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0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck

0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck

Titel: 0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gejagt bis ins letzte Versteck
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fort.«
    Die beiden blieben stehen, bis der Polizeiwagen mit quietschenden Bremsen neben ihnen hielt.
    ***
    Der Captain war hochgewachsen und so gebräunt, als wäre er gerade von einem mehrwöchigen Urlaub aus Miami Beach zurück. Seine Stimme hatte den Klang und die Lautstärke eines Altsaxophons.
    Er unterzog die beiden einem kurzen Verhör. Als der zweite Wagen kam, bat er die beiden in das Auto zu steigen. Dann fuhren die Streifenwagen zum Fundort der Leiche.
    Während der Arzt den Toten untersuchte, setzte der Captain das Verhör fort. Aber es kam nichts dabei heraus.
    Der Arzt hatte die Untersuchung beendet.
    »Tod durch Erschießen«, berichtete er und nahm die große schwarze Tasche vom Boden hoch, in der er seine Instrumente verwahrte. »Die Kugel hat genau das Herz getroffen. Er muss sofort tot gewesen sein.«
    »Aus welcher Entfernung ist er erschossen worden?«, wollte der Captain wissen.
    »Aus nächster Nähe«, erklärte der Arzt. »Es können höchstens ein bis drei Yards gewesen sein.«
    Der Captain runzelte die Stirn.
    »Selbstmord?«, wollte er wissen.
    »Ich glaube nicht daran«, erklärte der Arzt sehr sicher. »Er muss sofort tot gewesen sein. Er hatte bestimmt nicht mehr die Kraft, die Waffe, die Sie gefunden haben, noch ein Stück von sich zu schleudern. Außerdem sieht die Einschussöffnung nicht danach aus. Aber Endgültiges kann ich erst nach der Obduktion sagen.«
    »Okay, Doc. Ich warte auf Ihren Befund. Die Fingerabdrücke auf der Waffe werden uns mehr sagen.«
    Der Captain winkte die beiden Fotografen heran und gab ihnen Anweisungen.
    ***
    »Die Bude sieht reichlich baufällig aus«, stellte Phil fest und kletterte aus dem Jaguar.
    »Vielleicht schleifen die hier nur Diamantensplitter«, sagte ich und grinste meinen Freund an.
    Es war tatsächlich nur ein Holzschuppen. Schon auf der Straße hörten wir das hohe Geräusch der Schleifscheiben. Auf dem Dach des Schuppens war ein riesiger Behälter.
    »Was ist das denn?«, fragte Phil und stiefelte neben mir auf den Eingang zu.
    »Es könnte ein Wasserreservoir sein«, vermutete ich. »Die Schleifer brauchen viel Wasser zur Arbeit.«
    Neben dem Schuppen lag ein altes Haus. Es sah aus wie der verkleinerte Landsitz eines Großfarmers in den Südstaaten.
    Ich ging auf den Schuppen zu, aus dem die Schleifgeräusche drangen. Zur Straßenseite gab es keine Fenster.
    Die Tür klemmte und knarrte, als ich sie auf stieß. Wir kamen in eine Art Vorraum. In einer Ecke standen ein wackeliger Schreibtisch und ein Stuhl.
    Die Tür zu dem eigentlichen Werkraum stand weit offen. Wir konnten die Schleifplätze sehen.
    Die drei Männer saßen mit dem Rücken zu uns. Ein vierter saß in einer Ecke. Sie bemerkten unser Kommen nicht. Es war viel Krach in dem kleinen Schuppen. Das zur Kühlung an den Schleifsteinen verwendete Wasser floss durch offene Rinnen in der Mitte des betonierten Fußbodens zusammen und verschwand in einem Kanal.
    Einer der Männer war wie ein Habicht mit einem langen weißen Bart.
    »Was wollen Sie hier?«, krächzte er und kam aus seiner Ecke heraus.
    Ich grüßte freundlich und hielt ihm meinen Ausweis unter die Nase. Er schien nichts damit anfangen zu können.
    »Was wollen Sie hier?«, krächzte er noch einmal, und die drei Männer vor den Schleifscheiben hielten einen Augenblick in ihrer Arbeit inne und drehten sich um.
    Sie trugen Schutzbrillen und lange Lederschürzen.
    »Kennen Sie vielleicht einen gewissen Merrit?«, fragte ich. »Jack Merrit heißt er und soll Diamantenschleifer sein.«
    »Sprechen Sie lauter!«, forderte mich der Alte auf und hielt sich die Hand hinter das Ohr.
    Ich trat einen Schritt näher und wiederholte meine Frage. Diesmal legte ich mindestens zehn Phon zu.
    »Nein, Mr. Merrit, ich brauche keinen Schleifer«, krächzte der Alte. »Wollt ihr wohl weitermachen!«, wandte er sich an die drei Männer, die ihre Arbeit für einen Moment unterbrochen hatten und zu uns herüberschauten. »Neugierde gehört mit zu den neun großen Fehlern, die der Teufel den Menschen gebracht hat. Hütet euch davor, wenn ihr rechtschaffene Männer werden wollt.«
    Die drei Männer trugen Bärte, die schon leicht angegraut waren. Die Männer beugten sich gehorsam über ihre Arbeit, und im gleichen Moment schossen die Funkengarben von den Schleifsteinen auf.
    Ich wollte mir nicht noch die anderen acht teuflischen Heimsuchungen aufzählen lassen, sondern brüllte gegen den Krach an.
    »Ich heiße nicht Merrit. Ich suche einen

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