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0373 - Echsenmenschen greifen an

0373 - Echsenmenschen greifen an

Titel: 0373 - Echsenmenschen greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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betrachtete die Anatomie des fremden Wesens.
    »Überraschend menschenähnlich…«
    Die Abkunft von Echsen war nicht zu verkennen, trotz des annähernd menschenähnlichen Körperbaus. Die Haut fühlte sich warm und hart an. Stellenweise zeigte sie schuppigen Charakter, meistenteils aber war sie glatt.
    »Ein Dämon?«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Dann hätte das Amulett von Anfang an anders reagiert«, behauptete er. »Es kann kein Dämon sein. Eher ein Bewohner jener Welt, in die es nun auch Ted verschlagen hat. Bei Teri kam nur Wasser, bei Ted ist dieser Knabe erschienen… schau dir sein Gebiß an.« Er öffnete den vorspringenden Mund des Bewußtlosen und betastete die spitzen hintereinanderliegenden Zahnreihen in beiden Kiefern. »Wenn er damit zubeißt, bleibt kein Auge trocken… da, Mahlzähne hat er auch. Also ein Vertreter der Gattung Allesfresser…«
    »Ausfahrbare Krallen in den Fingern! Wie bei einer Katze«, erkannte Nicole.
    »Nicht schlecht. Eine natürliche Waffe, ein Werkzeug, und bei eingefahrenen Krallen dürfte er passables Fingerspitzengefühl für Feinarbeiten entwickeln können… dazu diese geradezu unglaubliche Para-Kraft… entweder ist er ein ganz starker Magier unter seinesgleichen, oder…«
    »Was oder?«
    »Wenn er ein normaler Vertreter seiner Art ist, dannn möchte ich den anderen lieber nicht begegnen! Himmel, was mag aus Teri und Ted geworden sein, wenn sie diesen Wesen in die Hände gefallen sind? Und so aggressiv, wie der hier unverzüglich angegriffen hat… nein, danke!«
    »Vielleicht sollten wir ihn fesseln«, schlug Nicole vor.
    »Keine schlechte Idee, aber mit seinem Para-Können wird er sich unheimlich schnell befreien… Nici, holst du unseren Dhyarra-Kristall aus dem Köfferchen hierher? Vielleicht läßt er sich damit zahm halten.«
    »Bin gleich wieder da.«
    Sie verließ Teds Zimmer. Draußen hatten sich die anderen Gäste wieder beruhigt. Nicole suchte ihr und Zamorras Zimmer auf, nahm den Dhyarra-Kristall dritter Ordnung aus dem Koffer mit den magischen Gegenständen und kehrte zurück. Bis vor kurzem war dieser Kristall noch schwächer gewesen, aber ein Abend der DYNASTIE DER EWIGEN hatte ihn in seiner Leistung künstlich aufgestockt. Er hatte Zamorra damit vernichten wollen, nur war diese Aufstockung anschließend für ihn zum tödlichen Bumerang geworden.
    Sie kehrte zu Zamorra zurück.
    Der saß auf Teds Bett, hatte das Kinn auf die Hände gestützt und betrachtete den unheimlichen Fremden.
    »Mir geht da etwas durch den Kopf, das ich kürzlich in einer Fachzeitschrift gelesen habe«, sagte er.
    »Läßt du mich an deinen tiefschürfenden Gedanken teilhaben?«
    Er nickte und deutete auf den Echsenmann. »So ungefähr stellte sich Dale Russel die Weiterentwicklung der Saurier vor, wenn sie eine Chance bekommen hätten, bis in die heutige Zeit zu überleben.«
    »Oh? Wie kommst du denn auf diesen Gedankenkomplex?«
    »Dem Artikel war eine Zeichnung beigefügt«, sagte Zamorra. »Das dargestellte Fantasiewesen sah ähnlich aus wie unser aggressiver Freund. Auf jeden Fall so, daß man ihm nicht allein im Wald begegnen möchte. Vor etwa 100 Millionen Jahren, in der sogenannten ›Oberkreide‹, existierte ein halbwegs aufrecht gehender menschengroßer Bursche, dem die Wissenschaftler den unaussprechenlichen Namen Stenonychosaurus gegeben haben. Der kanadische Paläontologe Dale Russell behauptet, dieser Bursche sei ein hochintelligenter Räuber gewesen, der Jagd auf Säugetiere machte. Der Rekonstruktion nach soll er mit seinen weit auseinanderstehenden Augen im Gegensatz zu manchen anderen Sauriern schon Stereo-Sicht besessen haben wie wir, was ihn seiner Beute natürlich überlegen machte, und auch seinen Artgenossen. Er soll etwa vierzig Kilo gewogen haben, war bei seiner relativ geringen Größe alsç sehr beweglich und besaß eine mutmaßliche Hirnmasse von 45 Gramm. Das ist schon eine recht erstaunliche Menge. Russel behauptet, daß sich aus diesem Stenonychosaurus ein dem Menschen entsprechendes Wesen hätte entwickeln können, wenn die Saurier als Gattung nicht ausgestorben wären. Er hat diesen hypothetischen Saurierabkömmling ganz hochoffiziell Dinosauroid genannt.«
    »Und was hat das, außer der Ähnlichkeit, mit diesem Invasor zu tun?«
    »Vielleicht hat es in der anderen Welt eine solche russell’sche Entwicklung gegeben. Vielleicht spielen dort die Säuger nur noch die Rolle, die bei uns Frösche und Krokodile ausfüllen, während sieh aus den

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