiskyfeuchten Mund ab.
    »Eines Tages hätte er mal die Wut kriegen und alles ’nem Bullen erzählen können«, fuhr Tanaway fort. »Jetzt hat er ’nen Mann umgebracht und wird

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