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0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck

0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck

Titel: 0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gejagt bis ins letzte Versteck
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Merrit. Jack Merrit. Ist ein Mann mit diesem Namen bei Ihnen beschäftigt?«
    Der Alte hatte mich jetzt verstanden. Trotzdem runzelte er die Stirn, dass sie aussah wie eine Reihe von Makkaroni, die man dicht nebeneinandergelegt hat.
    »Das sind alles meine Söhne. Und sie heißen alle nach ihrem Vater.«
    »Kennen Sie einen Diamantenschleifer, der Merrit heißt?«, brüllte ich. »Vielleicht arbeitet er bei einem Ihrer Kollegen.«
    Ich musste meine Frage noch zweimal wiederholen, bis er mich verstand.
    Dann verneinte er.
    Ich warf Phil einen Blick zu und tippte grüßend an meine Hutkrempe. Wir beeilten uns, aus dem komischen Schuppen rauszukommen.
    »Drolliger Kauz«, brummte Phil an der frischen Luft. »Außerdem können wir schon wieder einen Namen von der Liste streichen.«
    »Es sind immer noch fast hundert«, stöhnte ich und ließ den Motor an.
    »Sechs haben wir schon abgeklappert«, rechnete Phil vor und nahm die lange Liste aus seiner Tasche. »Es sind also genau noch zweiundneunzig. Die nächste Diamantenschleiferei ist in der Curzon Street.«
    Ich fuhr an und hüllte mich in Schweigen. Diese Arbeit war gar nicht nach meinem Geschmack. Aber ich wusste, dass sie wichtig war. Wir mussten diesen Jack Merrit finden, und es gab nur diesen Weg.
    ***
    Wir hatten schon in aller Frühe begonnen. Die Schleiferei in der Curzon Street war die siebte, die wir aufsuchten. Auch hier hatten wir keinen Erfolg. Wir grasten noch eine Menge anderer Läden ab, aber auch hier war Merrit nicht beschäftigt.
    »Hoffentlich hast du recht mit deiner Theorie, dass Merrit nach dem Ausscheiden aus der Marine wieder in seinen Beruf gegangen ist«, wünschte sich Phil. »Außerdem könnte es ja sein, dass er nicht hier in New York wohnt, sondern sich woanders niedergelassen hat.«
    »Ich habe so eine dunkle Ahnung, dass er hier in New York ist«, behauptete ich. »Außerdem bin ich davon überzeugt, dass er seinen Beruf wieder aufgenommen hat. Du hast doch gehört, dass die Schleifer ausgezeichnet verdienen.«
    »Wenn Merrit mit Falschgeld handelt, wird er noch ein paar Cents mehr haben als die Schleifer«, entgegnete mein Freund.
    Ich merkte, dass Phil langsam sauer wurde. »Wir werden den einen noch heimsuchen«, sagte ich, »und dann machen wir ’ne Pause in der nächsten Snack-Bar.«
    Die Schleiferei war ein vornehmer Laden. Wir mussten fast zehn Minuten in einem Besuchszimmer warten, bis sich jemand sehen ließ. Der Mann hatte rosige Wangen wie ein Paradiesapfel.
    Er begrüßte uns freundlich.
    Ich holte meinen Ausweis hervor.
    »Ist bei Ihnen vielleicht ein gewisser Merrit beschäftigt?«, erkundigte ich mich.
    Über das Paradiesapfelgesicht flog ein düsterer Schatten.
    »Meinen Sie etwa Jack Merrit?«
    Ich nickte. »Ist er einer von Ihren Leuten?«
    »Er war einmal bei mir.«
    Die Frau zuckte zusammen, als Merrit das Zimmer betrat.
    Er hatte ein leichenblasses Gesicht. Seine Augen flackerten.
    »Wo kommst du denn jetzt schon her?«, fragte die Frau. Ihre Stimme klang schrill. »Wahrscheinlich hast du dich wieder den ganzen Tag bei deinen angeblichen Freunden rumgetrieben. Ich möchte nicht wissen, wie viele Gläser Whisky du getrunken hast.«
    »Mary, du und der Junge, ihr müsst heute noch verreisen!«, sagte Merrit tonlos. »Pack deine Sachen. Nur einen kleinen Koffer. Du fährst mit dem nächsten Zug zu deiner Mutter nach Trenton.«
    »Du bist tatsächlich betrunken!«, entfuhr es der Frau. Sie ging einen Schritt näher an ihren Mann heran und schnupperte.
    »Ich bin noch nie so nüchtern gewesen wie im Augenblick«, behauptete Merrit leise. »Bitte, mach jetzt keinen Blödsinn! Pack die Sachen! Ich werde ein Taxi bestellen, das euch zur Grand Central bringt.«
    »Anscheinend hast du doch nicht getrunken«, stellte die Frau lakonisch fest. »Aber dann musst du krank sein. Wie kommst du denn auf die Idee, dass wir verreisen sollen?«
    »Frag nicht so viel, Mary, tu lieber, was ich dir sage«, verlangte der Mann und legte die Hand auf die Schulter seiner Frau.
    Sie wischte die Hand weg.
    »Ich denke nicht daran, nach Trenton zu fahren. Weiß der Teufel, was du jetzt wieder ausgeheckt hast. Ist das vielleicht der Urlaub, den du mir seit fast einem Jahr versprochen hast?«
    »Nein, nein, Mary«, beschwichtigte Merrit. »Ich habe schon meine Gründe, dass ich euch fortschicke. Du kannst ein paar Tage Erholung in Trenton gut gebrauchen und dem Jungen wird es auch guttun. Mach schon, Mary, pack die Sachen!«
    »Seit du beim Rennen

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