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0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck

0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck

Titel: 0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gejagt bis ins letzte Versteck
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überrascht. Er blickte mich fragend an.
    »Merrit?«
    »Ja, Jack Merrit«, wiederholte ich.
    »Habe den Namen nie im Leben gehört«, behauptete der Gangster.
    Es klang echt.
    »Ich dächte, das wäre ein Bekannter von Ihnen«, murmelte ich.
    Dann brach ich das Verhör ab.
    ***
    Mit Fred Nagara brachte ich Stuby in den Zellentrakt. Danach ging ich ins Office zurück.
    Phil wartete schon auf mich. Er hielt einen Dreierstreifen in der Hand.
    »Na, was ist los mit diesem Merrit?«, erkundigte ich mich.
    »Ich weiß nicht mal, ob er ein Gangster ist«, gestand Phil.
    »Wir haben seine Unterlagen nur in der Zentralkartei, weil er bei ’ner Spezialeinheit der Marine war. Merrit ist nach den Unterlagen bis jetzt mit dem Gesetz noch nicht in Konflikt gekommen. Er wurde vor drei Jahren entlassen. Bei einer Granatexplosion verlor er drei Finger.«
    »Links oder rechts?«, fragte ich wie elektrisiert.
    »Links«, antwortete Phil ganz erstaunt. »Aber…«
    »Stuby hat behauptet, dass er die Noten von einem Mann bekommen hat, dem mehrere Finger an der linken Hand fehlen«, erklärte ich. »Er sprach zwar von einem oder zwei, aber er kann sich getäuscht haben. Wir müssen diesen Merrit finden. Wir werden sofort nach dem Burschen fahnden. Schick sein Bild in die Druckerei, dass man…«
    »Es gibt kein Bild von ihm«, unterbrach mich Phil. »Wir haben nur seine Prints und die wenigen Angaben, die ich dir erzählt habe. Aber hier steht noch, dass er nach New York entlassen wurde, wo er vor seiner Militärzeit gewohnt und gearbeitet hat.«
    »Das nützt uns nicht viel«, brummte ich. »Wie sollen wir hier in diesem Hexenkessel einen Mann finden, von dem wir nicht mal das Aussehen kennen. Wir wissen nur, dass ihm drei Finger an der linken Hand fehlen.«
    »Und seinen Beruf«, ergänzte Phil. »Er war Diamantenschleifer vor seiner Dienstzeit.«
    Ich überlegte einen Augenblick.
    »Diamantenschleifer gibt es bestimmt nur wenige.«
    »Willst du alle Diamantenschleifer von New York…«, begann Phil entsetzt.
    »Das ist der einzige Weg. Hoffentlich hat der nach seiner Entlassung seinen alten Beruf wieder aufgenommen.«
    ***
    Die Frau kreischte auf und schlug beide Hände vors Gesicht.
    »Der liegt ja in seinem Blut«, hauchte sie entsetzt und drehte sich um.
    Der Matrose war mit zwei Schritten bei der liegenden Gestalt. Ein Blick in die Augen des-Narbigen genügte, um ihm zu zeigen, dass der Mann tot war. Dennoch fühlte er nach dem Puls des Narbigen.
    »Verdammt!«, brummte der Matrose. »Er muss erst vor Kurzem ermordet worden sein.«
    Die Frau hatte sich so gestellt, dass sie den Toten nicht sehen konnte. Sie zitterte am ganzen Körper. Sie nahm die Hände von den Augen.
    »Hier liegt ja ein Revolver«, sagte sie. »Damit ist er wahrscheinlich erschossen worden.«
    Sie bückte sich.
    »Lass ihn liegen«, sagte der Matrose. »Wir dürfen nichts anfassen.«
    »Komm! Lass uns hier Weggehen«, bat die Frau. »Vielleicht steckt der Mörder noch in der Nähe. Wenn er uns auflauert…«
    »Du brauchst keine Angst zu haben, Darling«, sagte der Matrose und warf sich in die Brust. »Wenn ich bei dir bin, wird dir nichts passieren. Aber wir müssen die Polizei holen.«
    »Muss das denn sein?«, erkundigte sich die Frau. »Ich habe nicht gern mit der Polizei zu tun.«
    »Wir müssen das melden«, entschied er. »Stell dir vor, dass uns einer hier neben der Leiche gesehen hat. Dann kommen wir womöglich noch in Verdacht. Komm, lass uns Weggehen!«
    Der breitschultrige Matrose trat neben die Frau, legte den Arm um ihre Schulter und führte sie fort.
    Das Telefonhäuschen stand auf dem kleinen Platz, der am Anfang der Zufahrtsstraße zu dem ausgebrannten Fabrikgelände lag. Die Frau drängte sich neben den Matrosen in die Zelle, während er mit dem nächsten Polizeirevier telefonierte.
    Es dauerte genau vier Minuten, bis die Sirene eines Polizeiwagens in der Nahe aufheulte.
    »Warum sind wir nicht weggegangen?«, fragte die Frau. »Nach dem Anruf hätten wir doch einfach gehen sollen. Ich mag mich jetzt nicht von den Polizisten verhören lassen.«
    »Was hast du eigentlich gegen die Polizei?«, erkundigte sich der Matrose und lauschte auf den auf- und abschwellenden Ton der Sirene. »Wir können doch nicht einfach fortlaufen! Dort hinten ist ein Mord passiert!«
    »Ich weiß«, gab die Frau unwillig zurück. »Ich weiß auch, dass wir bleiben müssen. Aber der ganze Tag ist jetzt verdorben. Ich könnte heulen. Und morgen musst du schon wieder

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