0373 - Echsenmenschen greifen an

irdische Magie auch blockiert gewesen. Gryf, der Druide, hatte kaum springen können, und Zamorras Amulett versagte fast völlig.
    Da hatte er aus einer der beiden Beutewaffen die letzte Nadel verschossen!
    Blieb noch die andere Pistole, aber aus der konnte er auch nur noch zwei Schüsse abgeben. Dann war es damit auch vorbei.
    »Meine ist schon leer…«, meldete Teri sich.
    Ted umklammerte den Dhyarra-Kristall. Mußte er ihn jetzt doch einsetzen, wenn sie beide nicht den Echsenwesen in die Klauen fallen sollten?
    Aber er wollte sie doch nicht umbringen! Und er wollte seinen Angriff auch nicht zu schwach führen!
    Da mußten sie gemerkt haben, daß die Beutewaffen der beiden Menschen leergeschossen waren. Sie verließen ihre Deckungen. Hinter Marmorsäulen traten sie hervor, hinter der Gangbiegung erschienen sie. Offen kamen sie jetzt heran, ihre Waffen erhoben.
    »Tu etwas«, flüsterte Teri. »Tu etwas! Sie - sie halten uns für Tiere! Ich habe gerade einen Gedankenfetzen auffangen können. Sie halten uns für wilde Tiere, die zufällig herausgefunden haben, wie man die Waffen bedient, aber gegenüber Tieren kennen sie keine Hemmungen, ihre Waffen radikal einzusetzen…«
    »Das kann doch nicht wahr sein«, stöhnte Ted auf. Tiere? Waren diese Echsenwesen tatsächlich so furchtbar überheblich?
    Da entschloß er sich, die große Halle mit seinem Dhyarra-Kristall von Gegnern freizufegen…
    ***
    Schon von weitem hörte Reek Norr die Schüsse. Als er den Tempel erreichte, vermißte er draußen die Wachen. Die beiden Novizen fand er drinnen, wo sie, die Waffen in den Händen, standen und zusahen, wie einige Adepten in weißen Overalls mit ebenfalls angeschlagenen Nadelwerfern auf einen Durchgang zumarschierten. Hinter einer halb geschlossenen Tür schien sich jemand verschanzt zu haben.
    Das Tier… das Intelligenzwesen, korrigierte er sich sofort. Hatte es sich aus der Kammer befreien können und kämpfte jetzt um seine Freiheit? Schon einmal hatte es doch gezeigt, daß es mit den Nadelwerfern umgehen konnte!
    »Aufhören!« brüllte Reek Norr mit höchster Stimmkraft. »Sofort aufhören mit diesem Irrsinn! Wo ist Gatnor von den Sümpfen?«
    Die Adepten verharrten. Einige drehten sich um und erkannten Norr.
    »Der Priester ist nicht hier, Norr«, schnarrte einer der Adepten.
    »Dann holt ihn her«, schrie Norr. »Und vor allem hört mit der Schießerei auf. Ich will wissen, was hier los ist! Bei den drei Göttern…«
    »Deine drei Götter haben für uns keine Bedeutung«, wurde ihm lapidar erklärt, »und im Tempel befehlen uns die Priester, nicht aber irgend welche Aufpasser…«
    Norr fixierte den Mann. Er prägte sich sein Gesicht ein.
    »Du wirst dich noch wundern, wer wem befiehlt«, sagte er. »Zur Seite! Ich will sehen, was ihr hier für einen Unsinn veranstaltet!«
    Entschlossen drang er zwischen den Adepten hindurch vor. Sein Auftreten verschaffte ihm Respekt. Es war nicht nur die Autorität seines Amtes, die die Adepten der Kälte ruhig bleiben ließ. Er hatte nicht umsonst dieses Amt erhalten. Norr strahlte eine persönliche Autorität aus, die ihm schon oft genug geholfen hatte. Andere Sauroiden steckten zurück, wenn er ihnen entgegentrat.
    So auch jetzt.
    Denoch war ihm klar, daß er ein Risiko einging. Wenn die Anhänger der Kälte eine solche Menge ihrer bewaffneten Adepten gegen ein einzelnes Wesen losschickten, war es nicht ungefährlich. Was, wenn das Wesen Norr angriff und ihn tötete?
    Kurz vor dem Durchgang, hinter dem sich das Wesen verschanzt hatte, hielt Norr an. Er versuchte nach seinen Gedanken zu tasten und traf auf eine Sperre. Das Wesen konnte sich abschirmen. Das war der letzte Beweis für seine Intelligenz. Es war mit Para-Kräften vertraut und konnte sich gegen den Versuch schützen, seine Gedanken zu lesen!
    Im nächsten Moment stutzte Norr.
    Waren das nicht zwei Wesen? Er konnte ihre Bewußtseinsstrukturen erkennen, aber auch bei dem zweiten nicht dessen Gedanken lesen.
    Leicht winkelte er die Arme an und drehte seine Handflächen nach vorn. Dann überwand er den Distanzrest und war beim Durchgang.
    Jetzt sah er die beiden Wesen.
    Das zweite unterschied sich erheblich von dem ersten - sowohl im Aussehen, in der Farbe des Kopf feiles, wie auch darin, daß es Kleidung trug. Und da war noch etwas.
    Es hielt einen blau funkelnden Sternenstein in der Hand.
    ***
    Gemeinsam stießen Zamorra und Nicole in das Unterbewußtsein des Echsenwesens vor. Die Hauptkraftquelle war Nicole, während